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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Das Ende der Globalisierung und das Entstehen der BRICS

Von Alberto Quintanilla Chacón

Alberto Quintanilla war Abgeordneter des peruanischen Kongresses.

Guten Morgen, liebe Freunde. Ich bin Alberto Quintanilla Chacón, ein ehemaliger peruanischer Abgeordneter der Vereinigten Linken und der Breiten Front.

Derzeit erleben wir eine sehr kritische Situation aufgrund des Krieges zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation, der in Wirklichkeit ein Krieg zwischen der NATO und der Russischen Föderation ist. Und wie alle imperialistischen Kriege ist dies ein Krieg um die Welthegemonie.

Was wir heute in der Welt erleben, ist der Niedergang der ersten Weltmacht, der Vereinigten Staaten, und wir erleben auch das Ende der Globalisierung, die wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben. Wir erleben das Entstehen einer neuen Weltordnung, in der es eine Multipolarität gibt, in der verschiedene Blöcke eine Kraft und eine Präsenz im Weltmaßstab haben, und dies wird zu einer Neuordnung führen.

Wir hoffen, daß der Krieg, der die Fortsetzung der Politik mit gewaltsamen Mitteln ist, immer verurteilt werden wird, weil er eine Gewalt ist, die die Vernunft ersetzt, und wir haben bereits die Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkriegs gemacht, in denen Millionen von Bürgern starben, die meisten von ihnen unschuldig.

Der erbärmlichste Fall war, wie die Vereinigten Staaten den Zweiten Weltkrieg beendeten, indem sie Bomben auf Nagasaki und Hiroshima abwarfen, bei denen mehr als 200.000 Menschen starben - mehr als 100.000 in dem einen Fall und fast 100.000 in dem anderen. Doch wir hoffen, daß in Zukunft Diplomatie, Dialog und friedliche Lösungen die Kriege beenden oder verhindern, die mit Sicherheit tödlich sind, egal wie sehr die Genfer Konvention eingehalten wird oder der Einsatz der Atombombe und anderer brutaler Formen der Massenvernichtung verboten wird.

Der Krieg zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation begann am 21. Februar 2022, als der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, die Souveränität und die Existenz der von prorussischen Behörden geführten Republiken Donezk und Luhansk anerkannte. Am 24. Februar drangen russische Truppen in Erfüllung einer politisch-militärischen Verpflichtung in ukrainisches Gebiet ein, was zu dem Krieg führte, den wir derzeit erleben und bei dem es noch keinen klaren Sieger gibt.

Wir können jedoch feststellen, daß der Weltfrieden als Erstes besiegt wird, und der zweite Verlierer ist die NATO, das Nordatlantische Bündnis, das in der Praxis die Maske ist, die die Vereinigten Staaten für diese Fälle aufsetzen. Und die NATO ist der große Verlierer, denn sie erhält nicht mehr das Gas, das sie früher aus der Russischen Föderation bezog, um den Energiebedarf Europas zu decken. Das ist auch einer der Punkte, um die es geht.

Zweitens: Es gibt einen klaren Gewinner. Nach diesem Krieg ist es klar, daß wir uns auf eine multipolare Welt zubewegen, in der es nicht nur eine Hegemonie der Vereinigten Staaten gibt, die von der NATO unterstützt wird, sondern eine vielfältigere Situation.

Wir hoffen, daß dies wirklich ein besseres Umfeld schafft, so daß die Vereinten Nationen die Diplomatie und die Gespräche als Lösung für die politisch-militärischen Probleme stärken können, so daß wir nicht in den Krieg ziehen müssen. Krieg sollte immer das Letzte sein, worauf wir zurückgreifen, und er sollte durch den Frieden und durch unsere Rolle als menschliche Wesen, die die Fähigkeit zum Dialog und zur Erzielung von Vereinbarungen haben, ohne auf Gewalt zurückzugreifen, verboten werden.

Der gegenwärtige Konflikt hat seinen Ursprung in den Expansionsbestrebungen der NATO, natürlich mit Unterstützung der Vereinigten Staaten, die die Russische Föderation belagern und sie mit bestimmten Mächten, darunter die Ukraine, einkreisen wollten. Die Ukraine hatte versprochen, der NATO nicht beizutreten, weil dies eine Forderung der Russischen Föderation war, um nicht von der NATO eingekreist zu werden. Dennoch rückte die NATO weiter vor und schuf eine sehr gefährliche Situation, die Herr Putin, der Präsident der Russischen Föderation, mit Gewalt zu lösen versucht.

Wir hoffen, daß der Frieden bei der Bewältigung dieser Probleme Fuß fassen kann, daß die Diplomatie in der Lage ist, diese Probleme zu lösen, und daß anerkannt wird, daß sich das Weltpanorama so verändert hat, daß die hegemonialen Gruppen, angefangen bei den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union, akzeptieren, daß wir uns auf eine multipolare Welt zubewegen, in der es ein größeres Gleichgewicht geben wird.

Wir hoffen, daß China, das anscheinend nicht direkt in diesen Krieg verwickelt ist, zu den Gewinnern des Wirtschaftskonflikts in der Welt gehören wird und daß es zusammen mit anderen Wirtschaftsblöcken wie den BRICS, der Russischen Föderation, der Europäischen Union, China selbst und Indien wirklich dazu beitragen kann, eine Welt zu schaffen, in der Differenzen durch Verhandlungen und Diplomatie gelöst werden und Kriege endgültig verboten sind. Keiner will einen dritten Weltkrieg. Wir haben mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg genug erlebt. Der Verlust von Menschenleben und die Bombardierungen von Nagasaki und Hiroshima sollten sich nie wiederholen.

Beten wir für den Frieden und rufen wir alle politischen Vertreter der Welt, vor allem in Lateinamerika, auf, sich für den Frieden einzusetzen und den Krieg zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation zu beenden, der uns an den Rand eines dritten Weltkriegs gebracht hat, den niemand will. Beten wir für Frieden, Verständigung und Dialog und dafür, daß sie an die Stelle von Gewalt, Tod und Verwüstung der Weltbevölkerung treten.

Ich danke Ihnen.