Der Zusammenbruch des Westens und die dringende Notwendigkeit,
sich der Belt-and-Road-Initiative anzuschließen
Von Diane Sare (USA)
Diane Sare ist unabhängige LaRouche-Kandidatin für den US-Senat
in New York. In der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 18. Juni 2022
hielt sie den folgenden Vortrag. (Übersetzung aus dem Englischen, die
Zwischenüberschriften wurden von der Redaktion hinzugefügt.)
Können die Vereinigten Staaten dazu gebracht werden, ihren derzeitigen Kurs
der Selbst- und Weltvernichtung im Namen der bankrotten anglo-holländischen
imperialen Ordnung zu ändern und sich statt dessen dem Neuen Paradigma der
Zusammenarbeit und Entwicklung anzuschließen, das derzeit von Rußland und
China angeführt wird? Dies ist die brennende Frage, die der prophetische
Lyndon LaRouche in den 90er Jahren gestellt hat und die Helga Zepp-LaRouche
auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 26. Mai „Der Wahnsinn der
Politiker droht mit einem Atomkrieg“ erneut stellte.
Die Antwort auf diese Frage muß „Ja“ lauten, sonst ist es sehr schwer, sich
vorzustellen, wie wir überleben sollen, selbst kurzfristig, geschweige denn
für die kommenden Generationen.
Zuallererst müssen wir uns daran erinnern: „Was sind die Vereinigten
Staaten?“ Wir stehen an der Schwelle zum 250. Jahrestag unserer Gründung, aber
wenn George Washington und Alexander Hamilton uns heute besuchen würden,
würden sie sich fragen, wie wir es zulassen konnten, daß wir so gründlich vom
britischen Empire übernommen wurden.
In seinem Aufsatz „Die kommende eurasische Welt, auf dem Weg zu einem
zweiten Westfälischen Frieden“ vom November 2004 schrieb LaRouche:
„War es notwendig, daß die Amerikaner im Widerstand gegen das neu
entstandene Britische Empire so weit gingen, daß sie an einen kriegerischen
Bruch mit diesem grausamen Imperium dachten, bis hin zur Unabhängigkeit? Die
Antwort, da die Erfahrung diese Ansicht bestätigt hat, lautete, daß die
revolutionäre Unabhängigkeit der englischen Kolonien in Nordamerika nicht nur
gerechtfertigt war, wie die Unabhängigkeitserklärung der USA erklärt; sie war
notwendig um der Befreiung der europäischen Nationen von der letztlich
verhängnisvollen Verderbnis willen, von der sich Europa nicht anders heilen
konnte. Die Schaffung unserer neuen Republik muß die Übernahme des Besten aus
Europa sein, aber das Beste befreit von der fatalen Korruption der
bestehenden, institutionalisierten Kultur Europas.
Dies war implizit die gleiche bestätigende Beobachtung, die Friedrich
Schiller angesichts der Schrecken der Französischen Revolution machte: Eine
große historische Chance war vertan worden, weil der Augenblick ein Volk
gefunden hatte, das moralisch zu engstirnig war, um diese lang erwartete
Gelegenheit zu ergreifen, als sie sich bot.
Was 1789 in Frankreich hätte geschehen sollen, wurde durch die Rolle der
USA unter Präsident Franklin Roosevelt verwirklicht. Roosevelt war führend bei
der Befreiung eines Europa, das durch seine eigene fortgesetzte
kulturell-politische Korruption bereits den jakobinischen Terror und Napoleon
und in jüngerer Zeit den Faschismus auf sich gezogen hatte...
Heute sagt dieselbe Logik: Wir müssen unsere USA von ihrer gegenwärtigen
Ansteckung mit einer tödlichen Korruption befreien, wie sie Europa in den
beiden so genannten ,Weltkriegen‘ und dem Aufstieg des Faschismus in der
Vergangenheit heimgesucht hat, damit wir erneut die Maßnahmen ergreifen
können, die unsere Republik vor ihrem eigenen gegenwärtigen Wahnsinn und
Europa vor seiner eigenen gegenwärtigen Torheit retten.“
Wie erreicht eine Nation tatsächliche Unabhängigkeit – und nicht nur eine
erklärte Befreiung wie vom britischen Empire?
Wenn Ihr Volk hungert und kränklich ist und vor dem 40. Lebensjahr stirbt,
sind Sie dann frei? Wenn 100.000 Ihrer Bürger in einem Jahr an einer Überdosis
Drogen sterben, während 1 Million weitere innerhalb von zwei Jahren an einem
pandemischen Virus sterben, ist das dann Freiheit? Gehören Selbstmord und/oder
Völkermord zu den „unveräußerlichen Rechten“, auf die sich unsere Gründerväter
bezogen? Wurde eine kostspielige Revolution gegen die führende imperiale Macht
der Welt, das britische Empire, geführt, damit wir und andere auf der ganzen
Welt ein kurzes, elendes Leben führen können?
Offensichtlich nicht.
Um die in der Gründung dieser Republik zum Ausdruck gebrachten Grundsätze
aufrechtzuerhalten, mußte ein System der physischen und politischen Ökonomie
entwickelt werden, das den Menschen ein längeres, gesünderes und glücklicheres
Leben ermöglichen würde. Dank der Genialität Alexander Hamiltons und seiner
Mitarbeiter sowie einer Handvoll großer Präsidenten gelang es unserer Nation,
trotz einiger fauler Eier, dieses Ziel bis zur Ermordung von Präsident Kennedy
in Ansätzen zu erreichen.
Von diesem Zeitpunkt an hat unsere Nation, von wenigen Ausnahmen abgesehen,
die Politik und den Ausblick, die zu unserem Erfolg geführt haben, aufgegeben
und sich statt dessen die Agenda eines dekadenten, sterbenden britischen
Empire zu eigen gemacht.
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Wirtschaft und einer freien Nation
liegt in der Verpflichtung, die Macht des Menschen über die Natur zu stärken.
Die Schaffung einer eigenen Umwelt mit modernen Wohnungen, sanitären
Einrichtungen, Verkehrsmitteln, Heizung im Winter, Sanitäranlagen in
Innenräumen, zuverlässiger Nahrungsmittelproduktion, die durch
Wassermanagement und Düngung gesteigert wird, und Kühlung zur längeren
Lagerung, die allesamt reichlich Energiequellen erfordern, ist der Schlüssel
dazu, daß jeder von uns produktiver wird.
Vier Beispiele aus der amerikanischen Geschichte
© New York State
Abbildung 1: Der Erie-Kanal.
© Wikimedia Commons, cc-by sa 3.0
Abbildung 2: Die Transkontinentale Eisenbahn.
Es gibt zwar viele komplexe, miteinander verknüpfte Faktoren, die dabei
eine Rolle spielen, nicht zuletzt das Konzept des öffentlichen Kredits. Aber
ich werde mich in dieser begrenzten Zeit auf vier große Initiativen
konzentrieren, die den Lebensstandard verändert und damit die Freiheit des
amerikanischen Volkes erhöht haben, damit Sie sehen können, warum der Beitritt
zu Chinas Gürtel- und Straßeninitiative die natürlichste und amerikanischste
Antwort auf die Krise wäre, mit der wir derzeit konfrontiert sind.
1. Der Erie-Kanal. Erstmals 1777 von Gouverneur Morris
vorgeschlagen, war er Gegenstand großer Kontroversen. Der Bau wurde
schließlich am 4. Juli 1817 begonnen und acht Jahre später, am 4. Juli 1825,
fertiggestellt. Der Schlußstein der Buffalo-Schleuse hat die Inschrift: „Möge
die Nachwelt dazu angeregt werden, unsere freien Institutionen
aufrechtzuerhalten und noch größere Anstrengungen als unsere Vorfahren zu
unternehmen, um den öffentlichen Wohlstand zu fördern, durch die Erinnerung
daran, daß diese Werke der inneren Verbesserung durch den Geist und die
Beharrlichkeit republikanischer, freier Männer erreicht wurden.“ Schauen Sie
sich die Städte entlang der Strecke an (Abbildung 1) und überlegen Sie,
wie der Bau dieses Kanals nicht nur den Staat New York, sondern die ganze
Nation verändert hat.
2. Die Transkontinentale Eisenbahn. (Abbildung 2)
Lincoln sagte über Entdeckungen und Erfindungen: „Wir haben alle von der
Bewegung Young America gehört. Sie sind die aktuellsten Jugendlichen unserer
Zeit. Manche halten sie für eingebildet und arrogant; aber haben sie nicht
Grund, eine ziemlich hohe Meinung von sich selbst zu haben? Sind sie nicht die
Erfinder und Besitzer der Gegenwart und die einzige Hoffnung für die
Zukunft?
Menschen und Dinge, überall, dienen ihnen. Schauen Sie sich ihre Kleidung
an, und Sie werden Baumwollstoffe aus Manchester und Lowell sehen;
Flachsleinen aus Irland; Wolltuch aus Spanien; Seide aus Frankreich; Pelze aus
den arktischen Regionen, mit einem Büffelgewand aus den Rocky Mountains, als
allgemeiner Außenseiter. Auf ihren Tischen finden sich neben einfachem Brot
und Fleisch aus der Heimat, Zucker aus Louisiana, Kaffee und Früchte aus den
Tropen, Salz von der Türkeninsel, Fisch aus Neufundland, Tee aus China und
Gewürze aus Indien. Der Wal des Pazifiks liefert ihnen das Kerzenlicht, sie
haben einen Diamantring aus Brasilien, eine goldene Uhr aus Kalifornien und
eine spanische Zigarre aus Havanna.
Sie haben nicht nur einen Vorrat von all dem und noch viel mehr, sondern
Tausende von Händen sind damit beschäftigt, neuen Nachschub zu produzieren,
und andere Tausende damit, sie ihnen zu bringen. Das eiserne Pferd hechelt und
ist ungeduldig, um sie in kürzester Zeit überall hin zu tragen; und der Blitz
steht bereit, um ihre Nachrichten in weniger als einer Minute aufzunehmen und
zu überbringen.“
© TVA
Abbildung 3: Die Tennessee-Valley-Behörde.
© NASA
Abbildung 4: Die Apollo-Programm.
Zu den vielen technologischen Durchbrüchen, die dafür notwendig waren,
gehört z.B. die Dale-Creek-Brücke, die 1868 gebaut wurde. Tausende
chinesischer Einwanderer waren am Bau der Eisenbahn beteiligt, zeitweise
machten sie über 90% der Belegschaft aus.
3. Die TVA (Abbildung 3) baute während der Großen
Depression in einer der ärmsten Gegenden der Vereinigten Staaten
lebensrettende Infrastruktur – aufgrund der ungebändigten Kraft des Tennessee
River gab es Malaria, Analphabetismus und schreckliche Bodenerosion, und durch
die Infrastruktur wurde die Region zu einem der produktivsten Gebiete der
Erde. Im ersten Kapitel seines Buches „Democracy on the March“ (Demokratie auf
dem Vormarsch) schrieb David Lilienthal, Direktor der TVA: „All dies hätte in
fast jedem von tausend anderen Tälern geschehen können, in denen Flüsse von
den Hügeln zum Meer fließen, denn die Täler der Erde haben diese Dinge
gemeinsam: das Wasser, die Luft, das Land, die Mineralien, die Wälder. In
Missouri und Arkansas, in Brasilien und Argentinien, in China und Indien gibt
es genau solche Flüsse... Flüsse, die mit der Gewalt der Überschwemmungen das
Land und die Menschen bedrohen, gefolgt von Müßiggang und Dürre – Flüsse auf
der ganzen Welt, die darauf warten, von den Menschen kontrolliert zu werden,
Felder ... Hänge, Wälder, Mineralien ..., die dazu gebracht werden können, den
Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen.“
4. Die Apollo-Mission (Abbildung 4), ein
Transportkorridor ins All. Oft wird sie als Motor der Wissenschaft betrachtet,
mit allen Vorteilen, die unsere Wirtschaft auf der Erde genießt, aber sie
sollte auch als eine Expansion in den Weltraum gesehen werden, wie ein
Eisenbahn- oder Kanalkorridor. Denn, wie Krafft Ehricke sagte: „Weil Gott
wollte, daß der Mensch eine raumfahrende Spezies wird, gab er ihr den
Mond.“
1963 wurde Kennedy ermordet, wie später auch Malcolm X, Martin Luther King Jr. und Kennedys jüngerer Bruder Robert, der im Begriff war, Präsident der
Vereinigten Staaten zu werden. Obwohl es uns 1969 gelang, den Mond zu
erreichen, wurden bereits 1967 die letzten drei Apollo-Mondmissionen
gestrichen, und unsere nationale Identität wandelte sich von einem Optimismus
zu einem dunklen, drogengeschwängerten Pessimismus. Lyndon LaRouche warnte vor
der Rock-Drogen-Sex-Gegenkultur und der damit verbundenen menschenfeindlichen
grünen Bewegung, aber die verängstigten und korrupten politischen Führer
kapitulierten vor der verräterischen pro-britischen Ideologie unserer
„Geheimdienste“ und des Außenministeriums, die uns den Vietnamkrieg und eine
Reihe von nicht endenden Kriegen bescherten. Die Tatsache, daß Lyndon LaRouche
von diesen Netzwerken eingekerkert wurde, anstatt die Nation als Präsident
führen zu dürfen, zeigt, wie weit wir gefallen sind.
Das Engagement, die Natur zum Wohle der Menschheit umzugestalten, hat sich
auf andere Nationen verlagert, und nun geht China mit seiner Belt and Road
Initiative voran.
Bevor ich dazu komme, möchte ich noch einen kurzen Abstecher zum
Drei-Schluchten-Damm machen. Dieses erstaunliche Projekt, das so viel Wasser
zurückhält, daß die Bewegung im Stausee buchstäblich die Erdrotation
verlangsamen kann, war das Ergebnis eines kontinuierlichen Dialogs zwischen
amerikanischen und chinesischen Visionären. Die zerstörerische Kraft des
ungezügelten Jangtse-Flusses war seit Jahrhunderten bekannt, und bereits 1919
schlug Sun Yat Sen vor, an dieser Stelle einen Damm zu bauen. Nach der
Veröffentlichung von Lilienthals Buch im Jahr 1944 wurde es in viele Sprachen,
darunter auch ins Chinesische, übersetzt. Bis 1945 zirkulierten 50.000
Exemplare des Buches in China, aber die Idee war schon seit 1939 ein ständiges
Gesprächsthema zwischen Lilienthal und dem chinesischen Botschafter in den
Vereinigten Staaten. Der Staudamm produziert seit 2003 Strom.
Seit wann ist es amerikanische Politik, andere Nationen zu vernichten,
anstatt den Fortschritt der Menschen überall auf der Welt zu feiern?
© BRI
Abbildung 5: Die Korridore der chinesischen Belt & Road Initiative.
Die Weltlandbrücke
1996 reiste Helga Zepp-LaRouche nach Peking, um einen Vorschlag für eine
„Neue Seidenstraße“ zu unterbreiten, und es wurde ein Bericht veröffentlicht,
der diese Abbildung enthielt. Im Jahr 2013 kündigte Präsident Xi Jinping die
„Belt and Road Initiative“ an (Abbildung 5), in deren Rahmen inzwischen
so viele riesige Projekte in so vielen Ländern gebaut werden, daß es unmöglich
ist, hier auch nur an der Oberfläche zu kratzen. Der
Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel ist eine langfristige Vision für die
infrastrukturelle Entwicklung, Konnektivität und wirtschaftliche
Zusammenarbeit in Eurasien und erstreckt sich über sechs
Entwicklungskorridore, nämlich:
1. der Neue Eurasische Landbrücken-Wirtschaftskorridor (NELBEC),
2. der Wirtschaftskorridor China -Mongolei-Rußland (CMREC),
3. der Wirtschaftskorridor China-Zentralasien-Westasien (CCWAEC),
4. der Wirtschaftskorridor China-Indochina (CICPEC),
5. der Wirtschaftskorridor Bangladesch-China-Indien-Myanmar (BCIMEC),
6. der Chinesisch-Pakistanische Wirtschaftskorridor (CPEC).
Er umfaßt auch eine maritime Seidenstraße und eine polare Seidenstraße, die
Sie hier ebenfalls sehen können.
Ich werde nur einige aus der Liste der 35 Projekte von 2018 nennen:
- der Dschibuti-Addis-Abeba-Korridor
- das Lappset-Projekt Lamu Port-Südsudan.
- der Chinesisch-Pakistanische Wirtschaftskorridor (CPEC), mit einem
modernisierten Hafen in Gwadar, wird auch eine wichtige Ergänzung zur
Entwicklung Afghanistans darstellen.
- Außerdem gibt es den kürzlich eingeweihten Korridor, den
Internationalen Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC), der es Rußland und
befreundeten Ländern ermöglicht, die Reisezeit von Rußland nach Indien von 40
auf 25 Tage zu verkürzen.
Betrachten Sie die Welt, wie sie wahrscheinlich den Menschen in China,
Rußland und anderswo erscheint: Die USA sind ein riesiges Schwarzes Loch. Ein
großes Loch, das den Reichtum der Welt in sich aufsaugt – im wahrsten Sinne
des Wortes, denn wir haben das Geld der afghanischen Zentralbank gestohlen und
versuchen nun herauszufinden, wie wir 300 Milliarden Dollar von Rußland
stehlen können, ohne daß alle anderen aus dem Dollar aussteigen müssen.
Und profitieren wir davon, alle anderen zu zerstören – oder zu versuchen,
sie zu zerstören?
Nein. Wir hatten 1 Million COVID-Tote, 100.000 Tote durch eine Überdosis
Drogen, Massentötungen durch Amokläufe, Stromausfälle, Überschwemmungen und
Brände.
Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, in dem es um das Problem der
Dummheit geht, und in dem Dummheit von Banditentum unterschieden wird, indem
sie als etwas definiert wird, womit man sich selbst schadet und gleichzeitig
andere verletzt. Banditen schaden anderen und profitieren davon. Dumme
Menschen (oder Nationen) schaden anderen und zerstören sich selbst. Also laßt
uns aufhören, dumm zu sein!
Die Energieflußdichte steigern!
© EIR
Abbildung 6. Das NAWAPA-Projekt soll Wasser aus dem wasserreichen Nordosten
Nordamerikas in die trockenen Regionen im Südwesten des Kontinents
bringen.
© Hal Cooper
Abbildung 7: Der vorgeschlagene Beringstraßen-Tunnel würde den
amerikanischen Kontinent an das eurasische Eisenbahnnetz anschließen.
Zum Schluß möchte ich Ihnen noch ein paar Gedanken mit auf den Weg geben –
und zwar schnell. Die wichtigste Frage für wirtschaftliches Wachstum ist die
Erhöhung der Energieflußdichte. Das heißt, mehr Energie pro Fläche, aber auch
pro Brennstoffmenge zu produzieren und zu verbrauchen. Deshalb ist das vierte
von LaRouches vier Gesetzen ein Crash-Programm zur Entwicklung einer
Fusionsenergieplattform – die man nicht erreichen kann, ohne die Wall Street
und die Londoner City zu zerschlagen, mit Glass-Steagall und einer nationalen
Banken- und Kreditpolitik. Außerdem müssen wir uns den Großmächten, namentlich
Rußland, China und Indien, anschließen und zu festen Wechselkursen
zurückkehren. Kein Glücksspiel mehr mit Währungen!
Hier ist meine Idee: Das chinesische Projekt „Belt and Road“ basiert auf
dem, was sie „Konnektivität“ nennen – Transportkorridore zu Land und zu
Wasser. Denken Sie an den heruntergekommenen Zustand der amerikanischen
Städte. Wo sind diese Städte? Sind nicht alle von ihnen Häfen? Entweder an
Flüssen, an Küsten oder an von Menschenhand geschaffenen Verkehrskorridoren
wie Eisenbahnlinien? Denken Sie an Buffalo, Baltimore, Houston, San Diego,
Chicago, Pittsburgh, Boston, Trenton, Detroit, Newark.
Was würde es für die Vereinigten Staaten bedeuten, sich Belt and Road
anzuschließen? Alle diese Städte müßten modernisiert werden. Die Häfen müßten
modernisiert werden (einige wurden bereits von den Chinesen in aller Stille
modernisiert), wir brauchen Hochgeschwindigkeitszüge. Wir brauchen Autobahnen
ohne Schlaglöcher. Wir brauchen riesige Mengen an Energie, um dies zu
bewerkstelligen. Wahrscheinlich mehrere hundert Kernkraftwerke. Was ist mit
Wasserkraft und Wasserwirtschaft? Ist es notwendig, ständig Dürren und
Überschwemmungen zu haben? Sind wir nicht die Nation, die die TVA gebaut hat?
Wir müssen endlich die North American Water and Power Alliance (Abbildung
6) aufbauen. Allein dieses eine kontinentale Projekt würde 14 Millionen
Arbeitsplätze schaffen.
Und schließlich, was nützt es, die Long Island Railroad zu modernisieren
und eine Magnetschwebebahn nach Buffalo zu bauen, wenn wir nicht vorhaben, zu
unseren Partnern in St. Petersburg weiterzureisen? Nicht zu vergessen der
Beringstraßen-Tunnel (Abbildung 7), der uns endlich per Eisenbahn mit
Eurasien verbinden würde, wie es unsere lieben Freunde Hal Cooper und Lyndon
LaRouche beabsichtigten.
Wären die Amerikaner daran interessiert, unsere wahre Identität als eine
Kraft des Guten in der Welt wiederzuerlangen? Ich denke ja. Wir müssen unsere
Nachbarn sehr schnell daran erinnern, wer wir sind.
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