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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Amerikas Stimme in der entstehenden neuen globalen Architektur
des Friedens durch Entwicklung

Von Diane Sare

Diane Sare kandidierte 2022 im US-Bundesstaat New York für den US-Senat und hat für 2024 ihre erneute Kandidatur angekündigt.

Heute vor genau einer Woche schlug eine Rakete auf einem polnischen Feld ein und tötete zwei Bauern. Während Präsident Biden glücklicherweise so vernünftig war, Rußland nicht zu beschuldigen, auch wenn er sich der schrecklichen Folgen eines solchen Vorgehens vielleicht nur unzureichend bewußt war, sollte uns das sofortige Trommelfeuer der amerikanischen Presse und Präsident Selenskyjs, der Rußland beschuldigte, Polen angegriffen zu haben, selbst nachdem Biden erklärt hatte, daß es sich nicht um eine russische Rakete handelte, darauf hinweisen, daß wir der Vernichtung der menschlichen Rasse gefährlich nahe sind.

Selbst wenn Biden uns dieses Mal vor dem Armageddon bewahrt hat, kann sein generelles Engagement für die Zerstörung Rußlands und die Unterdrückung Chinas weitaus schlimmere Folgen haben, als er sich vorstellt, und die weder er noch seine Handlanger kontrollieren können.

2002 sagte Lyndon LaRouche in einem Vortrag mit dem Titel Das historische Individuum:

    „In jedem tragischen Moment einer großen Krise wird jede Nation, jede Kultur von der Notwendigkeit eines plötzlichen und tiefgreifenden Wandels in der Qualität ihrer Führung ergriffen. Ihr Überleben hängt dann von ihrer Bereitschaft ab, sich für eine neue Qualität der Führung zu entscheiden, die von jenen außergewöhnlichen Individuen verkörpert wird, die sich im Rückblick wie unsterbliche Seelen von dem bloßen Volksgeschmack ihrer Zeit abheben und darüber stehen…

    Wie in den großen klassischen Tragödien, die auf der Bühne dargestellt werden, ist die Nation, deren Volk das außergewöhnliche Individuum zugunsten der Volksmeinung zurückweist, in Zeiten wie dem gegenwärtigen Moment der gefährdeten europäischen Zivilisation als Ganzes, bereits dazu verdammt, zu Fall gebracht zu werden – zu Fall gebracht wie die törichten Römer, die vom Jubel über die populären Massenunterhaltungen im Kolosseum trunken waren, oder die törichten Zuschauer im Fußballstadion, beim Rockkonzert oder bei der Videoorgie von heute; ein Volk, das durch seinen eigenen gewohnheitsmäßigen, populären, von Natur aus tragischen Irrglauben an Komfort und Vergnügen zum Untergang verurteilt ist.“

Wenn man sich anschaut, wer heutzutage die amerikanischen Wahlen zu gewinnen scheint, könnte man annehmen, daß das amerikanische Volk seinen Verstand und seine Moral völlig verloren hat und die Welt dem Untergang geweiht ist, und ich kann diese Möglichkeit nicht ganz ausschließen. Doch glücklicherweise oder unglücklicherweise ist der Wahlprozeß in den Vereinigten Staaten stark korrumpiert und spiegelt nicht die Denkweise des amerikanischen Volkes wider.

Damit soll nicht gesagt werden, daß bei den Zwischenwahlen eine große Anzahl qualifizierter Führungspersönlichkeiten kandidiert hätte. Es waren nur wenige, und sie wurden als so bedrohlich angesehen, daß sie auf ukrainische Abschußlisten gesetzt wurden, wie mehrere der heutigen Redner, die von der Presse geschwärzt und von den Debatten ausgeschlossen wurden.

Offensichtlich haben diejenigen, die den Wahlprozeß in den Vereinigten Staaten kontrollieren, Angst, daß das Volk für eine qualifizierte Führung empfänglich sein könnte, und deshalb muß diese Führung auf alle möglichen Arten unterdrückt werden. Diese Zensur und Unterdrückung zeigt die Schwäche, nicht die Stärke, jener kriminellen Elemente in den westlichen Regierungen, die es nicht schaffen, die Menschen von der Notwendigkeit eines Krieges mit Rußland oder China zu überzeugen.

Man muß verstehen, daß es nicht bloß darum geht, einen Krieg zu vermeiden. Das ist das Problem mit der Antikriegs-Linken. Es gibt keinen Weg zum Frieden, wenn man glaubt, daß wir den Energie- und Nahrungsmittelverbrauch einschränken müssen, um „den Planeten zu retten“. Es kann keinen Frieden geben, wenn die Vereinigten Staaten sich weigern, mit China bei der Beseitigung der weltweiten Armut zusammenzuarbeiten.

So etwas wie Stillstand gibt es im Universum nicht. Alles ist in Bewegung, insbesondere alles Lebendige. Die menschliche Wirtschaft ist da keine Ausnahme: Entweder wir entwickeln uns weiter oder wir sterben. Das ist die Frage. Entweder wir erhöhen den Energiedurchsatz des Systems, so daß mehr Menschen ein längeres und wohlhabenderes Leben führen können, oder wir schaffen die Voraussetzungen für einen unkontrollierbaren Zusammenbruch, bei dem Milliarden Menschen an Hunger und Krankheiten sterben.

Am 20. September 1963 hielt Präsident John F. Kennedy eine bemerkenswerte Rede vor der UN-Vollversammlung. Er fand scharfe Worte für die Differenzen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion in Bezug auf Berlin und Kuba und den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker und sagte sogar:

    „Unsere Verteidigung in der Welt wird zum Schutz der Freiheit aufrechterhalten werden…

    Ich möchte aber den führenden Männern der Sowjetunion und ihrem Volke zurufen, daß wir, wenn unsere beiden Länder ihre Sicherheit gewährleistet sehen wollen, einer weit besseren Waffe bedürfen als der Wasserstoffbombe, einer besseren Waffe als Raketen oder Atom-U-Boote. Jene bessere Waffe ist eine friedliche Zusammenarbeit.

    Darum glaube ich, daß die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten zusammen mit ihren Verbündeten weitere Abkommen erreichen können – Abkommen, die unserem gemeinsamen Interesse entspringen, die gegenseitige Vernichtung verhindern…

    Schließlich gibt es auf einem Gebiet, auf dem die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion eine führende Stellung einnehmen – dem Gebiet der Raumfahrt – Ansatzpunkte genug für eine neue Zusammenarbeit, für weitere gemeinsame Anstrengungen bei der Ausarbeitung eines Weltraumrechts und der Erforschung des Weltraumes. Zu diesen Möglichkeiten gehört auch eine gemeinsame Expedition zum Mond.

    Der Weltraum bietet keine Souveränitätsprobleme. In einer Resolution dieser Versammlung haben die Mitglieder der Vereinten Nationen auf jegliche territorialen Rechtsansprüche im Weltraum oder an Himmelskörpern verzichtet und erklärt, daß das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen gültig sein soll.

    Warum sollte daher der erste Flug des Menschen zum Mond die Angelegenheit eines nationalen Wettstreits sein? Warum sollten sich die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion bei der Vorbereitung solcher Expeditionen auf immense Doppelarbeit auf dem Gebiet der Forschung, der Konstruktion und der Ausgaben einlassen? Wir sollten prüfen, ob die Wissenschaftler und Astronauten unserer beiden Länder – ja der ganzen Welt – bei der Eroberung des Weltraums nicht zusammenarbeiten können, um eines Tages in diesem Jahrzehnt einen Vertreter nicht einer einzigen Nation, sondern die Vertreter der gesamten Menschheit zum Mond zu schicken…

    All diese und andere neue Schritte hin zu einer friedlichen Zusammenarbeit sind vielleicht möglich. Die meisten von ihnen werden unsererseits eine umfassende Konsultation mit unseren Verbündeten erfordern – denn ihre Interessen sind ebenso betroffen wie unsere eigenen, und wir werden keine Vereinbarung auf ihre Kosten treffen. Die meisten von ihnen werden lange und sorgfältige Verhandlungen erfordern. Und die meisten von ihnen werden einen neuen Ansatz für den Kalten Krieg erfordern – den Wunsch, den Gegner nicht zu ,begraben‘, sondern in einer Vielzahl von friedlichen Arenen zu konkurrieren, in Ideen, in der Produktion und schließlich im Dienst an der ganzen Menschheit.“

Wie viele Amerikaner wissen, daß Präsident Kennedy vorgeschlagen hatte, die Mondlandung in Zusammenarbeit mit der Sowjetunion durchzuführen? Und daß er dies inmitten des Kalten Krieges vorschlug, weniger als ein Jahr nach der Kubakrise?

Unsere Nation ist auf schreckliche Weise aus den Fugen geraten. Es begann nach dem Tod von Franklin D. Roosevelt, kurz vor dem VE Day [dem Kriegsende in Europa], wodurch der die Fähigkeit verlor, die Nachkriegswelt zu gestalten. Als das amerikanische Volk die Vertuschung der Ermordung Kennedys durch die Warren-Kommission hinnahm, gaben wir unser Bekenntnis zu den in dieser Rede zum Ausdruck gebrachten Grundsätzen auf. Und als wir es versäumten, die Wahrheit über die abtrünnigen Elemente innerhalb der Vereinigten Staaten herauszufinden, die den Anschlag vom 11. September auf unser Land verübten, sondern lieber Millionen von Menschen in armen Ländern töteten und vertrieben, als uns der erschreckenden Wahrheit zu stellen, haben wir vor diesen verräterischen Elementen innerhalb unserer eigenen Regierung kapituliert.

Infolgedessen stehen wir jetzt am Rande des Armageddon, wenn wir unsere Wege nicht ändern. Diese Tatsache wird einer wachsenden Zahl von Menschen in den Vereinigten Staaten bewußt, und es hilft, daß Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt in Nationen leben, deren Führer erkennen, daß die Vereinigten Staaten nicht mehr die moralische Autorität oder die wirtschaftliche Stärke haben, der Welt ihre willkürlichen Regeln aufzuzwingen.

Das reicht jedoch nicht aus, um sicherzustellen, daß wir ein katastrophales Ende vermeiden können. Ich glaube nicht, daß wir auf die Zurückhaltung von Präsident Joe Biden zählen sollten, um uns vor dem Sturz über die Klippe zu bewahren. Wir müssen vielmehr in den Vereinigten Staaten, auf den Straßen und in den Town Hall Meetings der Kongreßabgeordneten, eine robuste Bewegung aufbauen, die nicht nur ein Ende des Stellvertreterkriegs gegen Rußland erzwingt, sondern das amerikanische Volk dazu bringt, darüber nachzudenken, was ein gerade vereidigter Präsident Kennedy von uns verlangt hat. Nämlich, daß wir überlegen, was wir für die Menschheit tun können.