Amerikas Stimme in der entstehenden neuen globalen Architektur
des Friedens durch Entwicklung
Von Diane Sare
Diane Sare kandidierte 2022 im US-Bundesstaat New York für den
US-Senat und hat für 2024 ihre erneute Kandidatur angekündigt.
Heute vor genau einer Woche schlug eine Rakete auf einem polnischen Feld
ein und tötete zwei Bauern. Während Präsident Biden glücklicherweise so
vernünftig war, Rußland nicht zu beschuldigen, auch wenn er sich der
schrecklichen Folgen eines solchen Vorgehens vielleicht nur unzureichend
bewußt war, sollte uns das sofortige Trommelfeuer der amerikanischen Presse
und Präsident Selenskyjs, der Rußland beschuldigte, Polen angegriffen zu
haben, selbst nachdem Biden erklärt hatte, daß es sich nicht um eine russische
Rakete handelte, darauf hinweisen, daß wir der Vernichtung der menschlichen
Rasse gefährlich nahe sind.
Selbst wenn Biden uns dieses Mal vor dem Armageddon bewahrt hat, kann sein
generelles Engagement für die Zerstörung Rußlands und die Unterdrückung Chinas
weitaus schlimmere Folgen haben, als er sich vorstellt, und die weder er noch
seine Handlanger kontrollieren können.
2002 sagte Lyndon LaRouche in einem Vortrag mit dem Titel Das
historische Individuum:
„In jedem tragischen Moment einer großen Krise wird jede Nation, jede
Kultur von der Notwendigkeit eines plötzlichen und tiefgreifenden Wandels in
der Qualität ihrer Führung ergriffen. Ihr Überleben hängt dann von ihrer
Bereitschaft ab, sich für eine neue Qualität der Führung zu entscheiden, die
von jenen außergewöhnlichen Individuen verkörpert wird, die sich im Rückblick
wie unsterbliche Seelen von dem bloßen Volksgeschmack ihrer Zeit abheben und
darüber stehen…
Wie in den großen klassischen Tragödien, die auf der Bühne dargestellt
werden, ist die Nation, deren Volk das außergewöhnliche Individuum zugunsten
der Volksmeinung zurückweist, in Zeiten wie dem gegenwärtigen Moment der
gefährdeten europäischen Zivilisation als Ganzes, bereits dazu verdammt, zu
Fall gebracht zu werden – zu Fall gebracht wie die törichten Römer, die vom
Jubel über die populären Massenunterhaltungen im Kolosseum trunken waren, oder
die törichten Zuschauer im Fußballstadion, beim Rockkonzert oder bei der
Videoorgie von heute; ein Volk, das durch seinen eigenen gewohnheitsmäßigen,
populären, von Natur aus tragischen Irrglauben an Komfort und Vergnügen zum
Untergang verurteilt ist.“
Wenn man sich anschaut, wer heutzutage die amerikanischen Wahlen zu
gewinnen scheint, könnte man annehmen, daß das amerikanische Volk seinen
Verstand und seine Moral völlig verloren hat und die Welt dem Untergang
geweiht ist, und ich kann diese Möglichkeit nicht ganz ausschließen. Doch
glücklicherweise oder unglücklicherweise ist der Wahlprozeß in den Vereinigten
Staaten stark korrumpiert und spiegelt nicht die Denkweise des amerikanischen
Volkes wider.
Damit soll nicht gesagt werden, daß bei den Zwischenwahlen eine große
Anzahl qualifizierter Führungspersönlichkeiten kandidiert hätte. Es waren nur
wenige, und sie wurden als so bedrohlich angesehen, daß sie auf ukrainische
Abschußlisten gesetzt wurden, wie mehrere der heutigen Redner, die von der
Presse geschwärzt und von den Debatten ausgeschlossen wurden.
Offensichtlich haben diejenigen, die den Wahlprozeß in den Vereinigten
Staaten kontrollieren, Angst, daß das Volk für eine qualifizierte Führung
empfänglich sein könnte, und deshalb muß diese Führung auf alle möglichen
Arten unterdrückt werden. Diese Zensur und Unterdrückung zeigt die Schwäche,
nicht die Stärke, jener kriminellen Elemente in den westlichen Regierungen,
die es nicht schaffen, die Menschen von der Notwendigkeit eines Krieges mit
Rußland oder China zu überzeugen.
Man muß verstehen, daß es nicht bloß darum geht, einen Krieg zu vermeiden.
Das ist das Problem mit der Antikriegs-Linken. Es gibt keinen Weg zum Frieden,
wenn man glaubt, daß wir den Energie- und Nahrungsmittelverbrauch einschränken
müssen, um „den Planeten zu retten“. Es kann keinen Frieden geben, wenn die
Vereinigten Staaten sich weigern, mit China bei der Beseitigung der weltweiten
Armut zusammenzuarbeiten.
So etwas wie Stillstand gibt es im Universum nicht. Alles ist in Bewegung,
insbesondere alles Lebendige. Die menschliche Wirtschaft ist da keine
Ausnahme: Entweder wir entwickeln uns weiter oder wir sterben. Das ist die
Frage. Entweder wir erhöhen den Energiedurchsatz des Systems, so daß mehr
Menschen ein längeres und wohlhabenderes Leben führen können, oder wir
schaffen die Voraussetzungen für einen unkontrollierbaren Zusammenbruch, bei
dem Milliarden Menschen an Hunger und Krankheiten sterben.
Am 20. September 1963 hielt Präsident John F. Kennedy eine bemerkenswerte
Rede vor der UN-Vollversammlung. Er fand scharfe Worte für die Differenzen
zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion in Bezug auf Berlin und
Kuba und den Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker und sagte sogar:
„Unsere Verteidigung in der Welt wird zum Schutz der Freiheit
aufrechterhalten werden…
Ich möchte aber den führenden Männern der Sowjetunion und ihrem Volke
zurufen, daß wir, wenn unsere beiden Länder ihre Sicherheit gewährleistet
sehen wollen, einer weit besseren Waffe bedürfen als der Wasserstoffbombe,
einer besseren Waffe als Raketen oder Atom-U-Boote. Jene bessere Waffe ist
eine friedliche Zusammenarbeit.
Darum glaube ich, daß die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten zusammen
mit ihren Verbündeten weitere Abkommen erreichen können – Abkommen, die
unserem gemeinsamen Interesse entspringen, die gegenseitige Vernichtung
verhindern…
Schließlich gibt es auf einem Gebiet, auf dem die Vereinigten Staaten und
die Sowjetunion eine führende Stellung einnehmen – dem Gebiet der Raumfahrt –
Ansatzpunkte genug für eine neue Zusammenarbeit, für weitere gemeinsame
Anstrengungen bei der Ausarbeitung eines Weltraumrechts und der Erforschung
des Weltraumes. Zu diesen Möglichkeiten gehört auch eine gemeinsame Expedition
zum Mond.
Der Weltraum bietet keine Souveränitätsprobleme. In einer Resolution dieser
Versammlung haben die Mitglieder der Vereinten Nationen auf jegliche
territorialen Rechtsansprüche im Weltraum oder an Himmelskörpern verzichtet
und erklärt, daß das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen gültig
sein soll.
Warum sollte daher der erste Flug des Menschen zum Mond die Angelegenheit
eines nationalen Wettstreits sein? Warum sollten sich die Vereinigten Staaten
und die Sowjetunion bei der Vorbereitung solcher Expeditionen auf immense
Doppelarbeit auf dem Gebiet der Forschung, der Konstruktion und der Ausgaben
einlassen? Wir sollten prüfen, ob die Wissenschaftler und Astronauten unserer
beiden Länder – ja der ganzen Welt – bei der Eroberung des Weltraums nicht
zusammenarbeiten können, um eines Tages in diesem Jahrzehnt einen Vertreter
nicht einer einzigen Nation, sondern die Vertreter der gesamten Menschheit zum
Mond zu schicken…
All diese und andere neue Schritte hin zu einer friedlichen Zusammenarbeit
sind vielleicht möglich. Die meisten von ihnen werden unsererseits eine
umfassende Konsultation mit unseren Verbündeten erfordern – denn ihre
Interessen sind ebenso betroffen wie unsere eigenen, und wir werden keine
Vereinbarung auf ihre Kosten treffen. Die meisten von ihnen werden lange und
sorgfältige Verhandlungen erfordern. Und die meisten von ihnen werden einen
neuen Ansatz für den Kalten Krieg erfordern – den Wunsch, den Gegner nicht zu
,begraben‘, sondern in einer Vielzahl von friedlichen Arenen zu konkurrieren,
in Ideen, in der Produktion und schließlich im Dienst an der ganzen
Menschheit.“
Wie viele Amerikaner wissen, daß Präsident Kennedy vorgeschlagen hatte, die
Mondlandung in Zusammenarbeit mit der Sowjetunion durchzuführen? Und daß er
dies inmitten des Kalten Krieges vorschlug, weniger als ein Jahr nach der
Kubakrise?
Unsere Nation ist auf schreckliche Weise aus den Fugen geraten. Es begann
nach dem Tod von Franklin D. Roosevelt, kurz vor dem VE Day [dem Kriegsende in
Europa], wodurch der die Fähigkeit verlor, die Nachkriegswelt zu gestalten.
Als das amerikanische Volk die Vertuschung der Ermordung Kennedys durch die
Warren-Kommission hinnahm, gaben wir unser Bekenntnis zu den in dieser Rede
zum Ausdruck gebrachten Grundsätzen auf. Und als wir es versäumten, die
Wahrheit über die abtrünnigen Elemente innerhalb der Vereinigten Staaten
herauszufinden, die den Anschlag vom 11. September auf unser Land verübten,
sondern lieber Millionen von Menschen in armen Ländern töteten und vertrieben,
als uns der erschreckenden Wahrheit zu stellen, haben wir vor diesen
verräterischen Elementen innerhalb unserer eigenen Regierung kapituliert.
Infolgedessen stehen wir jetzt am Rande des Armageddon, wenn wir unsere
Wege nicht ändern. Diese Tatsache wird einer wachsenden Zahl von Menschen in
den Vereinigten Staaten bewußt, und es hilft, daß Milliarden von Menschen auf
der ganzen Welt in Nationen leben, deren Führer erkennen, daß die Vereinigten
Staaten nicht mehr die moralische Autorität oder die wirtschaftliche Stärke
haben, der Welt ihre willkürlichen Regeln aufzuzwingen.
Das reicht jedoch nicht aus, um sicherzustellen, daß wir ein katastrophales
Ende vermeiden können. Ich glaube nicht, daß wir auf die Zurückhaltung von
Präsident Joe Biden zählen sollten, um uns vor dem Sturz über die Klippe zu
bewahren. Wir müssen vielmehr in den Vereinigten Staaten, auf den Straßen und
in den Town Hall Meetings der Kongreßabgeordneten, eine robuste Bewegung
aufbauen, die nicht nur ein Ende des Stellvertreterkriegs gegen Rußland
erzwingt, sondern das amerikanische Volk dazu bringt, darüber nachzudenken,
was ein gerade vereidigter Präsident Kennedy von uns verlangt hat. Nämlich,
daß wir überlegen, was wir für die Menschheit tun können.
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