Friedrich Schiller Denkmal
Friedrich Schiller



Hauptseite
       

Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Neue Sicherheitsarchitektur statt geopolitischer Blöcke!

Das Schiller-Institut veranstaltete am 25. Mai ein Online-Seminar mit prominenten skandinavischen Sicherheitsexperten.

Die Schiller-Institute in Dänemark und Schweden veranstalteten am 25. Mai ein Online-Seminar mit dem Titel „Wir brauchen eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen, nicht eine Stärkung geopolitischer Blöcke“. Die Experten diskutierten über die Fragen: Was hat die derzeitige extrem gefährliche Militär- und Wirtschaftskrise verursacht? Warum würden die Stärkung des militärischen Arms der EU mit dänischer Beteiligung und der Beitritt Schwedens und Finnlands zur NATO den geopolitischen Konflikt nur verschärfen? Und auf welchen Prinzipien können wir eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zum Nutzen aller Nationen und Menschen aufbauen? An dem Seminar, das von Michelle Rasmussen, der Vizepräsidentin des Schiller-Instituts in Dänemark, eröffnet und moderiert wurde, nahmen über Zoom insgesamt 72 Personen teil, darunter die sechs Redner und Vertreter von elf Botschaften, 450 verfolgten den YouTube-Livestream.

Helga Zepp-LaRouche hielt die Grundsatzrede, in der sie detailliert darlegte, warum dies der gefährlichste Moment in der Geschichte ist und daß wir ein neues Paradigma brauchen. Sie verwies dabei zunächst auf die Gefahr eines Atomkrieges aufgrund der westlichen Konfrontationspolitik gegenüber Rußland. Aber wir erleben auch einen Zusammenbruch der Zivilisation, betonte sie:

    „Wir stehen vor einer hyperinflationären Explosion des westlichen neoliberalen Finanzsystems, die schon lange im Gange war, noch bevor der Krieg in der Ukraine begann. Wir stehen vor einer weltweiten Hungersnot, die nach Angaben der Vereinten Nationen 1,7 Milliarden Menschen mit dem Verhungern bedroht. Das sind 20% der gesamten Menschheit. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und als Folge droht ein soziales Chaos, das allein schon die Welt in einen Krieg stürzen könnte.“ Es gebe jedoch viele Länder, die Teil einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur sein wollen. „Was wir jetzt brauchen, ist eine solche Konferenz für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, in der Tradition des Westfälischen Friedens.“

Nachdem Zepp-LaRouche mehrere Fragen beantwortet hatte, traten drei Gastredner auf:

  • Jens Jørgen Nielsen, ein Rußland/Ukraine-Experte, sprach über die Hintergründe des Ukraine-Krieges, einschließlich der Rolle des Westens bei der Vorbereitung des Krieges;

  • Jan Oberg, Friedens- und Zukunftsforscher und Direktor der Transnationalen Stiftung für Friedens- und Zukunftsforschung, sprach über die Probleme der bestehenden westlichen Ordnung, warum Schweden und Finnland nicht der NATO beitreten sollten und warum sie aufgelöst werden sollte, sowie über einige Grundsätze für die gewaltfreie Lösung von Konflikten;

  • Li Xing, Professor für Entwicklung und internationale Beziehungen an der Abteilung für Politik und Gesellschaft der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Aalborg in Dänemark, sprach über Chinas Sicht auf den Ukraine-Krieg, Präsident Xis neue Sicherheitsarchitektur sowie Entwicklung – einschließlich der Gürtel- und Straßen-Initiative und der Globalen Entwicklungs-Initiative – als Schlüssel zur Konfliktvermeidung.

Eine Idee, die in der Diskussion geäußert wurde, war ein Online-Dialog zwischen Rußland und dem Westen, zwischen Historikern, Philosophen und Kulturexperten, anstatt eines barbarischen Verbots der gesamten russischen Kultur.

Anschließend erläuterte der Vorsitzende des Schiller-Instituts in Schweden, Ulf Sandmark, warum Schweden und Finnland nicht der NATO beitreten sollten, und Michelle Rasmussen sprach darüber, warum Dänemark nicht der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU beitreten sollte.

In der abschließenden Diskussion erläuterte Zepp-LaRouche die Notwendigkeit eines neuen Westfälischen Friedens und den dafür notwendigen Kurswechsel der westlichen Politik. Sie appellierte an die Teilnehmer, sich für das neue Paradigma einzusetzen, u.a. indem sie für die kommende Konferenz des Schiller-Instituts im Juni organisieren.

Den Mitschnitt des Seminars (in englischer Sprache) finden Sie auf Youtube unter: https://www.youtube.com/watch?v=G5Xkq-xfFgQ

MR