Die Renaissance der westlichen Demokratie:
Tötungslisten und Verfolgung des freien Denkens
Von Prof. Dragana Trifković
Unter dieser ironischen Überschrift veröffentlichte die Website
des serbischen Zentrums für geostrategische Studien, das von der Journalistin
und Autorin Prof. Dragana Trifković geleitet wird, den folgenden Bericht
über die internationale Pressekonferenz des Schiller-Instituts am 6. Oktober.
Er wird hier mit freundlicher Genehmigung abgedruckt; Zwischenüberschriften
wurden hinzugefügt.
Das Schiller-Institut organisierte eine weitere Konferenz zu der Schwarzen
Liste, die vom 2021 gegründeten Zentrum für
Desinformationsbekämpfung unter der Leitung von Wladimir Selenskyj
veröffentlicht wurde. Das Zentrum untersteht dem Nationalen Sicherheits- und
Verteidigungsrat der Ukraine.
Die Ukraine, die angeblich nach Demokratie strebt, verwendet die Methode
der Verfolgung von Dissidenten und Erstellung von „Feindeslisten“, wie sie in
Nazideutschland praktiziert wurde. Selenskyjs Regime nimmt auf Geheiß der USA
und der NATO frei denkende Menschen in aller Welt ins Visier und verfolgt sie,
indem es sie als Informationsterroristen, russische Agenten, Propagandisten
und Ähnliches bezeichnet. Dabei handelt es sich um Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens, die sich den aufgezwungenen antirussischen Narrativen
widersetzen und ihre eigenen Ansichten zum Konflikt zwischen der NATO und
Rußland darlegen.
Die Leitung des unabhängigen Schiller-Instituts steht ebenso auf Selenskyjs
Schwarzer Liste wie zahlreiche amerikanische Kongreßabgeordnete, Senatoren,
Militärs und Geheimdienstmitarbeiter, unabhängige Analysten und Journalisten.
Dragana Trifković, die Direktorin des Zentrums für geostrategische
Studien in Serbien, wurde von Wladimir Selenskyj auf die Schwarze Liste
gesetzt, weil ihr vorgeworfen wird:
- die Verbreitung russischer Propaganda wegen Aussagen über die Existenz
eines Netzes US-amerikanischer biologischer Labors in der Ukraine (was auch
von Victoria Nuland in einer Anhörung im US-Kongreß bestätigt wurde);
- die Behauptung, daß der Krieg in der Ukraine 2014 nach dem
Staatsstreich begann (was Selenskyj damals ebenfalls behauptete);
- und die Zurückweisung von Behauptungen über das Verbrechen in Butscha,
das nach dem Drehbuch von Račak inszeniert wurde.
Dragana Trifković kommentierte die Aufnahme in Selenskyjs Schwarze
Liste (und seit 2014 in die Myrotworez-Datenbank, die eigentlich eine
ukrainische Liquidationsliste ist):
„Es ist eine große Ehre für mich, meine Ansichten mit frei denkenden
Menschen aus der ganzen Welt zu teilen, die von der ukrainischen
Marionettenregierung verfolgt werden. Ich möchte dem Schiller-Institut für
seine Bemühungen danken, gemeinsame Positionen gegen die Verfolgung und
Zensur, die betrieben wird, zu artikulieren.“
Die wichtige Rolle des Schiller-Instituts
Das Paradoxe an unserer Zeit ist, daß wir jeden Tag von Demokratie und
menschlichen Freiheiten hören, während in vielen Fällen diejenigen, die diese
Worte aussprechen, gleichzeitig Verfolgung und Gewalt gegen die Freiheit
ausüben. Europa sticht in dieser Hinsicht am meisten hervor und ist praktisch
in das finstere Zeitalter des Nationalsozialismus zurückgekehrt, als Schwarze
Listen unerwünschter Menschen erstellt wurden, um sie zu töten – heute jedoch
unter dem Deckmantel der Demokratie.
Das Zentrum für geostrategische Studien aus Serbien, das ich leite, ist
eine unabhängige Nichtregierungsorganisation, die frei denkende Menschen aus
verschiedenen Teilen der Welt versammelt, die ihre Meinung nicht von
Zuschüssen abhängig machen, die ihnen jemand zahlt. Neben der
Mainstream-Politik, die den Interessen der Bürger, die sie vertritt,
weitgehend entfremdet ist, sind auch Nichtregierungsorganisationen, die
Propaganda betreiben und über die die sogenannte Soft Power ausgeübt wird, ein
großes Problem. Aber auch sie spiegeln weder die Interessen der Gesellschaft
in Europa wider, noch repräsentieren sie die Stimme der Mehrheit in Europa.
Diese Organisationen versuchen, die Öffentlichkeit zu beeinflussen und Trends
zu schaffen, die den allgemeinen Interessen schaden.
Deshalb ist es sehr wichtig, daß wir ein Gegengewicht dazu haben, bei dem
auch das Schiller-Institut eine wichtige Rolle spielt, ebenso wie all die
wahren Freiheitskämpfer, die diese gemeinsame Plattform unterstützen. Ich
möchte meinen Kollegen aus Amerika herzlich für ihre Unterstützung danken.
Ein offensichtliches Beispiel für den Versuch, die Meinungsfreiheit zu
ersticken, ist der Fall Julian Assange, der seit Jahren wegen der von ihm
ausgesprochenen Wahrheiten inhaftiert ist. Auf diesen Fall folgen Schwarze
Listen, Listen zum Töten, auf denen auch wir als Ziel markiert sind. Diese
Geschichte der Gewalt gibt es nicht erst gestern, sie reicht praktisch
Jahrzehnte zurück und ändert ihre Formen. In Europa erreichte sie ihren
Höhepunkt mit dem Verschwinden des Gleichgewichts nach dem Ende des Kalten
Krieges, was sich in den Kriegen auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens
widerspiegelte; und heute erlebt sie ihren Höhepunkt in der Ukraine.
Ich möchte betonen, daß es aus serbischer Sicht nicht schwierig ist, zu
erkennen, was vor sich geht, denn wir haben die Erfahrung mit hybriden Kriegen
im ehemaligen Jugoslawien, die Erfahrung mit den NATO-Bombardements 1999, die
Erfahrung mit Sanktionen und schwarzer Propaganda, die in den 90er Jahren
gegen Serbien eingesetzt wurden.
Außerdem habe ich den Donbaß mehrmals persönlich besucht und mit eigenen
Augen gesehen, was vor Ort geschieht. Meistens kommt Propaganda von
Journalisten, die nicht vor Ort recherchieren, sondern Nachrichten aus
westlichen Quellen übernehmen, und das sind genau die, die versuchen, uns zu
diskriminieren.
Parallele zu Serbien und Jugoslawien
Das Zentrum für geostrategische Studien hat einen Brief an die
UN-Menschenrechtskommission, den Europarat, das Rote Kreuz und andere
humanitäre Organisationen geschickt, in dem es darauf hinweist, daß der Krieg
in der Ukraine zwischen der NATO und Rußland beendet werden muß und daß
westliche Waffen Zivilisten töten, unabhängig davon, ob sie Russisch oder
Ukrainisch sprechen. Wir haben von keiner Institution eine Antwort
erhalten.
Ich habe vor kurzem im UN-Sicherheitsrat über die Geschehnisse in
Jugoslawien gesprochen und sie mit dem verglichen, was heute in der Ukraine
geschieht. Es gibt viele Parallelen. Das Problem ist, daß es sehr schwierig
ist, die Wahrheit in die internationalen Institutionen zu bringen, und das muß
sich ändern. Die Institutionen sollten den Menschen dienen und nicht umgekehrt
die Menschen den Institutionen.
Wir müssen unseren Kampf gegen das Verbrechen fortsetzen, das auf so
manipulative Weise aus Opfern Kriminelle und aus Kriminellen Demokraten und
Retter machen will. Was die Marionettenregierung der Ukraine auf Geheiß der
NATO betreibt, ist purer Terrorismus in seiner schlimmsten und brutalsten
Form, wodurch allen, die bereit sind, ihre Stimme gegen Terror, Gewalt und
Lügen zu erheben, die Botschaft übermittelt wird, daß sie getötet werden.
Wenn wir diesen Terrorismus heute nicht verhindern, werden wir es morgen
nicht einmal mehr versuchen können. Die menschliche Zivilisation beruht auf
den menschlichen Freiheiten und auf der Würde, die man uns nehmen will.
Das Zentrum für geostrategische Studien ist bereit, diesen Kampf
fortzusetzen, und wir werden allen Organisationen und Einzelpersonen, die
dieselben Ansichten teilen, dankbar sein, wenn wir unsere Kräfte in diesem
Kampf vereinen.
|