Forderung nach Aufhebung der Syrien-Sanktionen wächst
Die Sanktionen gegen Syrien können nicht länger toleriert werden, und die
Stimmen mehren sich, die ihre Aufhebung verlangen. Die über zweistündige
Live-Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 21. Februar 2023 mit dem
Titel „Die Sanktionen gegen Syrien müssen aufgehoben werden!“ (siehe
nebenstehenden Bericht) ist dabei ein mächtiges Werkzeug der Wahrheit, das
direkt die Tatsache anspricht, daß die Sanktionen und der Krieg, die 90% der
syrischen Bevölkerung in die Armut gezwungen haben, Hand in Hand mit der
militärischen Besetzung Syriens durch die Vereinigten Staaten gehen, die
ebenfalls beendet werden muß.
Im US-Repräsentantenhaus wurde am gleichen Tag vom Abgeordneten Matt Gaetz
(R-FL) eine „Kriegsrecht-Resolution“ eingebracht, um alle
US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Nach dem US-Gesetz handelt es sich dabei um
eine privilegierte Resolution, über die innerhalb von 18 Tagen abgestimmt
werden muß. Wird die Resolution verabschiedet, hat die Biden-Administration 15
Tage Zeit, um den Abzug der US-Truppen durchzuführen.
Pax Christi USA schloß sich mit mehreren religiösen Gruppen in einem
offenen Brief zusammen und forderte „die Biden-Administration und die
Mitglieder des Kongresses auf, die Würde aller Menschen zu garantieren, indem
sie die Sanktionen aufheben, die Diplomatie fortsetzen und den am stärksten
betroffenen Menschen in der Türkei und in Syrien Hilfe zukommen lassen.“
Der Rat der Kirchen im Nahen Osten, einer Mitgliedsorganisation des
Ökumenischen Rates der Kirchen, veröffentlichte am 6. Februar einen dringenden
Appell, in dem es heißt: „Wir fordern die sofortige Aufhebung der Sanktionen
gegen Syrien und die Freigabe des Zugangs zu allen Gütern, damit die
Sanktionen nicht zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden.“
Am 17. Februar wurde ein offener Brief von einer Gruppe kirchlicher
Organisationen in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. In dem Brief heißt
es unter anderem: „Daher bitten wir als Glaubensgemeinschaften den Kongreß und
die Regierung,
- die Sanktionen aufzuheben, um die Lieferung von Hilfsgütern zu
beschleunigen, den Handelszugang zu öffnen und die Hilfsleistungen für
bedürftige Zivilisten auszuweiten;
- die 180-tägige Befristung der neuen Allgemeinen Lizenz [Aussetzung der
Sanktionen] für Syrien aufzuheben;
- die Anwendbarkeit der neu verabschiedeten Allgemeinen Lizenz für
materielle Unterstützung auf ganz Syrien auszudehnen.
- die Kommunikation mit den syrischen und UN-Kollegen während der
Erdbebenhilfe fortzusetzen und darauf hinzuwirken, daß neue Grenzübergänge für
den Zugang von Personal nach Nordsyrien geöffnet werden;
- die Erteilung von Bürgschaften an Finanzinstitute und
Hilfsorganisationen, um die Soforthilfe in Syrien zu erleichtern;
- die Koordinierung der Öffnung von Bankkanälen, um NROs und INGOs dabei
zu helfen, die Hilfe dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird, einschließlich
Überweisungen von Familien;
- zusätzliche Mittel für USAID- und UN-Programme bereitzustellen, um die
Türkei und Syrien bei der Bewältigung der Erdbebenschäden und dem Wiederaufbau
zu unterstützen.“
Der Brief wurde unterzeichnet von: Alliance of Baptists, American Friends
Service Committee (AFSC), Churches for Middle East Peace (CMEP), Community of
Christ, Congregation of Our Lady of Charity of the Good Shepherd, U.S.
Provinces, Evangelical Lutheran Church in America, Friends Committee on
National Legislation (FCNL), Global Ministries of the Christian Church
(Disciples of Christ) and United Church of Christ Maryknoll Office for Global
Concerns, Mennonite Central Committee U. S. (MCC), National Advocacy Center of
the Sisters of the Good Shepherd, Pax Christi USA, Presbyterian Church (USA),
The United Methodist Church-General Board of Church and Society, Unitarian
Universalist Service Committee (UUSC) und United Church of Christ, Justice and
Local Church Ministries.
eir
|