Die eiskalte Wahrheit über die globale Erwärmung
Von Prof. Franco Battaglia
Franco Battaglia ist Professor für chemische Physik an
der Universität Modena und ist führendes Mitglied von Clintel-Italia. Im
zweiten Abschnitt der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 9. September
2023 hielt er den folgenden Vortrag. (Übersetzung aus dem Englischen, den
Videomitschnitt mit allen Grafiken finden Sie hier:
https://www.youtube.com/watch?v=fy8K91PY4GI)
Abb. 1: Buchcover Es gibt keinen Klimanotstand
Abb. 2: Typischer Elektrizitätsverbrauch an einem Dezembertag in Italien.
Guten Morgen! Heute möchte ich über eine merkwürdige Situation sprechen, in
der sich die Welt befindet: Wir befinden uns in einer Situation, in der eine
Lösung, nämlich die Energiewende, ein Problem sucht, nämlich den
Klimanotstand.
Ich möchte nicht zu sehr über den Klimanotstand
sprechen, ich erwähne ihn nur, aber es gibt ein kleines Buch, das ich
geschrieben habe, mit dem Titel Es gibt keinen Klimanotstand
(Abbildung 1). In diesem Buch geht es um eine Petition, die an die
Vereinten Nationen geschickt wurde, von – auf dem Umschlag steht 1000, aber
inzwischen sind es eher 1600 – Wissenschaftlern, die erklärt haben, daß es
keinen Klimanotstand gibt. Der erste Unterzeichner ist Ivar Giaever, ein
Nobelpreisträger, und auch John Clauser, der Physik-Nobelpreisträger des
Jahres 2022, hat diese Erklärung unterzeichnet.
Es gibt also keinen Klimanotstand. Aber das ist, wie ich schon sagte, das
Problem. Das Problem besteht darin, daß zur Tatsache erklärt wurde, daß es
einen Klimanotstand gibt, was nicht wahr ist; ein Problem, für das es eine
Lösung gibt, die Energiewende.
Nun werden wir sehen, daß die Energiewende nicht möglich ist; sie ist
unmöglich. Außerdem ist sie unerwünscht.
Um zu sehen, warum sie unmöglich ist, schauen wir uns dieses Bild an
(Abbildung 2). Dies ist ein sehr wichtiges Bild, das die an einem
typischen Tag aufgenommene Energie darstellt. Dies ist in Italien; ich habe
den wichtigsten Tag des Universums gewählt, nämlich meinen Geburtstag, den 15.
Dezember. Italien hat in den 24 Stunden des 15. Dezember 2022 so viel
elektrische Energie absorbiert. Das ist typisch. Dies hier ist ein typischer
Tag im Vereinigten Königreich. Wie Sie sehen, ist die über den Tag hinweg
aufgenommene Energiemenge ähnlich.
Gehen wir nun zurück zu diesem Bild [Italiens Stromverbrauch]. Wie wir
sehen können, gibt es in Italien einen maximalen Bedarf von mehr als 50 GW
elektrischer Energie und einen minimalen von etwa 30 GW. Italien braucht also
24 Stunden am Tag mindestens 30 GW Strom.
Warum ist das wichtig? Weil dieses Bild uns zeigt, wie elektrische Energie
erzeugt werden sollte. Jedes Land muß ein Maximum an Strom aus Wasserkraft
gewinnen, und das ist, wie wir wissen, eine erneuerbare Energie, wie die
Sonnenenergie – Solarenergie.
Wenn jedes Land das Maximum aus der erneuerbaren Energie wie der
Wasserkraft entnommen hat, wie kann dann der restliche Bedarf gedeckt werden?
Norwegen zum Beispiel bezieht 100% seiner Energie aus Wasserkraft. Aber das
kann nicht jedes Land tun. Italien zum Beispiel kann nur 20% seines
Strombedarfs aus Wasserkraft decken, nicht mehr.
Wie kann der restliche Strombedarf gedeckt werden? Nun, 30 GW werden 24
Stunden pro Tag gebraucht, was bedeutet, daß die Photovoltaik nicht zählt, da
sie nachts mindestens 14 Stunden lang, beispielsweise zwischen 5 Uhr
nachmittags und 10 Uhr am nächsten Morgen, keinen Beitrag leistet. Und auch
die Windkraft kann sehr leicht einen Null-Beitrag leisten, weil der Wind nicht
garantiert so weht, wie wir hoffen.
Die einzige Möglichkeit, 30 GW elektrische Energie während mindestens 14
Stunden am Tag zu erzeugen, besteht also in konventionellen Methoden, und die
besten konventionellen Methoden sind Kernenergie und Kohle.
Warum Kernenergie und Kohle? Kernenergie, weil sie eine Technik ist, die
kontinuierlich Energie erzeugt. Sie muß kontinuierlich elektrische Energie
erzeugen; man kann das Kernkraftwerk nicht einfach ein- und ausschalten. Die
Kernenergie ist also der beste Weg, um den grundlegenden Bedarf an
elektrischer Energie, nämlich 30 GW, zu decken. Das bedeutet, daß ein Land wie
Italien etwa 30 GW – etwa 30 Kernkraftwerke – haben sollte, wenn Italien auf
rationelle Weise elektrische Energie erzeugen wollte.
Wie sollten wir über den Grundbedarf von 30 GW hinaus elektrische Energie
erzeugen? Nun, die beste Art und Weise, zwischen 30 und 45 GW zu erzeugen,
sollte durch Kohle erfolgen. Warum Kohle? Weil Kohle ein sehr billiger
Brennstoff ist, der im Überfluß vorhanden ist und leicht um die Welt
transportiert werden kann. Kohle ist also die zweitbeste Wahl nach der
Kernkraft.
Natürlich kann man je nach Land mehr Kohle als Kernkraft haben oder
umgekehrt. Und warum? Weil die am weitesten entwickelten Länder die
Kernenergie nutzen werden, während die weniger technisch orientierten Länder
mehr Kohle als Kernenergie nutzen werden. Kohle und Kernenergie sollten also
eigentlich mindestens – wenn wir rational sein wollen – 50 oder 60% des
weltweiten Strombedarfs decken.
Was ist mit dem Spitzenenergiebedarf, der über 50 oder 45 GW hinausgeht?
Der beste Weg könnte Erdgas sein. Und warum? Erdgas sollte für die Spitzenlast
reserviert werden, weil sich Erdgasanlagen leicht ein- und ausschalten lassen.
Erdgas ist ein recht teurer Brennstoff, und die Kraftwerksanlage ist billiger
als Atom- oder Kohlekraftwerke. Das ist also der vernünftige Weg.

Abb. 3: Anteil der verschiedenen Energieträger an der weltweiten Stromerzeugung.
Hier sehen wir ein Diagramm der weltweiten Stromerzeugung
(Abbildung 3). Wie wir sehen, steht die Kohle an der Spitze. Fast 35%
des weltweiten Strombedarfs werden durch Kohle gedeckt.
Der zweite Brennstoff ist Erdgas, aber das ist ein Fehler. Gas würde sich
am besten für den Transportbedarf eignen und nicht für die Erzeugung
elektrischer Energie.
Dann haben wir noch die Wasserkraft; das ist gut, aber die Wasserkraft kann
nicht mehr als das decken, was vorhanden ist. Wie ich bereits sagte, kann
Norwegen 100% seines Stroms aus Wasserkraft gewinnen, Italien 20%. Andere
Länder können natürlich teilweise gar nichts aus Wasserkraft erzeugen.
Und dann gibt es noch die Kernenergie, die 10% ausmacht, was sehr wenig
ist. Eigentlich sollte die Kernenergie wichtiger sein als sie es jetzt ist.
Leider wurde die Kernenergie aus dummen politischen Gründen gestoppt.
Und dann haben wir noch die Windenergie, die trotz Billionen von Dollar,
die in die Windenergie investiert wurden, sehr wenig beiträgt. Und zum Schluß
haben wir die Solarenergie.
Es gibt auch etwas Öl, aber es ist nicht gut, elektrische Energie aus Öl zu
erzeugen. Öl ist, ebenso wie Gas, besser für andere Zwecke geeignet. Natürlich
nutzen Länder Öl, die darin schwimmen, wie Saudi-Arabien, um elektrische
Energie zu erzeugen. Aber das ist nicht typisch für das, was in den meisten
Ländern der Welt geschieht.
Was macht nun ein Land wie Italien? Ich erwähne Italien, weil ich Italien
natürlich besser kenne. Was Italien tut, scheint die Absicht der Welt zu sein,
wie dieses dumme Programm zur Energiewende zeigt: Italien erzeugt elektrische
Energie hauptsächlich aus Gas und Wasserkraft. Kernenergie ist gleich null.
Die Kernenergie wird in Italien importiert. Im Ergebnis ist Italien eines der
Länder, in denen elektrische Energie am teuersten ist. Wahrscheinlich sind die
Stromkosten in Dänemark und Deutschland noch höher als in Italien.

Abb. 4: Primärenergieverbrauch der Welt, nach Energieträgern

Abb. 5: Nach den Plänen der EU sollen die CO 2-Netto-Emissionen
auf Null reduziert werden.

Abb. 6: Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen dem Energieverbrauch und
dem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt.
Die Energiewende ist auch unmöglich. So sieht der weltweite
Primärenergieverbrauch derzeit aus (Abbildung 4). Er
besteht hauptsächlich aus Öl, Kohle, Gas und dann Atomkraft. Das heißt, 90%
des Primärenergiebedarfs stammen aus konventionellen Ressourcen. Die alberne
Idee ist, den winzigen Anteil an erneuerbaren Energien zur Deckung des
gesamten Bedarfs zu verwenden. Das ist unmöglich.
Das ist es, was sie tun wollen; sie wollen bis 2050 zu null Emissionen
kommen (Abbildung 5). Aber das ist unmöglich! Sie haben es mehrmals
versucht – mit dem Kyoto-Protokoll [1997] und dem Klimaprogrammpaket 2020
der Europäischen Union. Aber eigentlich zielten alle diese Programme darauf
ab, die CO2-Emissionen um etwa 3% im Kyoto-Protokoll und
um etwa 20% im europäischen Klimapaket für 2020 zu reduzieren.
In Wirklichkeit sind die jährlichen CO2-Emissionen im Vergleich
zu 1990 um 60% gestiegen. Das ist die Realität. Natürlich haben Länder wie
China und Indien ihre Emissionen um 350% erhöht, und das ist gut so! Noch vor
30 Jahren hatten 30% der indischen Bevölkerung keinen Zugang zu
Elektrizität. Heute haben dank der Kohle 100% der indischen Bürger
Zugang zu Elektrizität. Das ist sehr wichtig. Heutzutage haben fast 50% der
Menschen in Afrika keinen Zugang zu Elektrizität. Wenn wir
wollen, daß sie eine bessere Lebensqualität haben, müssen wir dafür sorgen,
daß auch die afrikanischen Länder mehr Kohle nutzen, um reichlich
Energie zu einem günstigeren Preis zu erhalten.
Natürlich ist Indien noch weit davon entfernt, die durchschnittlichen
Emissionswerte der Welt zu erreichen, daher denke ich, daß Indien sowohl
durch den Einsatz von Kohle als auch von Kernkraftwerken seine
Energieproduktion steigern wird, um ein besseres Leben zu ermöglichen.
Schließlich ist die Energiewende unerwünscht. Und warum? Weil sich das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in mehreren Ländern in Abhängigkeit vom
Energieverbrauch entwickelt (Abbildung 6). Laut den Programmen zur
Energiewende ist es das Ziel, weniger Energie zu verbrauchen, um die
Lebensqualität des BIP von Burundi zu erhalten; das ist leider das
Programm. Wenn man statt dessen gesündere Städte auf der ganzen Welt haben
will, sollten wir einen höheren Energieverbrauch haben. Wir sollten Zugang zu
mehr Energie zu einem niedrigeren Preis haben. Ich danke Ihnen.
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