Vertreter des Schiller-Instituts spricht
bei hochrangiger eurasischer Konferenz in Belarus
Am 26. und 27. Oktober nahm das Schiller-Institut in Minsk an einer vom
weißrussischen Außenministerium organisierten internationalen hochrangigen
Konferenz „Eurasian Security, Reality and Prospects in a Transforming World“
(Eurasische Sicherheit, Realität und Aussichten in einer sich wandelnden Welt)
teil. Die Diskussionen wurden auf Russisch und Englisch geführt. Hauptredner
waren der weißrussische Außenminister Sergej Aleinik, der russische
Außenminister Sergej Lawrow und der ungarische Außenminister Peter Szijjarto.
Die Führungen der OSZE, der OVKS, der SOZ, der EAEU und der GUS hielten
wichtige Reden. Die stellvertretenden Außenminister Irans, Myanmars,
Kasachstans und Tadschikistans ergriffen ebenfalls das Wort, was sowohl für
den Umfang als auch für das strategische Niveau der Diskussion spricht. Der
Geschäftsträger der chinesischen Botschaft verlas eine Ansprache von
Außenminister Wang Yi.
Außenminister Aleinik rief dazu auf, eine „Charta der Vielfalt für das 21.
Jahrhundert“ zu entwickeln, ein Dokument, das die Grundsätze für den Aufbau
einer gerechten Weltordnung festlegt, die der Tatsache der Vielfalt der
Zivilisationen Rechnung trägt. Auch westliche Länder könnten sich an diesem
Prozeß beteiligen“, sagte er.
Ungarns Außenminister Peter Szijjarto erklärte: „Wenn es keine
Kommunikation gibt, gibt es keine Hoffnung auf Frieden.“ Er rief dazu auf, 1)
den Krieg in der Ukraine zu beenden, einen Waffenstillstand, Verhandlungen und
Frieden zu erreichen, 2) einen zivilisierten Dialog zwischen Ost und West zu
führen und 3) gegenseitigen Respekt und gesunden Menschenverstand walten zu
lassen.
Nachdem er Szijjarto für seine Beiträge gedankt hatte, sagte Außenminister
Lawrow mit Blick auf den Westen: „Wir sind immer bereit, zusammenzuarbeiten,
wenn unsere westlichen Nachbarn auf dem Kontinent die Kraft finden, unabhängig
zu werden ... wenn sie ihre neokolonialen Instinkte und eine durch und durch
ideologische Konfrontationspolitik aufgeben können und zu einem Weg der
pragmatischen, gegenseitig respektvollen Interaktion zurückkehren, um einen
fairen Interessenausgleich zu finden. Wir werden sehen.“
In der Sitzung „Wirtschaftliche Integration und ... eine einheitliche
eurasische Sicherheitsarchitektur“ gab Richard A. Black, Vertreter des
Schiller-Instituts, einen kurzen Überblick über die konzeptionellen Beiträge
von Lyndon und Helga LaRouche, die dazu beigetragen haben, die gegenwärtige
weltweite Transformation hin zu einer gerechten Entwicklung zu gestalten: die
Weltlandbrücke und die Entwicklungskorridormethode, LaRouches Leibnizsche
Revolution in der physischen Wirtschaft und Helga Zepp-LaRouches „Zehn
Prinzipien“. Neben ihm nahmen Experten aus China, Usbekistan, der Türkei,
Armenien und Weißrußland an der Diskussion teil.
Blacks Vortrag wurde gut aufgenommen. Er wurde von der TASS und
allen großen weißrussischen Fernseh-, Radio- und Internetmedien interviewt. Er
betonte, daß die derzeitige anglo-amerikanische Politik, Rußland zu
zerstückeln und Krieg gegen China zu führen – wie man in Europa und beim
anhaltenden Völkermord am palästinensischen Volk sehen kann – das Vorspiel zu
einem atomaren Dritten Weltkrieg ist. Wir müssen sofort einen Weg finden, die
UN-Charta durchzusetzen, die UN zum Eingreifen zu zwingen und den Westen zu
zwingen, seinen imperialen Todesmarsch aufzugeben. So irrsinnig das Streben
der Globalen NATO nach entweder totaler Unterwerfung oder totalem Krieg auch
ist, so haben die Reden der Außenminister von Belarus, Ungarn und Rußland doch
eine Richtung aus dem Paradoxon heraus definiert.
rab
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