Friedrich Schiller Denkmal
Friedrich Schiller



Hauptseite
       

Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

„Wie wird Rußland mit einem Land umgehen,
dessen Politik auf Täuschung gründet?“

Von Richard Black

Oberst a.D. Richard Black war Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee und Mitglied des Landessenats im US-Bundesstaat Virginia. Für die Internetkonferenz am 8. Januar übermittelte er den folgenden Videobeitrag.

Ich bin Richard Black, Landessenator im Ruhestand. Ich freue mich, heute bei Ihnen zu sein.

Eine der Fragen, mit denen sich Rußland in seinem Bemühen um eine Beendigung des Krieges auseinandersetzen muß, ist die, wie es mit einem Land umgeht, dessen Außenpolitik auf Täuschung beruht. Ich spreche hier von den Vereinigten Staaten, nicht nur von der Ukraine.

Dem amerikanischen Volk wurden verschiedene Gründe genannt, warum wir uns mobilisieren sollten, warum wir riesige Geldsummen in einen Grenzstreit auf der anderen Seite des Globus investieren sollten. Die Menschen wurden sozusagen in eine wilde Kriegsbegeisterung hineingetrieben. Ich habe mit dem Moderator eines religiösen Senders gesprochen, und seine wesentliche Begründung, warum wir einen Atomkrieg nicht fürchten sollten, war die, wir dürften Putin nicht einfach „damit durchkommen lassen“.

Nun, betrachten wir das etwas näher. Der globale „tiefe Staat“ hat seine Meinung dazu geäußert, warum wir kämpfen. Richard Moore, Chef des berüchtigten britischen Geheimdienstes MI6, hat gesagt, wir kämpfen, um in der Ukraine die „westlichen Werte“ zu verteidigen. An erster Stelle dieser Werte, sagt er, stehe LGBT+. Mit anderen Worten: Wir, die westliche Zivilisation, kämpfen für Sodomie. Vielleicht ist unser Ziel ja, das „Grooming“ (Pädokriminalität) auf der ganzen Welt zu fördern – eine ziemlich traurige Rechtfertigung dafür, daß wir die Vernichtung der Zivilisation riskieren.

Wir können auch nicht auf die Vorstellung zurückgreifen, daß wir irgendwie gegen den „Terror“ kämpfen – das alte Schreckgespenst, das es seit so vielen Jahren gibt und das benutzt wurde, um die amerikanische Verfassung auszuhöhlen und die Rechte der Bürger in Amerika und auf der ganzen Welt zu beschneiden.

Was ist problematisch daran, wenn man den Terror als Rechtfertigung benutzt und irgendwie die Vorstellung fördert, Putin täte etwas, was mit Terrorismus zu tun hat? Nun, der vielleicht größte Terroranschlag seit dem 11. September 2001 ereignete sich, als der britische MI6 unter Aufsicht der Vereinigten Staaten Explosionen in der Ostsee zündete und die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 zerstörte. Nur wenige Augenblicke nach diesen massiven Detonationen wurde eine Textnachricht abgefangen, die die damalige britische Premierministerin Liz Truss an US-Außenminister Tony Blinken sendete, und die lautete einfach nur: „Es ist erledigt.“ Das war die ganze Nachricht.

Offensichtlich wußten sowohl der amerikanische Außenminister Tony Blinken als auch die britische Premierministerin genau, was passierte und wer es getan hat. Und die Briten sind Spezialisten für diese finsteren Operationen. Sie haben solche immer wieder durchgeführt, oft auf Anweisung der Vereinigten Staaten.

Es handelte sich also um einen der größten Terroranschläge der Geschichte. Die westlichen Medien sprangen sofort auf den Zug auf und beschuldigten allesamt Rußland, eine seiner größten technischen Errungenschaften der Geschichte zerstört zu haben. Irgendwie waren die Russen schuld.

Warum? Weil die Russen immer schuld sind! Wenn eine Wahl nicht so ausgeht, wie es der tiefe Staat will, dann waren es die Russen. Alles wird einfach den Russen zugeschrieben. Die Behauptung muß nicht rational sein, sie muß nicht logisch sein. Sie kann völlig irrational sein! So wie in diesem Fall, daß die Russen irgendwie eine ihrer wichtigsten wirtschaftlichen Lebensadern nach Europa selbst zerstört haben. Und warum? Nun, einfach weil sie schlechte Menschen sind, die schlechte Dinge tun.

Es muß also nicht rational oder logisch sein, aber es muß wiederholt werden, immer und immer wieder, und alle anderen Erklärungen werden zensiert. Und genau das ist im Fall der Sabotage der Nord-Stream-Gaspipelines geschehen. Wir haben es hier mit einer der größten terroristischen Aktionen in der Geschichte zu tun, die sicherlich wirtschaftlich in der Größenordnung des 11. Septembers liegt, wenn auch nicht in Bezug auf den Verlust von Menschenleben.

Dies sind also einige der Dinge, die wir gesagt haben. Eine Zeitlang haben wir behauptet, daß wir für die Demokratie kämpfen, der Mann im T-Shirt sei der Verteidiger der Demokratie in der westlichen Welt. Tatsache ist, daß Wolodymyr Selenskyj ein absoluter Diktator ist: Er hat die gesamte Opposition verboten und die Mitgliedschaft in Oppositionsparteien untersagt. Er hat alle freien Medien geschlossen. Seine Geheimpolizei hat vor kurzem eine große Razzia durchgeführt, bei der sie Priester und Nonnen verhaftet hat, um gegen die ukrainisch-orthodoxe Kirche vorzugehen, die zwei Drittel aller ukrainischen Christen umfaßt.

Newsweek berichtete, daß er das ukrainische Äquivalent des US-Generalstaatsanwalts und den Leiter der ukrainischen CIA entlassen hat, beide am selben Tag. CBS berichtete und gab zu, daß ein Großteil der reichlichen amerikanischen Unterstützung, die in die Ukraine geflossen ist, gestohlen wurde. Es hieß, daß vielleicht nur 30% der Gelder dort ankommen, wo sie hinsollten. Und der Artikel, der in Newsweek erschien, kam zu dem Schluß, daß Bidens Intervention in der Ukraine Amerika schadet und die Notlage des ukrainischen Volkes verschlimmert, es sei zum „Spielball in einer Schlacht der Schwarzmeer-Oligarchen“ geworden.1

Übrigens ist Selenskyj ein Multimillionär, er soll Luxusimmobilien mitten in London, in Italien und in Miami Beach besitzen, in die er sich zurückziehen kann, sobald er alles an sich gerafft hat, was er im Laufe dieses ukrainischen Krieges bekommen kann. Dann könnte er sich ganz bequem im Kreise der Glitzerwelt zur Ruhe setzen, und er wird immer und ewig der Liebling der „Davos-Leute“ sein. Er hat ihnen eine Menge Geld eingebracht und ist einer von ihnen.

Der letzte Grund, der dem Versuch einer Rechtfertigung dient, ist die Verteidigung der souveränen, quasi heiligen Grenzen der Ukraine. Tatsache ist, daß es sich hier in Wirklichkeit um einen Kampf um die russischsprachigen Gebiete der Ukraine handelt, um die Gebiete der Ukraine oder Rußlands, in denen die Menschen deren Bürger sind oder waren. Aber Tatsache ist, daß sie ethnische Russen sind, kulturell und historisch gesehen sind sie Russen. Es sind Menschen, die die russische Sprache sprechen.

Wir schwadronieren hier darüber, daß die Grenzen der Ukraine fast heilig sind – als ob die Vereinigten Staaten selbst nie irgendwo Grenzen überschritten hätten. Aber wenn man sich umschaut, stellt man fest, daß die Vereinigten Staaten sehr wohl interveniert und souveräne Grenzen überschritten haben: Wir haben es im Irak getan, wir haben es in Libyen getan, wir haben es in Syrien getan, wir haben es im Jemen getan, wir haben es in Afghanistan getan – wir haben es an sehr vielen Orten getan!

Das sind Länder, die uns nicht angegriffen haben, die sich nicht in unsere Angelegenheiten eingemischt haben, aber wir haben in jedem dieser Fälle einen Angriffskrieg begonnen, um dort zu stehlen und beschlagnahmen. Bis zum heutigen Tag besetzen wir den Norden Syriens mit Bodentruppen, mit amerikanischen „Stiefeln auf dem Boden“, und wir tun das ohne jede juristische Rechtfertigung. Wir stehlen einfach ihren ganzen Weizen und ihr ganzes Öl. Es gibt also keinerlei Rechtfertigung für das, was wir tun.

Aber die Herausforderung wird nun darin bestehen, daß Rußland sich früher oder später auf irgendeine Art von Gesprächen mit Leuten einlassen muß, die in der Außenpolitik historisch gesehen Betrüger und nicht vertrauenswürdig sind. Das wird sicherlich eine Herausforderung sein. Ich danke Ihnen.


Anmerkung

1. https://www.newsweek.com/zelensky-narrative-shifting-opinion-1731875