Können die Amerikaner ihre Differenzen überwinden,
um einen Atomkrieg zu verhindern?
Eine Diskussionsrunde mit Diane Sare, Nick Brana und Angela McArdle
Diane Sare: Ich habe hier zwei sehr wichtige Gäste, um über
den Widerstand in den Vereinigten Staaten zu sprechen und darüber, was wir
international aufbauen, um einen thermonuklearen Krieg zu verhindern, als
ersten Schritt, um die Menschheit in ein neues Paradigma zu führen. Ich möchte
Ihnen Angela McArdle vorstellen, die Vorsitzende des Nationalkomitees der
Libertarian Party, und Nick Brana, den nationalen Vorsitzenden der People's
Party. Wir werden über eine bevorstehende Aktion am 19. Februar sprechen.
Jetzt möchte ich nur den strategischen Kontext dieser Kundgebung
vorstellen.
Zunächst einmal denke ich, daß ein Teil des Problems, vor dem wir in den
Vereinigten Staaten stehen, die Verblendung ist. Es gibt eine wahnhafte
Arroganz, die wir ablegen müssen.
Das heißt nicht, daß es nicht viele Menschen gibt, die sich Sorgen über
einen möglichen thermonuklearen Krieg machen. Es heißt auch nicht, daß es
nicht viele Amerikaner gibt, vielleicht sogar die meisten, die unter den
Auswirkungen der Hyperinflation leiden und Schwierigkeiten haben, über die
Runde zu kommen. Aber ich glaube, die Menschen sind sich der wahren
Besonderheit unserer Nation nicht ganz bewußt, obwohl wir es gewohnt sind, sie
als das beste Land der Welt zu betrachten – der berühmte amerikanische
„Exzeptionalismus“.
Als wir das Britische Empire besiegten, war das außergewöhnlich, wir waren
das erste Land, das das größte Imperium besiegt hat, das es je auf dem
Planeten gab. Aber wir taten das nicht, um die Verbrechen dieses Imperiums zu
wiederholen, sondern um ein Modell der Selbstregierung zu schaffen, das die
maximale Entfaltung der Talente jedes einzelnen ermöglicht – nicht
willkürliche Talente, sondern Talente, die zur Unsterblichkeit der Menschheit
beitragen würden; die zum größeren Wohl der Menschheit als Ganzes beitragen,
was Freiheit voraussetzt, weil dort die Kreativität entfesselt wird.
Leider haben wir unser Ziel aus den Augen verloren.
Ich möchte einige Einsichten weitergeben, die mir sehr nahe gegangen sind,
aus einem Interview, das ich vor zwei Tagen gehört habe. Der ehemalige
UN-Waffeninspekteur Scott Ritter führte es mit dem „berüchtigten russischen
Waffenhändler“, wie er in der amerikanischen Presse genannt wurde, Viktor
Bout, der 14 Jahre und 9 Monate in amerikanischen Gefängnissen saß. Er
berichtete einige Dinge, von denen ich dachte, daß sie für die Amerikaner von
Interesse sein können.
Eine Frage, die Scott Ritter ihm stellte, war: „Wie war es, nach Moskau
zurückzukehren?“ Und Herr Bout antwortete, er könne es nicht glauben, wie
schön und modern die Stadt ist. Die Straßen waren sauber, alles war
beleuchtet, die Geschäfte waren gut gefüllt. Er beschrieb die Situation der
russischen Bevölkerung, da dort nun allen klargeworden ist, daß der Westen
gelogen hat – daß der Westen schlimmer war, als die Menschen erwartet hatten.
Daß Angela Merkel, François Hollande und jetzt sogar Boris Johnson zugegeben
haben, daß die Minsker Vereinbarungen nur ein Betrug waren, um Zeit zu
gewinnen, damit die Ukraine aufrüsten und sich auf einen Krieg mit Rußland
vorbereiten kann. Die Illusion sei verflogen. Die einzige Opposition zu dem,
was Präsident Putin tut, bestehe darin, daß Leute sich wünschen, er würde
aggressiver vorgehen. Aber sonst sei das Land weitgehend geeint, es sei ganz
anders als früher.
Vergleichen Sie das einmal mit den Vereinigten Staaten und denken Sie
darüber nach. Können Sie sagen, daß New York City sauber ist? Es ist voller
Ratten, voller Schlaglöcher, in die man mit dem Auto hineinrasen kann.
Unser Land, wie Bout es beschrieb: Er sagte, die Vereinigten Staaten seien
überschwemmt mit Drogen. Was sagt einem das über die Sorge um die junge
Generation? Unsere jungen Menschen, unsere Kinder werden als Sexobjekte für
den Profit betrachtet, nicht als potentielle Schöpfer der Zukunft.
Eine andere Sache, die Herr Bout beschrieb, war, daß er sagte, die anderen
Gefangenen hätten ihn gefragt, ob sie nach Rußland auswandern könnten. Sie
sind so wütend über die Bedingungen in den Vereinigten Staaten, die fehlende
Zukunft, den Wahnsinn, den Zusammenbruch, daß sie lieber irgendwo leben
würden, wo es diesen Wahnsinn nicht gibt.
Ich denke, das ist eine sehr nützliche Perspektive für die Amerikaner, um
darüber nachzudenken, wo wir leben, wie unsere Städte aussehen – die
Massenschießereien, der Massenwahnsinn.
All das spiegelt eine Demoralisierung der Bevölkerung wider, die nicht
notwendig wäre. Keiner zwingt uns, so zu leben. Wir könnten auf dem riesigen
menschenleeren Land im Westen der Vereinigten Staaten sechs oder sieben neue,
moderne Städte bauen. Oder vielleicht sollten wir sogar etwas tun, was die
Chinesen getan haben: eine neue Stadt irgendwo in der Nähe von Manhattan
bauen, alle dorthin umsiedeln, damit wir die Infrastruktur reparieren können,
und sie dann wieder ansiedeln.
Wir denken nicht mehr so. Anstatt dem korruptesten Land Europas, der
Ukraine, 112 Milliarden Dollar für Waffen zu schicken, die dann ISIS,
Neonazi-Gruppen in der Ukraine, die abscheuliche Greueltaten begehen, oder
Boko Haram zugute kommen, sollten wir dieses Geld vielleicht lieber
investieren und eine moderne Infrastruktur in den Vereinigten Staaten
aufbauen. So könnten wir die Vereinigten Staaten in eine Liga mit den
BRICS-Staaten bringen, die, wie ich gerade gelesen habe, inzwischen über 70%
der weltweiten Kohle, über 70% des weltweiten Stahls und über 53% des
weltweiten Weizens produzieren. Das ist die Realität auf dem Planeten.
Um zu diesem neuen Paradigma zu gelangen, gibt es zwei Schritte. Der erste
ist die entschiedene Beendigung der Kriegstreiberei. Ich würde sagen, es gilt
hier zwei Dinge zu berücksichtigen. Das eine ist, daß zwei Drittel der
Weltbevölkerung vehement gegen einen Krieg mit Rußland oder China sind. Man
sieht, wie schwierig es für [Außenminister] Tony Blinken ist, Länder zu
finden, die sich unserer unheiligen Allianz anschließen. Brasilien, Kolumbien
und Argentinien haben alle erklärt, daß sie keine Waffen in die Ukraine
liefern werden. Brasilien hat gerade gesagt, daß es keine Munition nach
Deutschland liefert wird, weil es nicht will, daß Deutschland sie in die
Ukraine weiterliefert. Die meisten Länder der Welt sind also gegen diese
Aktion.
In den Vereinigten Staaten würde man bei einer Umfrage feststellen, daß die
überwältigende Mehrheit der Amerikaner einen Atomkrieg mit Rußland für keine
gute Idee hält, daß wir die Ukraine nicht bewaffnen sollten und daß es einen
Ausweg aus dieser Situation geben muß. Aber wie könnte man sich das
vorstellen? Wie können wir das bekannt machen? Wie kommen wir zu unseren
gewählten Vertretern durch?
Um diese Frage zu beantworten, werde ich nun unsere Gäste vorstellen, die
sich zusammengetan haben, um eine sehr wichtige Aktion zu organisieren, die am
19. Februar, dem Wochenende des diesjährigen Präsidententags [nationaler
Gedenktag der USA], in Washington zu einer weltgeschichtlichen Aktion werden
soll. Hier möchte ich aufhören und Nick das Wort geben, um zu erläutern, worum
es dabei geht.
Die Kundgebung am 19. Februar
Nick Brana: Ich fange gerne damit an. Ich möchte Ihnen,
Diane, und dem Schiller-Institut dafür danken, daß Sie die Aktion „Zorn gegen
die Kriegsmaschinerie“ (Rage Against the War Machine) unterstützen, und
Ihnen, Diane, auch dafür, daß Sie bei der Veranstaltung sprechen werden. Es
ist großartig, daß Sie dabei sind. Wie Sie gesagt haben – und das
Schiller-Institut spielt eine führende Rolle dabei, daß darüber gesprochen
wird –, stehen wir am Rande eines Atomkriegs, als Ergebnis der
NATO-Aggression, der amerikanischen Aggression, und eines Imperiums, das
zerfällt und in einer militaristischen Flucht nach vorne den gleichen Weg geht
wie so viele Imperien vor ihm. Der Unterschied ist, daß wir dieses Mal, im
Gegensatz zu den Weltkriegen und überhaupt zu allen Kriegen in der
Vergangenheit, Atomwaffen haben, und wir die Macht haben, uns alle selbst zu
vernichten.
Am 19. Februar, also in drei Wochen, zwei Wochen nach der Ausstrahlung
dieser Sendung, werden wir am Lincoln Memorial zusammenkommen: die People's
Party, die Libertarian Party, zusammen mit Action for Assange und vielen
anderen Organisationen wie World Beyond War, die mithelfen, das zu
organisieren. Wir werden uns am Lincoln Memorial versammeln und ein Ende der
Milliardenzahlungen an die Ukraine fordern; ein Ende dieses Krieges; ein Ende
der Kriegsmaschinerie überhaupt – die Abschaffung der NATO, der CIA, die
Abschaffung von allem, was mit Krieg zusammenhängt. Und dann werden wir zum
Weißen Haus marschieren, um diesem wahnsinnigen Kriegstreiber, Joe Biden,
unsere Forderungen zu übergeben. Danach werden wir einen Empfang geben; wir
werden eine Filmvorführung des von Oliver Stone produzierten Films
Revealing Ukraine veranstalten. Auch darauf freuen wir uns schon sehr.
Ein paar Tage später werden wir direkt im Kongreß Aktionen durchführen, ein
Sit-in. Es wird ein ganzes Wochenende der Opposition gegen den Krieg
werden.
Ich freue mich auch sehr, berichten zu können, daß wir überall
Schwesterkundgebungen haben werden: in Los Angeles, in San Francisco, an
anderen Orten in den USA und international – Sie haben uns gerade davon
erzählt, Diane. Wir freuen uns sehr darüber. Es gibt den Marsch „Nein zur
NATO“, bei dem wir ebenfalls Partner sind. Er findet am 25. Februar in London
statt. Es wächst eine Rebellion innerhalb der NATO gegen die Kräfte der
Vernichtung, gegen die Kräfte des Krieges. Wir müssen kundtun, daß wir statt
dessen eine Welt des Friedens aufbauen müssen, anstelle dieser
Kriegsmaschinerie, die uns früher oder später umbringt.
Sare: Ich danke Ihnen. Angela hat das Wort.
Eine breite Koalition gegen den Krieg
Angela McArdle: Ich möchte darüber sprechen, wie wichtig und
sinnvoll es ist, daß wir eine Koalition gebildet haben, die sich mit diesem
Thema beschäftigt. Viele Menschen mit unterschiedlichen politischen Ideologien
und unterschiedlichem Hintergrund haben sich zusammengefunden, um diese Aktion
zu unterstützen. Denn dieses Thema überschreitet wirklich alle politischen
Grenzen. Unser Bündnis umfaßt viele verschiedene Parteien und Ideologien, denn
egal, woher wir kommen, wir alle fühlen uns verpflichtet, uns im Namen der
Menschheit gegen diesen Krieg auszusprechen. Ein Atomkrieg betrifft jeden,
Frieden ist für alle da. Auch wenn wir unterschiedliche Vorstellungen von der
Wirtschaft haben oder davon, wie wir unser Ziel erreichen wollen, so wollen
wir doch alle eine zukünftige Welt ohne Atomkrieg. Wir wollen eine sichere
Zukunft in Wohlstand für unsere Familien, für unsere Freunde und für die
Menschen, die nach uns kommen. Wir wollen nicht im Schatten des nuklearen
Winters leben, sondern wir wollen, daß die Menschheit gedeiht.
Deshalb konnten wir einige unserer anderen Differenzen beiseite legen und
uns einigen. Und ehrlich gesagt, war das eine wunderbare Erfahrung. Ich
glaube, daß wir so etwas viel öfter erleben sollten, denn es hilft uns
wirklich, das Gruppendenken zu überwinden, das uns in vielerlei Hinsicht hemmt
und das einfach unnötig ist. Wir können uns mit den Menschen auf einer
wertebasierten Ebene austauschen und verstehen, daß wir alle ein Teil der
Menschheit sind und daß wir alle vorankommen wollen. Wir wollen das Beste für
alle. Und ob Sie es glauben oder nicht, es gibt viele Bereiche, in denen wir
uns alle einig sind. Das ist einer davon.
Es ist ziemlich kraß, womit wir es zu tun haben, oder? Es ist keine
Kleinigkeit. Wir haben es mit der NATO zu tun, mit ein paar internationalen
Allianzen, die unglaublich mächtig sind und hinter denen eine Menge Geld und
politische Macht steht. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß wir mehr sind
als sie.
Ich freue mich sehr auf diese Veranstaltung. Ich möchte so viele Menschen
wie möglich einladen, sich uns anzuschließen. Jeder, der gegen den Krieg ist,
ist willkommen und gehört hierher.
Sare: Großartig! Ich danke Ihnen vielmals. Vielleicht möchten
Sie noch etwas mehr über das Problem des Gruppendenkens sagen, denn die
Menschen außerhalb der Vereinigten Staaten wissen vielleicht nicht so recht,
wie sich das auswirkt. Ich würde Sie beide bitten, Ihre Gedanken dazu zu
äußern.
McArdle: Sicher! Wissen Sie, ich würde sagen, daß die
Libertarian Party sich sehr für freie Märkte und Individualismus einsetzt; das
ist unser Schwerpunkt. Wir haben viele Übereinstimmungen mit der People’s
Party und einigen unserer anderen Unterstützer, aber wir sind nicht unbedingt
einer Meinung, wenn es um die Wirtschaft oder den ordnungspolitischen Rahmen
geht, oder auch um andere spezielle Fragen der Staatsverwaltung. Ich überlasse
es Nick, für seine Partei zu sprechen; ich denke, er wird seine Organisation
am besten vertreten. Aber vielleicht schaffen es einige dieser Themen nicht in
die Mainstream-Nachrichten. Ich bin sicher, daß Machtkämpfe zwischen
Republikanern und Demokraten das tun, aber Sie werden sehen, daß die in dieser
Frage eigentlich ziemlich stillhalten, sie scheinen sich ziemlich einig zu
sein, wenn es darum geht, die Ukraine und die NATO aufzurüsten und Krieg zu
führen. Aber wir Leute vom unabhängigen Sektor und von den kleineren Parteien
sind uns einig, daß wir keinen Krieg wollen. Wir haben eine Menge Differenzen
beiseite gelegt. Wir werden vielleicht Kandidaten aufstellen, die
gegeneinander antreten, zum Beispiel auch die Grüne Partei. Sie haben
definitiv nicht dieselbe Ideologie wie die Libertarian Party. Aber ich denke,
wir sind mehr oder weniger alle ganz klar gegen diese Politik.
Brana: Ich würde dem zustimmen, was Angela gesagt hat. Ich
bin sehr stolz darauf, daß es uns gelungen ist, eine Partei, die als rechts
gilt – die Libertarian Party – und eine Partei, die als links gilt – die
People's Party – zusammenzubringen. Wir haben gezeigt, daß Themen wie die
Beendigung des Krieges, die Beendigung des Militarismus, die Beendigung des
Empire, die Abschaffung der NATO, der CIA, des Tiefen Staates – daß das keine
Links-Rechts-Themen sind. Wir von der People's Party halten dieses
Links-Rechts-Schema für veraltet, es wird als Teil der Matrix ideologischer
Kontrolle benutzt, um die Menschen davon abzuhalten, miteinander zu reden.
Wie Jimmy Dore, der ein Redner sein wird, darüber sagt, dient das dazu, daß
man seinen Nachbarn haßt und ihm mißtraut. Denn solange man einander mißtraut,
solange man sich gegenseitig haßt, wird man nie wirklich darauf achten, wer
wirklich von Krieg profitiert.
Wer profitiert wirklich? Der Militärisch-Industrielle Komplex, all die
privaten Auftragnehmer, Raytheon, Boeing. Und dann die Schmiergelder, die sie
direkt an die Mitglieder des Kongresses zurückschicken. FTX, all das Geld, das
sie verdienen, zusätzlich zu den Wahlkampfspenden und den Geschenken, die sie
ihnen machen. Die sind die einzigen, die davon profitieren.
Wir sind diejenigen, die unter dem Verlust der bürgerlichen Freiheiten
leiden, der mit dem Krieg gerechtfertigt wird. Wir sind diejenigen, die
darunter leiden, daß Milliarden Dollar von unseren Steuergeldern dorthin
geschickt werden, während sie hier viel Gutes bewirken könnten, wo
Hunderttausende von Menschen obdachlos sind und Millionen keine
Gesundheitsversorgung haben, so wie wir als People’s Party das sehen.
So sehen wir es. Aber trotz dieser Unterschiede, in Bezug auf die
Wirtschaft, in einigen Aspekten der Regierung, sind wir sehr stolz darauf, daß
wir in den Dingen, in denen wir uns einig sind, zusammenkommen können, denn
das ist eigentlich das Normale in den meisten Ländern der Welt, die ein
Mehrparteiensystem haben. Die Vereinigten Staaten haben ein Zweiparteiensystem
- Demokraten und Republikaner – die beide vollständig von der Wall Street und
der Kriegsmaschinerie finanziert werden, die haben sie in der Tasche. Unsere
Perspektiven als zwei unabhängige Parteien – People's Party und Libertarian
Party – bleiben dabei also völlig außen vor. Aber in anderen Ländern, in denen
es Mehrparteiensysteme gibt, ist es üblich, daß Parteien, die in anderen
Bereichen Differenzen haben, bei Themen, bei denen sie übereinstimmen,
zusammenarbeiten. Auf diese Weise bilden sich Koalitionen.
Hier in den Vereinigten Staaten, dem Herzen des Weltimperiums und der
globalen finanzwirtschaftlich-militärischen Hegemonie, können sie natürlich
nicht zulassen, daß die Menschen diese ideologischen Unterschiede
durchschauen. Also mußten sie ein besonders isolierendes und atomisierendes
soziales und wirtschaftliches System errichten, das uns alle voneinander
entfernt halten und trennen soll, um zu verhindern, daß wir unsere gemeinsamen
Interessen sehen.
Tatsächlich ist das jetzt ein Kampf gegen einige wenige, die sich in einem
Bereich nach dem anderen auf unsere Kosten bereichern, insbesondere der
Militärisch-Industrielle Komplex, mit den endlosen Kriegen und dem Krieg in
der Ukraine. Und alle anderen haben verdammt viel mehr gemeinsam als diese
kleinen Eliten, die das ganze Geld, den ganzen Profit machen und unser aller
Leben mit einem Atomkrieg gefährden.
Sare: Hervorragend! Wir schließen hier ab, aber wir stehen
für die Diskussionsphase zur Verfügung. Ich möchte die Zuschauer ermutigen,
uns zu schreiben an questions@schillerinstitute.org,
wenn Sie eine Schwesterkundgebung organisieren können und sich daran
beteiligen wollen, denn ich weiß, daß wir Zuhörer aus der ganzen Welt
haben.
Zum Abschluß unserer Ausführungen möchte ich noch sagen, daß Helga
Zepp-LaRouche ein Dokument mit zehn Prinzipien vorgelegt hat. Das ist sehr
wichtig, denn Prinzipien vereinen; pingelige kleine Details können trennend
wirken. Das erste Prinzip ist die Frage der Vereinbarungen zwischen souveränen
Nationen. Die Souveränität jeder Nation muß genauso respektiert werden, wie
wir die Souveränität jedes einzelnen respektieren. Man darf die Menschen nicht
zu etwas zwingen, sondern man muß mit Vernunft handeln.
Das letzte Prinzip lautet, daß der Mensch von seinem Wesen her gut ist. Ich
habe festgestellt, daß dieses Prinzip von allen am meisten umstritten ist.
Aber ich würde sagen, daß man sehen kann, daß es wahr ist. Denn offen gesagt
sind die Amerikaner nicht glücklich darüber, wie die Dinge laufen; und das
bedeutet, daß in ihrem Inneren schon etwas vorhanden ist, das erkennt, daß es
falsch ist, wenn Menschen so leiden, wie es jetzt der Fall ist. Dieses
Gewissen steckt in jedem von uns. Manche Menschen tun alles, es zu
unterdrücken und zu zerstören und böse zu sein und Böses zu tun, aber es ist
da! Daran müssen wir glauben, und wir müssen spüren, daß es in unserer
Verantwortung liegt, dafür zu sorgen, daß das Gute im Menschen zum Vorschein
kommt.
Vielen Dank, wir werden uns nachher an der Diskussion am Ende dieser
Sitzung beteiligen.
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