Einladung zur Präsenzkonferenz des Schiller-Instituts
am 8.-9. Juli 2023
Am Rande eines neuen Weltkriegs:
Die europäischen Nationen müssen mit dem Globalen Süden kooperieren!
Wir erleben derzeit tektonische Veränderungen in der strategischen
Ordnung: Mitten in Europa tobt ein Krieg, der Frieden ist bedroht durch die
Gefahr, daß sich die Welt in zwei Blöcke teilt, mit den USA, Großbritannien,
der EU und der NATO auf der einen Seite und Rußland, China und dem „Globalen
Süden“ auf der anderen Seite.
Die westlichen Eliten haben erst kürzlich wahrgenommen, daß sich die
Nationen des Globalen Südens nicht mehr dem Diktat des „Washingtoner
Konsenses“ unterwerfen, sondern sich an den wirtschaftlichen Potentialen der
Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) orientieren, die in diesem Jahr bereits
ihren 10. Jahrestag feiert.
Offenbar unfähig, diesen historischen Wandel zu begreifen (in den
Worten von Josep Borrell: „Europa ist ein schöner Garten, der Rest der Welt
ist ein Dschungel“), kommen sie zu dieser Erkenntnis ziemlich spät. Nachdem
die transatlantischen Mächte nach 500 Jahren Kolonialismus und 80 Jahren
Nachkriegszeit keinen Beitrag zur Entwicklung des Globalen Südens geleistet
haben, sind die Nationen des Entwicklungssektors nun entschlossen, den
Kolonialismus endgültig zu überwinden.
Der Krieg in der Ukraine findet im größeren Zusammenhang dieses
epochalen Wandels statt. Mit dem Versuch, die NATO auf den indopazifischen
Raum auszudehnen, besteht die akute Gefahr, daß sich das Szenario eines
Ukraine-Krieges in Asien wiederholt, indem auf die Unabhängigkeit Taiwans
gedrängt wird, was einen Krieg zwischen den USA und China bedeuten würde. In
Ermangelung einer Friedensinitiative für den Ukraine-Krieg und eingebunden in
die Strategie der Globalen NATO wird Europa derzeit in einen Krieg
hineingezogen, der seinem existentiellen Eigeninteresse grundlegend
zuwiderläuft.
Europa muß in dieser Situation seine Autonomie behaupten und mit den
Ländern des Globalen Südens und ihren Bemühungen um den Aufbau eines neuen
Wirtschaftssystems kooperieren, das ihnen die Überwindung von Armut und
Unterentwicklung ermöglicht.
Anstatt zum „Ende der Geschichte“ zu führen, wie Francis Fukuyama nach
dem Zerfall der Sowjetunion annahm, ist der Versuch, das neoliberale System
weltweit durchzusetzen, nach hinten losgegangen, denn dieses System ist nun
endgültig gescheitert. Um eine Lösung durchzusetzen, müssen wir dringend ein
neues Paradigma in den internationalen Beziehungen organisieren, indem wir
eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf die
Tagesordnung setzen.
Und vor allem: Wenn Europa diese strategische Krise nicht nur
überleben, sondern eine konstruktive Rolle bei der Gestaltung der kommenden
Epoche spielen will, müssen wir die besten Traditionen und klassischen Epochen
unseres Kontinents wiederbeleben.
Konferenzgebühr 100 €. Weitere Informationen und Anmeldung: wolff@schiller-institut.de
Schiller Institut, Postfach 140163, 65208 Wiesbaden, Germany
Tel.: (49) 611-2052065 oder (49) 0152-02442989,
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