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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Nachhaltiger Frieden durch integrative Entwicklung

Eine Fallstudie zur Globalen Entwicklungsinitiative (GDI)
und der Globalen Sicherheitsinitiative (GSI)

Von Shakeel Ahmad Ramay

Shakeel Ahmad Ramay ist Vorstandschef des Asian Institute of Eco-Civilization Research and Development in Pakistan.

Bismillah Hir Rahman Nir Rahim. Es gibt eine neue, zweite Meinung, daß das Überleben dieses Planeten und der Menschheit vom Frieden und der friedlichen Koexistenz zwischen den Menschen und dem Planeten abhängt. Aber die Frage ist, wie man diesen Frieden erreichen kann. Dieser Frieden kann nur durch zwei grundlegende Dinge gewährleistet werden: erstens Entwicklung und zweitens Gerechtigkeit.

Wenn wir uns die Gerechtigkeit ansehen, ist die soziale Gerechtigkeit eine Voraussetzung, um sie zu erreichen. Ohne soziale Gerechtigkeit können wir nicht von Gerechtigkeit träumen. Wenn wir uns die Entwicklung ansehen, die Entwicklung, die eine inklusive Entwicklung gewährleisten kann, und das Modell, das die menschliche Entwicklung gewährleisten kann. Und die menschliche Entwicklung muß das Herzstück des gesamten Entwicklungsprogramms sein. Wenn sie zusammenkommen, dann können wir über den Frieden sprechen. Und dieser Frieden sollte der Menschheit und dem Planeten zugute kommen, denn ich glaube, daß der Planet und die Menschen gleichberechtigte Partner in diesem Universum sind.

Wir müssen also an einem Modell arbeiten. In diesem Zusammenhang müssen wir uns auf globaler Ebene mit zwei ganz besonderen Initiativen befassen, die uns meiner Meinung nach helfen können, diese beiden grundlegenden Ziele zu erreichen: Entwicklung und Gerechtigkeit. Und die Gerechtigkeit, die auf dem Konzept der sozialen Gerechtigkeit beruht. Die eine ist die Globale Entwicklungsinitiative (GDI), die andere ist die Globale Sicherheitsinitiative (GSI).

Die Globale Entwicklungsinitiative

Wenn wir diese beiden Initiativen getrennt betrachten, so wurde auf der Entwicklungsseite die Globale Entwicklungsinitiative entworfen, deren Modell ich analysiert habe. Die Initiative wurde auf der Grundlage der grundlegenden Bedürfnisse der Länder und der grundlegenden Anforderungen der Länder entwickelt. Und sie hat die Menschheit in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung gestellt.

Wenn wir uns die letzten 8-9 Jahre der Globalen Entwicklungsinitiative ansehen, dann sprechen wir über den Klimawandel, und der Klimawandel ist das größte Problem von heute. Er ist nicht nur ein Umweltproblem der Entwicklung, sondern auch ein Sicherheitsproblem. Es geht um die Entwicklungsfinanzierung. Wenn wir uns in der Welt umsehen, steigt die Verschuldung der Welt, die jetzt mehr als 300 Billionen Dollar beträgt. Und die Welt braucht Finanzmittel, um die Entwicklung zu gewährleisten. Aber der Schuldenkreislauf, der von den Finanzinstitutionen, insbesondere den westlichen Finanzinstitutionen, geschaffen wurde, hat zu einem Problem geführt. Die Länder haben sich also in den Schulden verstrickt.

In dieser Initiative geht es also um die Entwicklungsfinanzierung. Außerdem geht es in dieser Initiative um Konnektivität. Konnektivität ist eine Grundvoraussetzung. Ich habe nicht über die physische Konnektivität gesprochen, sondern über die digitale Konnektivität. Diese Initiative bezieht sich auf beide Seiten. Dann ist von Ernährungsunsicherheit die Rede. Wenn wir uns umsehen, wie viele Millionen – mehr als 800 Millionen Menschen – von Ernährungsunsicherheit betroffen sind: Sie brauchen die Lebensmittel. Und wenn wir uns den Handel und die Entwicklung anschauen, dann sehen wir, daß die Länder der Welt nach Möglichkeiten für den Handel suchen. Sie wollen einen größeren Markt erschließen, damit sie ihrer Bevölkerung helfen können, sich aus der Armutsfalle zu befreien. Es gibt noch andere Aspekte.

Die Globale Sicherheitsinitiative

Schauen wir uns die Globale Sicherheitsinitiative an. Auch bei dieser Initiative steht der Mensch im Mittelpunkt, der Planet steht im Mittelpunkt aller Maßnahmen und Programme. Wenn wir uns die vier Säulen der Globalen Sicherheitsinitiative ansehen, geht es zunächst um die gemeinsame Sicherheit. Das bedeutet, daß die Sicherheit aller von Bedeutung sein muß: Es sollte nicht so sein, daß die Sicherheit eines Landes oder einer Person wichtiger ist als die eines anderen Landes oder einer anderen Person. Die Sicherheitsbelange aller müssen also berücksichtigt werden.

Zweitens: Sie muß umfassend sein. Dies ist eine Definition von umfassend. Dazu gehört, daß wir uns nicht nur um die traditionellen Sicherheiten kümmern, sondern auch um die nicht-traditionelle Sicherheit, wie z.B. Ernährungsunsicherheit, Klimawandel, Umweltzerstörung, Armut, Pandemien und andere Arten von Sicherheitsbedrohungen für die Menschheit und den Planeten. Wir müssen uns auch um diese Sicherheitsbedrohungen für die Menschen und den Planeten kümmern.

Nummer drei: Koordinieren Sie sich mit anderen Akteuren. Das bedeutet, wie unsere politischen Entscheidungsmechanismen aussehen sollten. Sie sollten koordiniert sein, d. h. alle Länder sollten mit ins Boot geholt werden. Es sollte nicht so sein, daß einige Länder eine Entscheidung treffen und der Rest der Welt ihr folgen muß. Das wird nicht funktionieren. Die größte Auswirkung dieser Art von Mentalität und politischem Rahmen ist, daß wir heute mit verschiedenen Arten von Sicherheitsherausforderungen konfrontiert sind und der Frieden gefährdet ist.

Nummer vier: Nachhaltige Sicherheit. Das bedeutet wiederum, daß wir uns auch um die Entwicklungsbedürfnisse der Menschen kümmern. Wenn von den Entwicklungsbedürfnissen der Menschen die Rede ist, die sich auf den Menschen und den Planeten konzentrieren, sage ich deshalb, daß es sich um eine auf den Menschen und den Planeten ausgerichtete Initiative handelt.

Wenn diese beiden Initiativen zusammenkommen, können wir meiner Meinung nach die Sicherheit auf globaler Ebene gewährleisten. Denn Sicherheit und Frieden sind auf dieser Ebene erforderlich. Wir stehen vor vielfältigen Herausforderungen.

Ich denke, die Welt muß zusammenkommen und sich die Hände reichen, um das Problem des Klimawandels und der Ernährungsunsicherheit zu bewältigen. Sie sollten zusammenarbeiten und ihre Ressourcen bündeln, um das Entwicklungsdefizit der Welt und das Finanzdefizit der Welt, das sich auf Billionen von Dollar beläuft – bis 2014 waren es nicht mehr als 15 Billionen Dollar – zu überwinden. Und wenn wir noch weiter gehen, kann es sich noch vergrößern. Und wenn wir uns den Klimawandel ansehen, werden wir in den kommenden Jahren feststellen, daß wir nicht in der Lage sind, dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Ich glaube also, daß alle Länder zusammenkommen und versuchen sollten, diese Initiativen aufzubauen. Es sollte nicht auf ein Land beschränkt sein. Es sollte eine globale Initiative sein. Und wie der Name schon sagt, denke ich, daß China auch andere Länder auffordern sollte, und China fordert andere Länder auf: Laßt uns gemeinsam unsere Probleme lösen. Konzentrieren wir uns auf die Entwicklung. Konzentrieren wir uns auf die Bedürfnisse der Menschheit und des Planeten, damit wir eine schöne Welt schaffen können, eine Welt, in der wir in Frieden miteinander leben und das Leben genießen können.

Ich möchte mit einem Satz schließen. Wir müssen bedenken, das ist meine Analyse, wenn ich mir die Geschichte anschaue: Armeen können nur den Krieg gewinnen. Armeen können weder die Entwicklung noch den Frieden gewinnen. Der Frieden kann nur durch Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und Recht gewonnen werden. Wenn wir es nicht schaffen, den Menschen und den Ländern Entwicklung, Gerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit zu verschaffen, dann wird der Traum vom Frieden gefährdet sein. Deshalb schlage ich vor, daß wir uns mehr um entwicklungsorientierte Initiativen bemühen müssen: Wir müssen uns die Hände reichen und für eine friedliche Welt arbeiten.

Ich danke Ihnen vielmals.