„E Pluribus Unum: Eine freundliche Erinnerung für die Amerikaner“
Von Diane Sare
Diane Sare ist die Gründerin des New Yorker Chores des
Schiller-Instituts und unabhängige Kandidatin für den US-Senat im Bundesstaat
New York. In der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 9. September
sagte sie folgendes.
Vielen Dank, Dennis, und danke, Helga, daß Du diese Konferenz einberufen
hast. Als ich kürzlich auf der New Yorker State Fair in Syracuse war, erfuhr
ich, daß der Bau des Erie-Kanals zu einem 40-fachen Anstieg der Bevölkerung
von Syracuse führte. Stellen Sie sich das vor. Innerhalb von zehn Jahren zogen
vierzigmal mehr Menschen in die Stadt Syracuse. Und dieser 40-fache Anstieg
machte die Bevölkerung durch den vielfältigen Markt, den der Kanal eröffnete
und der den Transport von Waren zwischen New York City und Buffalo
ermöglichte, immer wohlhabender.
Man vergleiche die Entwicklung in Syracuse mit der Aussage des
Bürgermeisters von New York City, Eric Adams, der Anfang dieser Woche über die
110.000 Migranten, die seit April letzten Jahres in New York City angekommen
sind, sagte: „Ich habe noch nie in meinem Leben ein Problem gehabt, für das
ich keine Lösung gesehen habe, und ich sehe keine Lösung für dieses Problem.
Dieses Problem wird New York City zerstören.“
Ich sage es Ihnen nur ungern, Bürgermeister Adams, aber New York City ist
bereits zerstört. Es wurde 1975 durch die Municipal Assistance Corporation
zerstört, genau wie Lyndon LaRouche gewarnt hat. Deshalb kann eine Stadt mit
über acht Millionen Einwohnern heute keine 100.000 Menschen mehr aufnehmen.
Die Stadt kann nicht einmal ihre eigene Bevölkerung versorgen. Im Jahr 2018
gab es 100.000 obdachlose Kinder in den öffentlichen Schulen von New York
City, und ein New Yorker Pädagoge sagte mir gerade, daß schon vor dem Zustrom
von Migranten – 19.000 von ihnen werden in die öffentlichen Schulen kommen und
sprechen meist kein Englisch – in vielen Klassenzimmern von New York City bis
zu 40 Schüler auf einen Lehrer kommen. Wollen wir denn ein Land von
Dummköpfen, Verwahrlosten und Drogenabhängigen hervorbringen? Das wäre ein
guter Weg, um das zu erreichen.
Aber brauchen wir überhaupt Schulen? Unser Land ist doch völlig untätig!
Ich möchte Sie daran erinnern, daß die Vereinigten Staaten im Jahr 1907 pro
Kopf dreimal so viele Einwanderer aufgenommen haben wie heute, selbst wenn man
legale und illegale Einwanderer zusammenzählt.
Was hat unser Land getan? Wie haben wir uns – weitgehend – vom Britischen
Empire befreit? Lyndon LaRouche, der größte Amerikaner aller Zeiten, verwies
auf die Arbeit des jungen Abkömmlings der Karibik, Alexander Hamilton. Nachdem
er die Schrecken der Sklaverei auf den Zuckerplantagen von Nevis miterlebt
hatte, wo die Sklaven nur ein paar Monate lebten, nachdem sie herübergebracht
worden waren, war er ein entschiedener Gegner der Sklaverei.
Nachdem die Revolution gegen das Britische Empire gewonnen war, wurde
Hamilton unser erster Finanzminister. Er schrieb vier Papiere, die LaRouche
oft zitiert und die jedem amerikanischen Patrioten als Leitfaden dienen
sollten: das Papier Über die Manufakturen, Über den öffentlichen
Kredit, Über die Nationalbank, und dann, als gegen die Bank
vorgegangen wurde, Über die Verfassungsmäßigkeit der Nationalbank. Ich
vermute, daß in keiner einzigen High School in diesem Land über diese Papiere
informiert wird, die für die Gründung der Vereinigten Staaten so entscheidend
waren.
Hamilton verschaffte uns die Mittel, mit denen die menschliche Kreativität
das Niveau der menschlichen Wirtschaft anheben kann. Bestimmte Dinge waren von
entscheidender Bedeutung: vor allem Transport und Energie. Stellen Sie sich
vor, wie Alexander Hamilton, George Washington und der Marquis de Lafayette
inmitten der Revolution in Paterson, New Jersey, zusammenkamen und auf die
Großen Wasserfälle blickten. Sie planten, diese zu nutzen, um Energie für eine
moderne Industriestadt zu erzeugen – Paterson, New Jersey, die heute nur noch
ein Scherbenhaufen ist, voller Verbrechen und Morde, wo elf der
Flugzeugentführer vom 11. September lebten.
Aber was haben wir noch erreicht? Wir haben die Transkontinentale Eisenbahn
mit vielen chinesischen Arbeitern gebaut, trotz des Rassismus, der gegen sie
gerichtet wurde. Sie waren klug genug, Tee zu trinken und nicht nur Wasser,
egal woher es kam. Das Wasser wurde abgekocht, sie blieben gesund und waren
ein wichtiger Bestandteil des Bauprojekts. Die Eisenbahn wurde trotz des von
den Briten inszenierten sogenannten „Bürgerkriegs“ gebaut. Die Fertigstellung
der Eisenbahn und die Hundertjahrfeier in Philadelphia 1876, noch nach der
Ermordung von Präsident Lincoln durch pro-britische Agenten, begeisterten die
Welt. Amerikanische Bürgerkriegsveteranen gingen nach Ägypten, um eine Armee
aufzustellen und den Suezkanal zu bauen. Verdi schrieb eine Oper zur Feier der
Fertigstellung dieses Kanals.
Ging es dabei nur darum, Ägypten zu plündern? Wurde der Panamakanal gebaut,
damit wir Panama ausplündern konnten? Der Punkt ist, die Amerikaner wußten,
daß wir uns immer noch in einem Krieg gegen das britische Kolonialsystem
befanden und daß der Schlüssel dazu darin lag, die Armut auf der ganzen Welt
auszurotten und mehr Republiken zum Blühen zu bringen. Und zwar nicht, indem
wir in ihre Länder einmarschieren und die Regierungen stürzen, sondern indem
wir ihnen die Möglichkeit geben, das zu entwickeln, was LaRouche eine
vollwertige Wirtschaft nennen würde. Dies würde es dem Britischen Empire
erschweren, seinen destabilisierende Drogen- und Sklavenhandel zu betreiben.
Man sagt, die Briten hätten als erste die Sklaverei abgeschafft? Doch was ist
mit der Britischen Ostindien-Kompanie?
Wir wurden Opfer weiterer Attentate: Garfield und McKinley; beide waren
überzeugte Befürworter der Entwicklung der transkontinentalen Eisenbahn nach
Iberoamerika. Ihre Pläne hätten es niemals zugelassen, daß die Länder südlich
unserer Grenze zu Drogenproduzenten für das Britische Empire werden, das in
bestimmten Gegenden der Vereinigten Staaten immer noch florierte - vor allem
an der Wall Street und bei den Bostoner Brahmanen.
Mit FDR kehrten wir dann zu den Prinzipien von Alexander Hamilton zurück –
und das war kein Zufall, denn einer der Vorfahren von Franklin Roosevelt,
Isaac Roosevelt, war schon Generationen zuvor ein Mitarbeiter Hamiltons
gewesen. Da es ihm nicht gelang, gegen die verfassungswidrige Federal Reserve
vorzugehen, nutzte FDR die Reconstruction Finance Corporation, um Milliarden
von Dollar an Krediten für den Bau von Tausenden von neuen Schulen, Straßen,
Brücken, Kraftwerken, Postämtern, Kläranlagen, Krankenhäusern und anderen
Großprojekten zu vergeben.
Besonders hervorzuheben ist die Tennessee Valley Authority, die einen der
ärmsten, malariaverseuchten und rückständigsten Teil der Nation in einen der
produktivsten Teile der Vereinigten Staaten verwandelte. Wie schon nach dem
Bürgerkrieg, so kamen auch nach dem Zweiten Weltkrieg Delegationen aus aller
Welt, um die mehr als 16 neuen Dämme zu besichtigen, die von der TVA gebaut
worden waren und billigen Strom im Überfluß erzeugten, verbunden mit
Durchbrüchen bei Düngemitteln und dem Hochwasserschutz, wodurch die Produktion
von Nahrungsmitteln und anderen Gütern in der Region um Größenordnungen
gesteigert wurde. Eine Delegation kam sogar aus China. Der Erfolg der TVA
inspirierte ihre Pläne zum Bau des Drei-Schluchten-Damms. Selbst in
Afghanistan entsteht die Helmand Water Authority nach dem Vorbild der
Tennessee Valley Authority.
Aber die Briten hatten dafür gesorgt, daß der Zweite Weltkrieg in die Länge
gezogen wurde, so daß Franklin Roosevelt nicht mehr leben würde, um das Ende
des Krieges und das Ende des Kolonialismus einzuleiten, wie er es beabsichtigt
hatte. Franklin Roosevelt hätte niemals zwei Atombomben auf Japan abgeworfen.
Das FBI und die McCarthy-Hexenjagd dominierten die politische Bühne, wobei
Präsident Eisenhower nur eine willkommene Atempause bildete. Dann wurde John
F. Kennedy Präsident, den Eleanor Roosevelt unterstützt und beraten hat.
Präsident John F. Kennedy belebte die Hamiltonischen Prinzipien neu. Wir
begannen wieder zu bauen. Er wollte auch die Armut weltweit beseitigen und war
ein Freund von Patrice Lumumba, der 1961, kurz nach Kennedys Wahl, ermordet
wurde.
Dann wurde Kennedy selbst ermordet; Malcolm X, Martin Luther King und
Robert Kennedy wurden alle innerhalb von fünf Jahren getötet. Der
Vietnamkrieg, den Kennedy eigentlich beenden wollte, wurde mit voller Wucht
ausgeweitet; das nachindustrielle, grüne, menschenfeindliche
Blumenkinderprojekt des britischen Tavistock-Instituts und der CIA wurde zu
unserer Kultur, und wir verloren den Verstand.
Genau zu dieser Zeit begann Lyndon LaRouche, einen harten Kern moralischer
intellektueller Eliten an amerikanischen Universitäten und später
international zu rekrutieren. 1976 beschloß er, für das Amt des US-Präsidenten
zu kandidieren, und 1983 fungierte er als Ronald Reagans geheimer
Gesprächskanal zur Sowjetunion in der Frage der strategischen Verteidigung.
Die Sowjets lehnten LaRouches und Reagans Vorschlag ab, gemeinsam Laserwaffen
gegen Atomraketen zu entwickeln, und die Sowjetunion brach deshalb
wirtschaftlich zusammen, genau wie LaRouche es prophezeit hatte.
Ende der 1980er Jahre versammelten die Geheimdienste und ihre
Propagandaorgane in der New York Times und anderswo, die alle von
Wall-Street-Gaunern finanziert wurden, die Get-LaRouche-Taskforce, die nicht
nur LaRouches Fusion Energy Foundation, sein Anti-Drogen-Magazin Krieg dem
Rauschgift und seine Zeitung zum Schweigen brachte, sondern ihn und mehr
als ein Dutzend seiner Mitarbeiter inhaftierte. Der ehemalige
US-Justizminister Ramsey Clark bezeichnete dieses Vorgehen als die am längsten
andauernde und am weitesten reichende Operation, mit der ein führender
Politiker seiner Zeit seines Wissens „kaltgestellt“ wurde.
Vielleicht ist das der Grund, warum die Amerikaner ihren Weg verloren
haben, während die Führer Rußlands, Chinas, Brasiliens, Südafrikas, Indiens
und so vieler anderer Nationen endlich das Joch des britischen „Teile und
Herrsche“-Spiels abschütteln.
Wenn wir bei Verstand wären, würden wir uns über diese längst überfällige
Erfüllung der Prinzipien der Amerikanischen Revolution freuen. Statt dessen
lassen wir uns von der Wut und Frustration über unsere selbstverschuldete
Unterdrückung so sehr beugen, daß wir die Realität nicht mehr sehen.
Aber glücklicherweise sind wir eine Nation von Einwanderern, und die Lügner
und Verräter in den Mainstream-Medien und in unseren Regierungsbehörden werden
nicht in der Lage sein, die Nachrichten für immer zu unterdrücken. Die
Wahrheit über die Überwindung des Kolonialismus sickert durch, und ich bin
optimistisch, daß der Feind nicht in der Lage sein wird, sie aufzuhalten.
Meine größte Befürchtung – abgesehen davon, daß wir einen Atomkrieg
anzetteln könnten, um den Fortschritt zu stoppen – ist, daß die Amerikaner,
wenn das alte stinkende Monster zusammenbricht, nur auf ihre schmutzigen
Socken schauen und nicht in die Sterne, denn das wäre unser Weg, den wir
zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern der gesamten menschlichen Gattung
weltweit gehen müssen.
Ich danke Ihnen.
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