Kiew besorgt über Zepp-LaRouches Einfluß
(E.I.R. Daily Alert, 10.12.2023) – VoxUkraine (VU) warnte am 24.
November vor dem internationalen Einfluß der Gründerin des Schiller-Instituts,
Helga Zepp-LaRouche, und veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Messing
with the Truth: Disinformation in the West Spread by Helga Zepp-LaRouche“
(„Herumspielen mit der Wahrheit: Helga Zepp-LaRouche verbreitet Desinformation
im Westen“). VoxUkraine erklärt, die Warnung sei „in Zusammenarbeit mit
dem Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation (CCD) des Nationalen
Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine“ erfolgt. Der Nationale
Sicherheits- und Verteidigungsrat wird von Oleksij Danilow geleitet und
untersteht dem Präsidialamt der Ukraine, das von Andrij Jermak geleitet wird.
Am 8. Dezember machte VU nochmals auf den Artikel aufmerksam und bewarb
ihn auf ihren Facebook- und X-Seiten.
Das CCD hat Zepp-LaRouche bereits seit spätestens Juli 2022 im Visier und
behauptet, daß jeder, der vom CCD-Narrativ abweicht, Desinformation verbreite
und daß die Verbreitung von Desinformation ein Akt der Kriegsführung sei. Ihre
Liste von „Informationsterroristen“ wird dem ukrainischen Geheimdienst SBU
übergeben, damit dieser entscheiden kann, welche Maßnahmen zu ergreifen
sind.
VoxUkraine behauptet, neues Material gefunden zu haben, das erkläre,
warum Zepp-LaRouche Gehör findet und warum sie ein weltweites Publikum hat. Es
wird die Frage gestellt: „Kann eine so angesehene deutsche Politikerin
Desinformation verbreiten?“ Als erstes Beispiel für Desinformation wird
angeführt, daß Zepp-LaRouche in einem Interview mit dem chinesischen
Fernsehsender CGTN sagte, der Westen habe einen großen Fehler gemacht,
indem er nicht auf die berechtigten Sicherheitsbedenken Rußlands gehört habe“,
was zu dem russischen Angriff am 24. Februar 2022 geführt habe. VU
behauptet, sie habe „eine offensichtliche Tatsache verfälscht und
verschwiegen“, nämlich daß Rußland 2014 in die Ukraine einmarschiert sei. Der
Rest ihrer „Beweise“ für Desinformation ist gleichermaßen lächerlich.
Am Ende gibt es einen Verweis auf die Konferenz des Schiller-Instituts am
15. und 16. April 2023, die laut VU „eine friedliche Lösung des
sogenannten Stellvertreterkrieges in der Ukraine“ zum Ziel hatte. Sie zitieren
aus dem Programm: „Es handelt sich um einen Stellvertreterkrieg zwischen den
USA, Großbritannien und der NATO auf der einen und Rußland auf der anderen
Seite – wobei sich auch ein Konflikt mit China abzeichnet.“
Und was ist aus ihrer Sicht das Problem? Obwohl ihre „Vorschläge für
Frieden und einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine im Westen
ignoriert werden, könnte diese Konferenz die EU-Bürger beeinflussen und die
Zuschauer könnten anfangen, sich gegen die Unterstützung der Ukraine
auszusprechen“. Die schlichte Antwort ist, daß das Jermak-Danilow-Team besorgt
ist, daß Zepp-LaRouche ein internationales Publikum hat und ihre Botschaft
ankommt.
Es sollte nicht übersehen werden, daß solche Artikel in der Ukraine nicht
bloße Meinungskundgebungen sind, sondern eine konkrete Bedrohung der genannten
Personen. Das wurde von verschiedenen Seiten auch an die Bundesregierung
herangetragen, hat aber dort bisher kein Gehör gefunden. Das Zentrum zur
Bekämpfung von Desinformation (CCD) des Nationalen Sicherheits- und
Verteidigungsrates der Ukraine wird weiterhin von der NATO unterstützt.
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