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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
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Wie sich das Klima der Erde verändert und warum

Von Prof. Carl-Otto Weiss

Prof. Carl-Otto Weiss ist Berater des Europäischen Klima- und Energieinstituts (EIKE) und ehemaliger Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. In der Straßburger Konferenz des Schiller-Instituts am 8.-9. August sagte er folgendes.

In diesem Beitrag zeige ich Ihnen die Ergebnisse einer Zyklusanalyse von 2000 Jahren globaler Klimadaten. Das Ergebnis ist, daß das Klima der Erde von drei Hauptzyklen bestimmt wird und daß CO2 nur eine unbedeutende Rolle spielt.

Aber lassen Sie mich zunächst erwähnen, wie ich mich für die Frage des Erdklimas interessiert habe. Mein Forschungsthema war alles, was mit Lasern zu tun hatte – die Physik von Lasern, technische und wissenschaftliche Anwendungen, z. B. Spektroskopie und Atomuhren, die auf einem einzigen Atom basieren, usw. usw.

Selbst in den 1990er Jahren waren die inneren Widersprüche der offiziellen Klimapropaganda für Personen mit wissenschaftlicher Ausbildung offensichtlich. Die offizielle Erzählung konnte also nicht wahr sein. Wir scherzten über die Primitivität der Propaganda.

Ich hatte keine Zeit, tiefer zu gehen. Ich hatte 40 wissenschaftliche Mitarbeiter, von denen zehn an Projekten arbeiteten, für die ich jedes Jahr etwa 1 Mio. $ aufbringen mußte, um sie zu finanzieren. Das ließ mir also nicht viel Zeit. Aber im Ruhestand hatte ich Zeit. Zuerst habe ich mir die offiziellen Modelle angesehen, und es ist ziemlich offensichtlich, wo die Fehler in den Berechnungen liegen. Da ich aber auch Experimentalphysiker bin, habe ich mich mit Horst Lüdecke zusammengetan, um die Klimamessungen zu analysieren.

Wir haben insbesondere die sogenannte Fourier-Analyse durchgeführt, d.h. wir haben nach Zyklen in scheinbar unregelmäßigen Meßzeitreihen gesucht. Da dies die gängigste Art der Analyse in jedem Bereich der Physik oder Technik ist, waren wir überrascht, daß wir in der halben Million Veröffentlichungen in der Klimaliteratur keine derartige Arbeit fanden. Aber dann sagten wir: „OK, wenn das bisher noch niemand gemacht hat, dann werden wir es eben tun.“ Wir veröffentlichten unsere Analyse, und die Gutachter bestätigten, daß unsere Arbeit und unsere Schlußfolgerungen korrekt waren.

alle Bilder © Carl-Otto Weiss/Horst Lüdecke
Abb. 1: Standorte der zur Ermittlung der terrestrischen Temperaturgeschichte herangezogenen Messungen und Temperaturproxies.

Abb. 2: Temperaturverlauf über 2000 Jahre (grau: Jahreswerte, blau: „Klima“-Durchschnitt über 30 Jahre, rot: Summe der drei dominanten Zyklen).

Abb. 3: Spektrum der 2000-jährigen Jahreswerte, das drei dominante Zyklen mit 1000, 460 und 190 Jahren Periode zeigt.

Abb. 4: Die drei dominanten Zyklen im Zeitbereich (Amplituden zur Verdeutlichung normalisiert). Überlagert ergeben sie die rote Kurve in Abbildung 2.

Wir rekonstruierten die terrestrische Temperaturgeschichte der letzten 2000 Jahre anhand veröffentlichter lokaler Temperaturproxydaten. Abbildung 1 zeigt die Standorte der Messungen auf dem Globus und die Art der Temperatur­proxy­daten. Die Daten umfassen mehrere hunderttausend Einzelmessungen. Durch die Mittelwertbildung auf Jahreswerte kann das Rauschen in den Daten also stark reduziert werden.

Die auf diese Weise rekonstruierte globale Temperaturgeschichte (Abbildung 2, Jahresdaten in grau) weist alle historisch bekannten Temperatur­extrema auf, wie das römische Optimum (~ 0 n.Chr.), das mittelalterliche Optimum (~ 1000 n.Chr.), das rezente Optimum (~ 2000 n.Chr.) oder die kleine Eiszeit (~ 1500 n.Chr.). Sogar Details wie das tiefe Minimum von 1450, bekannt aus der Biographie von Ludwig XI., tauchen auf. Wie zu erwarten, ergibt die Rekonstruk­tion auch den Temperaturanstieg von 1870 bis 2000, der offiziell als Folge der menschlichen CO2-Emissionen ange­geben wird.

Das „Klima“, offiziell definiert als der 30-jährige Durchschnitt der Temperatur, ist in Abbildung 2 (blaue Kurve) dargestellt. Die Klimakurve unterstreicht die genannten Temperaturmerkmale. Die korrekte Darstellung der bekannten historischen Temperaturschwankungen zeigt, daß die Rekonstruktion realistisch ist. An­schlie­ßend haben wir die Jahres­tem­pe­ra­turen Fourier-transformiert (grau in Abbildung 2).

Das resultierende Spektrum (Abbildung 3) zeigt drei dominante Zyklen mit Perioden von ~1000, ~460 und ~190 Jahren. Diese Zyklen waren bereits aus lokalen Studien bekannt (Eddy-, Babich- bzw. De Vries-Zyklen).

Dies bestätigt einmal mehr, daß die Rekonstruktion realistisch ist, und schließt aus, daß die dominanten Zyklen mathe­matische Artefakte sein könnten.

Für diejenigen, die mit der Fourier-Transformation weniger vertraut sind, sei erwähnt, daß sich periodische Schwan­kungen (Zyklen) im Spektrum als scharfe Spitzen zeigen (wie die drei Hauptzyklen in Abbildung 3). Nicht-periodische Schwankungen, z.B. monoton steigende oder fallende, zeigen sich im Spektrum als breite Kontinua.

In Abbildung 3 sind breite Kontinua nicht sichtbar. Dies deutet bereits darauf hin, daß nichtperiodische Temperatur­schwan­kungen, wie z.B. eine Erwärmung durch menschliche Emissionen, nicht vorhanden sind.

Breite spektrale Kontinua können jedoch durch Rauschen verdeckt sein. Um eine solche Möglichkeit auszuschließen, haben wir wieder in den Zeitbereich transformiert. Abbildung 4 zeigt die drei wichtigsten Zyklen im Zeitbereich (Amplituden zur Verdeutlichung normalisiert). Die Summe der drei Hauptzyklen (Abbildung 2, rote Kurve) stimmt bemerkenswert gut mit dem Klima (blaue Kurve) überein (Korrelation 0,85). Die Summe der drei Zyklen stellt insbesondere auch den Temperaturanstieg von 1870 bis 2000 dar.

Ich betone dieses Ergebnis noch einmal: die Erwärmung von 1870 bis 2000 ist auf die drei wichtigsten natürlichen Klimazyklen zurückzuführen. Und nicht auf das CO2, wie in der offiziellen Propaganda behauptet.

Die Differenz zwischen der Rekonstruktion (graue oder blaue Werte in Abbildung 2) und der Zyklussumme (rot in Abbildung 2) um 2000 n. Chr. wäre mit den jüngsten Schätzungen der CO2-Klimasensitivität von ~0,5° für eine CO2-Verdoppelung vereinbar, sicherlich unbedeutend für das Leben auf der Erde. Die drei Zyklen mit ihren Amplituden und Phasen erlauben es also, die wesentlichen Klimaveränderungen für die Vergangenheit und für die Zukunft zu berechnen.

Wir können weiter nach dem Ursprung der drei dominanten Klimazyklen fragen. Ich habe festgestellt, daß diese in den Perioden bemerkenswert mit den drei dominanten Zyklen der Sonnenaktivität übereinstimmen (siehe Abbildung 4).

Der Mechanismus, durch den die Sonnenaktivität (d.h. der „Sonnenwind“) das Klima der Erde beeinflußt, ist gut verstanden. Daraus folgt, daß die Zyklen der Sonnenaktivität das irdische Klima bestimmen.

Interessanterweise zeigt Scafetta, daß alle wesentlichen Zyklen der Sonnen­aktivität durch die Bewegung der Plane­ten (insbesondere Jupiter und Saturn) und die planetarischen Gezeitenkräfte, die auf den Generator des solaren Magnetfeldes wirken, erklärt werden können (der Mechanismus, durch den die Gezeitenkräfte der Planeten die Sonnen­aktivität beeinflussen, wurde kürzlich geklärt).

Das wichtigste Ergebnis unserer Analyse ist, daß die globale Erwärmung von 1870 bis heute natürlich und nicht vom Men­schen verursacht ist und auf die drei dominanten Zyklen zurückzuführen ist.

Die Fortsetzung der drei dominanten terrestrischen Zyklen in die Zukunft deutet auf eine Abkühlung bis 2070 hin. Die jüngste Fortsetzung des Anstiegs der Klimakurve (blau) im Gegensatz zur Zyklussumme (rot) könnte auf den geringen Beitrag des CO2 von 0,5°C pro Verdoppelung des CO2-Gehalts der Atmosphäre hinweisen, der für das Leben auf der Erde sicherlich unbedeutend ist.

Zusammenfassend erwähne ich, daß diese Analyse, zusammen mit vielen anderen, alle offiziellen Propagandabehauptungen über eine gefährliche Erwärmung durch CO2 widerlegt. Eine erste unabhängige Bestätigung unserer Ergebnisse, nämlich daß der Temperaturanstieg von 1870 bis 2000 natürlich ist, wurde vor kurzem mit Hilfe der Mustererkennung bei Temperaturproxies gegeben.

Um Ihnen einen Vorgeschmack auf die erstaunlich primitiven Propagandalügen zu geben, erwähne ich nur drei von ihnen:

Drei Beispiele für völlig falsche Propaganda-Behauptungen

1. In der wissenschaftlichen Literatur sind mehr als 2500 Untersuchungen veröffentlicht worden, die auf der Grundlage von Messungen zeigen, daß der Einfluß von CO2 auf das Klima der Erde unwesentlich ist. Demgegenüber gibt es null Arbeiten, die auf der Grundlage von Messungen einen wesentlichen Einfluß von CO2 auf das Klima zeigen würden.

2. Die offizielle Propaganda behauptet, daß nur eine geringe Menge CO2 ausgestoßen werden könnte, bevor eine Erwärmung von 2 Grad eintritt. Dies ist völliger Unsinn. In jedem Reservoir mit Zu- und Abfluß stellt sich ein Gleichgewicht ein, bei dem der Füllstand des Reservoirs durch die Zuflußrate (Menge des Zuflusses pro Zeiteinheit) bestimmt wird, nicht durch die Zuflußmenge. Wir können also so lange CO2 ausstoßen, wie wir wollen, und die CO2-Konzentration in der Atmosphäre wird sich überhaupt nicht ändern.

3. Die offizielle Propaganda behauptet, daß „extreme Wetterereignisse“, die Schäden verursachen, mit der Erwärmung zunehmen. Das Gegenteil ist richtig: Das Wetter wird mit der Erwärmung ruhiger (extreme Wetterereignisse nehmen mit der Abkühlung zu. Beispiel: Stürme nehmen im Herbst zu). Dies ist auf den unterschiedlichen Wasserdampfgehalt der Atmosphäre in den Tropen und in der Arktis zurückzuführen.

Carl-Otto Weiss