Grußwort von Dr. Matthias Werner
Dr. Matthias Werner ist Präsident des Ostdeutschen
Kuratoriums von Verbänden e.V. Er übermittelte der Konferenz das folgende
Grußwort.
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Namen des Präsidiums des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden e.V.
übermittele ich an die Teilnehmer der Konferenz des Schiller-Instituts in
Straßburg herzliche Grüße.
Ich spreche auch im Namen von Generalleutnant a.D. Manfred Grätz und
Generalmajor a.D. Sebald Daum, führende Militärs des ersten deutschen
Friedensstaates, der DDR, die sich in Briefen zum Krieg in der Ukraine und zu
Waffenlieferungen an die Ukraine geäußert haben. Sie baten ausdrücklich darum,
den Anwesenden dieser heutigen hochkarätigen Zusammenkunft mitzuteilen, sie
stehen mehr denn je zu ihrem in den Briefen geäußerten Standpunkt und wünschen
von Herzen der Konferenz viel Erfolg.
Der Krieg in der Ukraine begann für die meisten Politiker der „westlichen
Wertegemeinschaft“ am 24. Februar 2022. Mit dieser Sichtweise kann und soll
nach dem Willen der USA kein Weg zum Frieden gefunden werden, Rußland soll mit
den Worten der deutschen Außenministerin „ruiniert“ werden und die USA will
bis zum Letzten Ukrainer kämpfen. Diese Entwicklung wurde langfristig,
systematisch und aktiv von außen verfolgt, geplant und gelenkt.
In einem Strategiepapier des Pentagon stand bereits 1992 kurz nach dem
Zerfall der Sowjetunion: „Unser erstes Ziel ist, den (Wieder-)Aufstieg eines
neuen Rivalen zu verhüten, sei es auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion oder
sonstwo, der eine Bedrohung der Größenordnung darstellt wie früher die
Sowjetunion… Wir müssen versuchen zu verhüten, daß irgendeine feindliche Macht
eine Region dominiert, deren Ressourcen - unter gefestigter Kontrolle -
ausreichen würden, eine Weltmachtposition zu schaffen. Solche Regionen sind
Westeuropa, Ostasien, das Gebiet der früheren Sowjetunion und
Südwestasien.“
Damit keine Irrtümer aufkommen, Rußland in Europa und China in Asien werden
durch die kriegslüsterne Meute der imperialistischen Hauptkräfte der USA und
ihrer Vasallen in der NATO zum Hauptfeind stilisiert.
Die USA und die EU-Mächte betrieben eine Politik der Einmischung in die
inneren Angelegenheiten der Ukraine, förderten die faschistischen
Bandera-Gruppen und betrieben die Politik der Osterweiterung der NATO direkt
bis an die russischen Grenzen. Ihr erklärtes Ziel ist Regime-Change in
Rußland. Dazu wurde in aller Öffentlichkeit ein Stellvertreterkrieg der USA
gegen Rußland durch intensive Aufrüstung der Ukraine vorbereitet.
Es wurde schließlich ein Kulminationspunkt erreicht, an dem die Existenz
Rußlands in aktueller Gestalt akut gefährdet ist.
Die Vorgänge werden durch die Ideologen des Wertewestens isoliert und
gewollt einseitig dargestellt, betrachtet und damit entstellt. Es wird
unterschlagen, daß die Auseinandersetzungen in der Ukraine Bestandteil der
aktuellen geopolitischen - aber auch der sozialen und ökonomischen weltweiten
Prozesse sind.
Es wird ein Bild vermittelt, wonach die USA und diejenigen, die sich ihnen
beugen, die Guten sind. Alle anderen sind die Bösen. Und Rußland sowie die VR
China sind die Inkarnation des Teufels!
Dieses Bild wurde von bezahlten Denkfabriken und NGOs auf Bestellung
erarbeitet und wird von den Medien massenhaft verbreitet.
Zu den Auseinandersetzungen zwischen Rußland und der Ukraine haben wir
unsere Meinung geäußert.
Deshalb fordern wir:
- Verständigung, Frieden und gegenseitige vorteilhafte Zusammenarbeit
mit Rußland und zwischen allen Völkern und Staaten.
- Wir fordern die Anerkennung der Legitimität der Sicherheitsinteressen
Rußlands, weil das mit den Interessen der anderen Staaten und Völker
übereinstimmt und dazu beiträgt, günstige Bedingungen für Frieden, Sicherheit
und gleichberechtigte Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil zu
schaffen.
- Von der deutschen Regierung fordern wir eine Politik, die diesem
humanistischen Anliegen dient und die Verwirklichung der hegemonialen Ziele
der USA vereitelt.
- Stopp und Rückbau der wortbrüchigen NATO-Osterweiterung.
- Beendigung der Militarisierung der Länder Osteuropas.
- Laßt uns ein gemeinsames Programm der Friedenswilligen in Deutschland
und ein Aktionsprogramm zu seiner Verwirklichung erarbeiten und
umsetzen! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
- Alles zu tun gegen imperialistische Machtpolitik und jede Form von
faschistischen Tendenzen in der Politik.
Selbstverständlich ist die Beteiligung und Mitwirkung des OKV an all den
Initiativen, die zur Friedenssicherung allerorten und zur Gegenwehr gegen
neoliberalen Sozialabbau in Europa organisiert und durchgeführt werden.
Ich wünsche der Konferenz einen guten Verlauf. Mögen ihre Ergebnisse ein
weiterer Schritt in Richtung Frieden und Verständigung zwischen den Völkern
sein.
Dr. Matthias Werner, Präsident des OKV
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