Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!
Vorankündigung Konferenz des Schiller-Instituts am 7.-8. Dezember 2024
Es ist keine Übertreibung zu sagen, daß die Welt gerade die schwerste Krise
ihrer Geschichte erlebt, und sei es nur deswegen, weil die Existenz und der so
gut wie sichere Einsatz von Atomwaffen zur Vernichtung der Menschheit führen
würde, wenn einer der regionalen Kriege zu einem Weltkrieg eskaliert.
Es ist nicht zu erwarten, daß die Präsidentschaftswahlen in den USA diese
Gefahr beseitigen werden. Je nachdem, wer die Wahl gewinnt, könnte es zu einer
Erleichterung in dem einen oder anderen Aspekt kommen, aber die Ursache der
gesamten Krise, nämlich das falsche Axiom der Geopolitik, wird bestehen
bleiben.
Am 30. Oktober veröffentlichte der UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini
auf X seinen Brief vom 28. Oktober an den Präsidenten der
UN-Vollversammlung und leitete ihn mit folgenden Worten ein: „Wenn wir heute in
die Gesichter von Kindern in Gaza blicken, von denen wir wissen, daß einige von
ihnen morgen sterben werden, löst sich die regelbasierte internationale Ordnung
in einer Wiederholung der Schrecken auf, die zur Gründung der Vereinten Nationen
geführt hatten, unter Verletzung der Verpflichtungen, ein Wiederauftreten dieser
Schrecken zu verhindern.“
Die historische Parallele ist eine scharfe Anklage, aber wer könnte das
Gegenteil behaupten?
Das Völkerrecht wird unter der zerfallenden „regelbasierten Ordnung“
begraben, aber Orwellsche Doppelzüngigkeit und Doppelmoral verschleiern auch den
systemischen Charakter der Krise. Wohin sind wir gekommen, wenn der ungarische
Ministerpräsident Viktor Orbán Beweise dafür vorlegen kann, daß die
EU-Kommission einen „Regimewechsel“ gegen einen ihrer Mitgliedstaaten anstrebt?
Während dieselbe EU-Kommission bescheinigt, daß die Ukraine Fortschritte bei der
Erfüllung der Voraussetzungen für einen EU-Beitritt macht, und dabei die
Annullierung von Wahlen und das Verbot von Parteien und Religionen einfach
ignoriert? Und wenn dieselbe EU-Kommission Georgien mit dem Ende aller
Verhandlungen droht, wenn es nicht mit Rußland bricht?
Ist Rußland „isoliert“, wenn in Kasan Vertreter des Großteils der
Weltbevölkerung zusammenkommen, hoffnungsvolle Pläne für die Zukunft auf der
Grundlage der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz schmieden und an
langfristigen Entwicklungsplänen mitwirken? Und wer ist es, der sich selbst
isoliert, wenn bei einer Abstimmung in der UN-Generalversammlung die Aufhebung
der US-Sanktionen gegen Kuba mit 187 zu 2 Stimmen gefordert wird und nur die USA
und Israel für deren Beibehaltung stimmten?
Wenn wir das Übel der Geopolitik, das im 20. Jahrhundert zu zwei Weltkriegen
geführt hat, nicht überwinden, dann besteht die Gefahr, daß sich die Welt in
zwei getrennte Blöcke teilt, eine globale NATO auf der einen Seite und eine
globale BRICS-Plus-Mehrheit auf der anderen Seite. In diesem Fall droht uns
nicht nur wirtschaftliches Chaos, sondern auch die unmittelbare Gefahr eines
globalen nuklearen Flächenbrandes.
Das Gipfeltreffen der BRICS-Staaten in Kasan stellt einen Meilenstein in den
Bemühungen dar, die Ära von 500 Jahre Kolonialismus für immer zu überwinden und
eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, die Armut und
Unterentwicklung überwindet und weltweit Länder mit mittlerem Einkommen
hervorbringt.
Die offensichtliche und einfache Möglichkeit, die Gefahr von Krieg und
Konfrontation zu überwinden, besteht darin, die Länder des kollektiven Westens –
die europäischen Nationen und auch die USA – davon zu überzeugen, mit dieser
wachsenden Globalen Mehrheit zusammenzuarbeiten. Wenn der Westen mit den BRICS
zusammenarbeiten und dem Globalen Süden bei der Industrialisierung helfen würde,
könnten wir nicht nur den geopolitischen Konkurrenzkampf beenden, sondern auch
die Flüchtlingskrise auf die einzig humane Art und Weise überwinden: nämlich
Bedingungen schaffen, unter denen die Menschen, die jetzt Flüchtlinge sind,
statt dessen die Perspektive haben, sich am Aufbau ihrer Heimatländer zu
beteiligen.
Damit dies möglich wird, müssen wir eine neue internationale Sicherheits- und
Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf
der Erde berücksichtigt, in der Tradition des Westfälischen Friedens, der 150
Jahre Religionskrieg in Europa beendete, weil die Kriegsparteien erkannten, daß
niemand mehr am Leben sein würde, wenn die Kämpfe fortgesetzt würden. Wieviel
mehr gilt das im Zeitalter der thermonuklearen Waffen!
Um eine solche neue Architektur auf den Tisch zu bringen, plant das
Schiller-Institut am 7. und 8. Dezember eine Internetkonferenz mit führenden
Vertretern und Experten des kollektiven Westens und des Globalen Südens, um über
die Prinzipien zu diskutieren, auf denen sie basieren muß. Gleichzeitig wollen
wir auch mit schönen Darbietungen großer Kunst ein Beispiel für den Dialog der
Kulturen und Zivilisationen geben, um den Weg zu einer Zivilisation aufzuzeigen,
die statt auf Haß auf Liebe basiert.
7.-8. Dezember 2024, von ca. 15:00 Uhr MEZ bis 22:00 Uhr MEZ
Weitere Informationen zum Programm und eine Registrierungsseite finden Sie
auf der Internetseite des Schiller-Instituts.
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