Deutsche Industrie interessiert an Hainan-Entwicklungsprojekt
Über 500 Personen, überwiegend deutsche Geschäftsleute und Investoren,
versammelten sich am 3. Juli in Frankfurt/M., um einen Vortrag über die
Investitionsmöglichkeiten durch den Ausbau des Freihandelshafens Hainan zu hören. Das chinesische Großprojekt ist Teil eines
Korridors der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI), des Neuen Westlichen
Land-Meer-Korridors. Im Rahmen der Veranstaltung wurden mehrere Verträge von
Vertretern der deutschen Industrie- und Handelskammer sowie Partnerfirmen und
Vertretern der Hainan-Freihafenbehörde (Hainan Free Port
Authority) unterzeichnet.
Wie der chinesische Konsul in Frankfurt betonte, bestätigt die massive
Beteiligung seine Erfahrung, daß die deutsche – und europäische – Bevölkerung,
anders als die Politiker und Medien, gegenüber China offen ist und sich
Kooperation statt eines Handelskrieges wünscht.
Claudio Celani war als Vertreter des Schiller-Instituts eingeladen und
konnte im Rahmen der abschließenden Podiumsdiskussion auf der Bühne sprechen.
Seine Rede kam gut an und wurde dafür gelobt, daß sie „nicht formal oder
nichtssagend“ war. Celani betonte die Bedeutung der BRI für Deutschland und
Europa – besonders auch in Hinsicht auf die wirtschaftliche Entwicklung
Afrikas – und prangerte die geopolitische Mentalität der EU als Relikt der
Vergangenheit an.
In der Veranstaltung hatten der Wirtschaftsattaché der chinesischen
Botschaft, Zhai Qian, und der chinesische Generalkonsul in Frankfurt, Huang
Yiyang, über die Vorwürfe westlicher Kreise wegen „Chinas Überkapazitäten“
gespottet und als Beispiel die deutsche Automobilindustrie angeführt, die 80%
ihrer Produktion exportiert. Celani griff dieses Thema auf und sagte,
angesichts der globalen Nachfrage nach Entwicklung herrsche auf der Welt eine
große industrielle „Unterkapazität“.
ccc
|