Ein neues Paradigma für die nächsten fünfzig Jahre
Das Schiller-Institut veranstaltete am 20. Januar einen
internationalen Jugenddialog mit rund 250 Teilnehmern aus mindestens 20
Nationen.
Unter dem Titel „2024 und 2074 – Ein neues Paradigma für die nächsten
fünfzig Jahre: Internationaler Jugenddialog mit Helga Zepp-LaRouche“
veranstaltete das Schiller-Institut am 20. Januar ein außergewöhnliches
internationales Onlineforum. Über drei Stunden diskutierten ein
Präsenzpublikum in New York City sowie weit über 250 Online-Teilnehmer, die
teils in ganzen Gruppen weltweit live dabei waren. Mehr als 20 Nationen aller
Kontinente waren vertreten, von China über Afghanistan bis Chile.
Moderiert von der Präsidentin des US-amerikanischen Schiller-Instituts,
Megan Dobrodt, hielt die Präsidentin und Gründerin des internationalen
Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, zu Beginn der Veranstaltung eine
Ansprache an die jungen Menschen. Dann folgten vorbereitete Botschaften wie
auch spontane Wortmeldungen von vielen Einzelpersonen aus unterschiedlichsten
Nationen.
Die Veranstaltung ist historisch zu nennen, was sich auch in der Zustimmung
zu Zepp-LaRouches Aufruf widerspiegelte: „Weltbürger aller Länder, vereinigt
euch! Bringt die Welt in Ordnung!“ Am Ende einigte man sich darauf, ein
internationales Kontaktnetz aufzubauen, um weitere gemeinsame und individuelle
Aktionen zu besprechen. Insbesondere forderte Zepp-LaRouche alle auf, die
Klage Südafrikas vor dem UN-Weltgerichtshof in Den Haag aktiv zu unterstützen,
damit der israelische Völkermord in Gaza beendet wird. „Südafrika hat das
Gewissen der Menschheit bewahrt“, sagte sie.
Unmittelbar vor der Veranstaltung des Schiller-Instituts hatte es in vier
Ländern Südwestasiens Bombenangriffe gegeben. Das zeigt, daß der Weg zum
Weltkrieg kurz ist, wenn die Eskalation und der Prozeß dahinter nicht gestoppt
werden. Die Vereinigten Staaten hatten beim Hafen von Hodeidah zum siebten Mal
den Jemen bombardiert, Israel bombardierte Syrien in der Nähe von Damaskus,
den Südlibanon und den Gazastreifen. Bezeichnend für die Niedertracht dieser
Aktionen war die Aussage des US-Regierungssprechers John Kirby auf einer
Pressekonferenz im Weißen Haus: „Wir glauben nicht, daß ein Waffenstillstand
irgend jemandem nützen würde, außer der Hamas.“
Zepp-LaRouche sagte zu Beginn ihres Vortrags, die Krise bedrohe die ganze
Welt. Gleichzeitig hätten wir aber auch „Grund zur Freude, weil die alte
,regelbasierte Ordnung‘ am Ende ist und ein neues, besseres Paradigma für die
gesamte Menschheit entsteht“. Deshalb könne man mit Recht sagen, daß wir in
„einem der unglaublichsten Momente der Geschichte“ leben.
Im Anschluß gab sie einen ausführlichen Überblick über die Vorgeschichte
der heutigen Krisen, insbesondere seit den 1990er Jahren; über die Bedeutung
der philosophischen Methode – u.a. Nikolaus von Kues und sein Ansatz des
„Zusammenfalls der Gegensätze“ zur Überwindung von Konflikten -; und über die
herausragende Bedeutung der menschlichen Kreativität und Kultur. Sie forderte
alle auf, Cusa und andere große Denker zu studieren, insbesondere Lyndon
LaRouche. Sie betonte, es gebe ein „inhärentes Recht auf Entwicklung“ für alle
Menschen und Nationen. Dies beantworte auch die Frage, „was die Quelle des
Reichtums ist“. (Den Mitschnitt ihres Vortrags finden Sie – im englischen
Original – im Internet unter: https://www.youtube.com/watch?v=ZrI5by6-7eI)
Es folgten viele Redner mit Berichten, Fragen, Grußworten, Wertschätzung
und Hoffnung. Aus dem Jemen wurde ein Video eingespielt, das mehrere junge
Frauen aufgenommen hatten, darunter auch die Leiterinnen des dortigen
BRICS-Jugendparlaments. Eine junge Chinesin sprach für die
Gesamtchinesische Jugendorganisation. Sie forderte ein Ende der Gewalt im
Gazastreifen und in allen Kriegsgebieten. Ein Landwirt aus Deutschland zeigte
ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Traktoren im Schnee zu den
Protestdemonstrationen fahren. Er berichtete, daß es am 28. Januar eine
weitere große Protestkundgebung geben wird, auf der die Bauern erneut ihr
Recht einfordern werden, Nahrungsmittel zu produzieren. Die Bevölkerung stehe
auf ihrer Seite für eine produktive Wirtschaft. Viele weitere Wortmeldungen
kamen aus Afrika, Mexiko und Südamerika.
Abschließend betonte Zepp-LaRouche, gute Beziehungen zwischen Nationen und
Völkern entstünden vor allem aus dem Dialog des Besten aus ihren jeweiligen
Kulturen. Dies war schon bei der musikalischen Eröffnung des Forums
angeklungen. Die Teilnehmer des Treffens in New York sangen „Jesu, meine
Freude“, den schönen deutschen Choral des 17. Jahrhunderts aus der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens, der Jahrzehnte später
von J.S. Bach so wunderbar auskomponiert wurde.
eir
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