Wie die öffentliche Meinung manipuliert wird
Der Kampf um die Narrative als Teil der hybriden Kriegsführung
Von Harley Schlanger
Harley Schlanger war langjähriger Mitarbeiter von Lyndon
LaRouche und ist führendes Mitglied der LaRouche-Organisation (TLO). Im
vierten Abschnitt der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 16. Juni
sagte er folgendes.
Ist es möglich, daß das, was Sie denken, falsch ist, und daß Sie falsch
denken? Daß die Art, wie Sie denken und das, was Sie glauben, Sie zu einem
Staatsfeind macht? Ist das, was Sie für Ihre eigenen Ideen halten – zum
Beispiel, daß Sie nicht wollen, daß Hunderte von Milliarden Dollar für nicht
zu gewinnende und endlose Kriege in den Taschen ukrainischer Kleptokraten und
amerikanischer Rüstungsunternehmen landen –, in Wirklichkeit von dem
hinterhältigen Kriegsverbrecher Wladimir Putin in Ihren Verstand eingepflanzt
worden? Und ist Ihr Widerstand gegen das Abschlachten von Kindern und Frauen
in Palästina ein Beweis dafür, daß Sie ein Antisemit sind?
Ob Sie es wissen oder nicht: Sie alle sind Zielscheibe einer „hybriden
Kriegsführung“. Wenn es nicht zur Auslöschung der Menschheit in einem
thermonuklearen Krieg führt, bedeutet es zumindest, daß Ihnen als Amerikaner
der Schutz Ihrer Rechte und Freiheiten – von denen Sie glauben, daß sie in der
Verfassung verankert sind – entzogen wird. Es gibt einen Namen für diese
Unterdrückung der Rede- und Denkfreiheit; er lautet Faschismus. Ich werde
Ihnen einen Einblick geben, wie das funktioniert und wie wir es zugelassen
haben.
Es beginnt mit dem Begriff der Wahrheit. Der Dichter John Keats schrieb in
seiner Ode auf eine griechische Urne: „Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit
ist Schönheit – das ist alles, was ihr auf Erden wißt, und alles, was ihr
wissen müßt.“ In diesem Gedicht untersucht Keats die Beziehung zwischen
Wahrheit und Schönheit.
Schönheit kann in der Kunst dargestellt und bewahrt werden und ist, wie die
Wahrheit, ewig. Aber was macht sie so? Daß sowohl Schönheit als auch Wahrheit
Produkte des menschlichen Geistes sind, das Ergebnis kreativer Entdeckungen.
Beide mögen schwer faßbar und mit Worten zu beschreiben sein, aber sie sind
erfaßbar, vor allem durch einen einzigartig menschlichen geistigen
Entdeckungsprozeß, der den Einsatz von Ironie und Metaphern erfordert, so wie
Keats die griechische Urne als Metapher verwendet.
Es gibt aber auch eine andere, subversive Auffassung von Wahrheit, wie sie
Sir Bertrand Russell vertrat, den Lyndon LaRouche als den „bösartigsten
Menschen des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet hat. Das folgende Zitat stammt aus
Russells 1952 erschienenen Buch Impact of Science on Society (dt:
„Wissenschaft wandelt das Leben“):
„Die Schulpsychologen der Zukunft werden über mehrere Schulklassen
verfügen, an denen sie eine Reihe von Verfahren erproben, wie man den Menschen
die unverrückbare Überzeugung beibringt, daß Schnee schwarz ist. Und bald
werden die ersten vergleichbaren Ergebnisse vorliegen: 1. Der Einfluß des
Elternhauses ist von Übel, 2. Man erreicht wenig, wenn man den Unterricht
nicht schon in einer Altersklasse unter zehn Jahren beginnt, 3. Sehr wirksam
sind in Musik gesetzte Verse, die man immer wieder absingen läßt, 4. Die
Ansicht ,Schnee ist weiß’ stempelt man am besten als Geschmacksverirrung
morbider Überspanntheit ab.
Aber ich greife vor. Es ist Sache zukünftiger Wissenschaftler, hierfür
genaue Grundsätze zu entwickeln und herauszufinden, was es pro Kopf und Nase
kostet, den Kindern beizubringen, daß Schnee schwarz ist, und wieviel weniger
man ausgeben kann, um sie glauben zu lassen, er sei dunkelgrau.“
Russell fügt den folgenden Absatz hinzu:
„Die Wissenschaft von der Massenpsychologie wird zwar fleißig betrieben,
aber streng auf die regierenden Klassen beschränkt werden. Den Pöbel wird man
über das Verfahren, wie seine Ansichten ausgebrütet werden, im unklaren
lassen. Hat sich diese Technik eines Tages vervollkommnet, so kann jede
Regierung, die die Erziehung für eine Generationsspanne in der Hand hat, ihre
Untertanen gefahrlos ohne Armeen und Polizisten am Zügel führen.“
Russell war einer der Schöpfer dessen, was manche die „Post-Wahrheits-Ära“
nennen. Man schafft ein Narrativ – zum Beispiel, daß Schnee schwarz ist –,
verstärkt es in Schulen und Kultur und isoliert und bestraft diejenigen, die
etwas anderes glauben. Wenn Sie immer noch glauben, daß Schnee weiß ist, dann
müssen Sie eine Marionette von Wladimir Putin sein.
Der dystopische Futurist Yival Hariri hat diese Sichtweise der Wahrheit
noch einmal aufgegriffen. Hariri schrieb 2018:
„Ein flüchtiger Blick in die Geschichte zeigt, daß Propaganda und
Desinformation nichts Neues sind. Tatsächlich haben die Menschen schon immer
im Zeitalter der Post-Wahrheit gelebt. Der Homo sapiens ist eine
Post-Wahrheitsspezies. Wir sind die einzigen Säugetiere, die mit zahlreichen
Fremden zusammenarbeiten können, denn nur wir Menschen können fiktive
Geschichten erfinden, sie verbreiten und Millionen von anderen davon
überzeugen, an sie zu glauben. Solange alle an dieselben Fiktionen glauben,
gehorchen wir alle denselben Gesetzen und können daher effektiv
kooperieren.“
Und weiter: „Die Wahrheit ist, daß die Wahrheit noch nie ganz oben auf der
Tagesordnung des Homo sapiens gestanden hat. Wenn man sich an die ungetrübte
Realität hält, werden einem nur wenige Menschen folgen. Falsche Geschichten
haben einen höheren Wert als die Wahrheit, wenn es darum geht, Menschen zu
vereinen.“
Gehirnwäsche als Teil der Kriegführung
Nun, das ist pessimistisch, aber es ist der Schlüssel zu dem, was man
hybride Kriegsführung nennt. Lyndon LaRouche hat das in einem Artikel vom Juni
2004 mit dem Titel „Was macht die Kultur?“ beschrieben.1 Er befaßte
sich mit der Gründung des Congress for Cultural Freedom (CCF – Kongreß für
kulturelle Freiheit) im Jahr 1950 durch das Dulles-Netzwerk der CIA in
Zusammenarbeit mit britischen Experten für psychologische Kriegsführung.
LaRouche nennt das „die Verdummung der Bevölkerung durch die vorsätzliche
Zerstörung der Fähigkeit der Kinder, sich am Prozeß der kreativen
Wahrheitsfindung zu beteiligen“. Das sei nichts Neues. Er führt die Ursprünge
davon auf die Feinde Platons in Griechenland, die Sophisten und Aristoteles,
zurück. Aber heute gibt es ausgefeiltere Waffen, die digitalen Technologien
und die sozialen Medien, die das verstärken, was er ganz offen „Gehirnwäsche“
nennt.
Ein Jahr, nachdem LaRouche dies geschrieben hatte, prägte Marinegeneral
James Mattis in einer Rede vor dem U.S. Naval Institute den Begriff „hybride
Kriegsführung“. Er argumentierte, man könne Kriege nicht gewinnen, wenn man
sich nur auf die Waffentechnologie konzentriert. Es sei jetzt notwendig, so
Mattis, einen Informationskrieg zu führen. „Die Mittel der Wahl für die
Kriegsführung müssen heute Fehlinformationen, Desinformationen und Täuschung
sein.“ Mattis wurde später Oberster Alliierter Befehlshaber der NATO für
Transformation und dann Verteidigungsminister der Trump-Regierung. Die von ihm
vorgestellte Idee der hybriden Kriegsführung fand auf zahlreichen
NATO-Konferenzen und in vielen Schriften Verbreitung.
In einem Papier, das Stefano Marcuzzi am NATO Foundation Defense College
vorstellte, hieß es beispielsweise, in der hybriden Kriegsführung „findet der
Kampf überall statt, oft sogar gleichzeitig“. Dabei verwische die
Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten. Allgegenwärtige
und manipulierte Medien könnten die Entwicklung eines Konflikts beeinflussen,
man brauche sie, um den „Sieg im Informationsraum“ zu erringen.
Abb. 1: Das nach dem Mordanschlag auf den slowakischen Premierminister Robert
Fico erstellte EIR-Dossier über die hybride Kriegsführung der NATO.
Die Operationen im Ukrainekrieg
Dies bringt uns zu einer NATO-Operation zur hybriden Kriegsführung, die in
die Regierung Selenskyj in der Ukraine eingebettet ist. Abbildung 1
zeigt einen Bericht, ein spezielles Dossier, das dazu von Executive
Intelligence Review erstellt wurde. Anhand des Attentats auf den
slowakischen Premierminister Robert Fico wird darin dargestellt, wie das
funktioniert. Es zeigt, daß eine Reihe von Agenturen geschaffen wurde,
nominell von der ukrainischen Regierung und von Privatleuten, um dem „Einfluß
der russischen hybriden Kriegsführung“ entgegenzuwirken. In Wirklichkeit
wurden sie von Anfang an von der NATO, dem US-Außenministerium, der CIA und
britischen Agenten finanziert und geleitet. Sie haben es sich zur Aufgabe
gemacht, Rußland zu schwächen und dort möglicherweise einen Regimewechsel
herbeizuführen, so wie sie es im Februar 2014 in der Ukraine getan haben,
indem sie eine hybride Kriegsführung gegen Rußland betreiben.
Diese Institutionen wurden geschaffen, um die Opposition gegen die
ukrainische Diktatur nach dem Maidan zu identifizieren, einzuschüchtern
und zum Schweigen zu bringen und sie gezielt zu „liquidieren“ – um ihren
eigenen Begriff zu verwenden.
Das begann mit der Gründung der Organisation StopFake, die von
ukrainischen Neonazis ins Leben gerufen wurde, um den Regimewechsel-Putsch auf
dem Maidan zu rechtfertigen und die Rolle der Nazis, der Banderisten, zu
vertuschen, die mit Victoria Nuland vom US-Außenministerium, der CIA und
George Soros beim Sturz der gewählten Regierung von Viktor Janukowitsch
zusammenarbeiteten.
Das wurde ein Modell für die sogenannten „Faktenchecks“, ein
allgegenwärtiges Instrument zur Zensur unbequemer Wahrheiten. Die Nazis, die
StopFake gründeten, sagten: „Hier gibt es keine Nazis.“
Dann wurde eine Organisation namens Mirotworez (Myrotvorets)
gegründet, die Feindeslisten veröffentlichte, auf denen zeitweise mehr als
4500 Journalisten und Aktivisten standen. Einige der Personen auf der Liste
wurden ermordet, andere ins Exil getrieben.
So wurde beispielsweise eine prominente russische Aktivistin, Daria Dugina,
die Tochter des russischen Philosophen Alexander Dugin, im August 2022 durch
eine von ukrainischen Agenten gelegte Autobombe getötet. Ihr Foto auf der
Mirotworez-Liste wurde anschließend mit einem blutroten Strich und dem
Wort „liquidiert“ versehen.
Darüber hinaus dienten solche Listen zur Rechtfertigung der Schließung
oppositioneller Medien und Parteien in der Ukraine, wodurch der Weg für die
Annullierung der von der Verfassung vorgeschriebenen Präsidentenwahl geebnet
wurde, so daß Selenskyj illegal im Amt bleiben konnte. So viel zur
„regelbasierten Ordnung“.
Zu Mirotworez kam im März 2021 das Zentrum für
Desinformationsbekämpfung (CCD) hinzu, das unter der Leitung des tollen
„Demokraten“ Selenskyj eingerichtet wurde und von seinem Büro und seinem
Innenministerium aus geleitet wird. Im Juli 2022 veröffentlichte das CCD eine
Abschußliste, auf der zahlreiche Mitglieder des Schiller-Instituts sowie
Personen, die auf Konferenzen des Schiller-Instituts gesprochen hatten,
aufgeführt waren. Der CCD bezeichnete sie als „Informationsterroristen“, die
strafrechtlich verfolgt und bestraft werden müßten. Ganz oben auf der Liste
standen die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts Helga
Zepp-LaRouche sowie mehrere Amerikaner, die sich gegen die Unterstützung des
Stellvertreterkriegs in der Ukraine aussprachen. Dazu gehörten Ray McGovern,
Scott Ritter, Senator Rand Paul, die Senatskandidatin Diane Sare und ich.
Das CCD wurde dann durch die Schaffung von Molfar-OSINT, das steht
für Open Source Intelligence („Nachrichtenbeschaffung aus öffentlichen
Quellen“), weiter ergänzt. Die jüngste Version nennt sich Texty. Auch
hier werden diese Agenturen unter dem Deckmantel der Verteidigung der Ukraine
vor einer hybriden Kriegsführung Rußlands von westlichen Geheimdiensten
finanziert, um alle ins Visier zu nehmen, die sich der globalen Kriegspolitik
der NATO widersetzen.
So wurde beispielsweise das erste Kyiv Cyber Resilience Forum 2024 offen
vom US-Außenministerium finanziert. Im April 2024 besuchte ein CCD-Team die
deutschen Sicherheitsbehörden in Berlin und forderte Maßnahmen gegen eine
„großangelegte russische Desinformationskampagne in Deutschland“, wie es hieß.
Zu den Zielen, die sie identifizierten, gehörte das Schiller-Institut als
„Plattform zur Verbreitung russischer Narrative“ – und das zu einer Zeit, in
der der deutsche Verteidigungsminister dazu aufruft, Deutschland
„kriegstüchtig“ zu machen.
Als ausländische Partner nennt Molfar das Royal United Services
Institute (RUSI), Großbritanniens älteste militärische Denkfabrik, die U.S.
Agency for International Development (AID), die sich mit dem Organisieren von
Farbrevolutionen und Regimestürzen befaßt, und die European Endowment for
Democracy (EED). Ihre Kunden sind die großen Zeitungen, die ihre Meldungen
regelmäßig übernehmen, wie die Londoner Times, Reuters,
Financial Times, Economist, Wall Street Journal, PBS und
CNN. Sie alle greifen diese Meldungen kritiklos auf. Molfar
verteidigt z.B. das Nazi-Bataillon Asow als „Helden“ und beschuldigt alle, die
sie als Neonazis bezeichnen, russische Propagandisten zu sein.
Diese Netzwerke vermitteln eine Serie von „Lehren“, darunter als erstes
diese: Jeder und jede Kommunikation muß überwacht werden. Im US-Kongreß gibt
es dazu eine Gesetzesvorlage, um angeblichen Antisemitismus an amerikanischen
Universitäten zu überwachen. Es wird behauptet, die Opposition gegen den
israelischen Völkermord sei Antisemitismus.
Die sechste ihrer Lehren ist, daß Strafmaßnahmen unabdingbar seien. Um
Desinformation entgegenzuwirken, müßten Anstrengungen unternommen werden, „um
ihre Aktivitäten zu bestrafen und abzuschrecken“. Die zehnte Lektion ist, daß
der Westen das gleiche tun sollte, was die Ukraine tut.
Zu den Institutionen, die den Einsatz hybrider Kriegsführung gegen Gegner
fordern, gehört der Atlantic Council, der von US-amerikanischen und
britischen Regierungsstellen sowie von Unternehmen des
militärisch-industriellen Finanzkomplexes finanziert wird.
Zum Atlantic Council gehört u.a. die Democracy + Tech Initiative,
die im Geheimdienstbereich tätig ist und angeblich Transparenz und
Rechenschaftspflicht fördert. Außerdem gibt es das Digital Forensic
Research Lab, das regelmäßig gefälschte Berichte veröffentlicht. Aber sie
sagen: „Dieses Tool bewertet die Glaubwürdigkeit, Voreingenommenheit, Beweise,
Transparenz und Auswirkungen jeder Behauptung.“ In Wirklichkeit erfinden sie
die Meldungen, und wer ihnen nicht folgt, wird als
„Informationsterrorist“ identifiziert.
Schließlich gibt es noch die akademische Seite dessen, was Ray McGovern den
MICIMATT nennt, wobei das A in MICIMATT für Academia, Hochschulen steht. Es
kommt von der Beasley School of Law der Temple University, die Teil der
ehrgeizigen Vision von Präsident Selenskyj geworden ist. Er sieht das CCD als
virtuelles Zentrum für Strategien und Ressourcen zur
Desinformationsbekämpfung, nicht nur im Inland, sondern auch
international. Die Vorteile seien weitreichend, ja sogar global.
Man sieht hier eine sehr gut finanzierte Operation, die auf jedes Land
abzielt.
Die Rolle der Kreativität
Ich lasse Sie also mit dieser Frage zurück: Werden Sie für die Wahrheit
eintreten, wie sie in der bewegenden Metapher des Dichters Keats angedacht
ist? Oder werden Sie sich der höllischen Unterwanderung der Kreativität
beugen, die der satanische Bertrand Russell fordert?
© cia.gov
Abb. 2: Der „Kongreß für kulturelle Freiheit“ (CCF) – hier Sydney Hook bei der
Gründungskonferenz – war ein von der CIA finanziertes Instrument der britischen
Geopolitik, um die Bevölkerung auf den Kalten Krieg einzustimmen.
Russells Engagement für die Massengehirnwäsche wurde vom Kongreß für
kulturelle Freiheit aufgegriffen, dessen Ehrenmitglied er war. Abbildung 2
ist ein Foto von der Berliner Gründungskonferenz im Jahr 1950.
Der CCF war ein Vorläufer des heutigen CCD. Er wurde 1950 als Instrument der
britischen Geopolitik gegründet, um die Vereinigten Staaten als militärischen
Vollstrecker des damals von der Londoner City aus geführten Imperiums
einzubinden. Auf dem Gründungskongreß sagte einer der Initiatoren, Nicolas
Nabokov: „Mit diesem Kongreß müssen wir eine Kriegsorganisation aufbauen.“ Das
US-Außenministerium stellte 1950 Mittel für die Berliner Konferenz zur
Verfügung, und die CIA war über ihr Office of Policy Coordination unter Allen
Dulles' Vertrautem Frank Wisner die lenkende Hand.
Der Kongreß wurde ins Leben gerufen, um Schriftsteller und Künstler zu
rekrutieren, die den „sowjetischen Friedensinitiativen“ der Anfangszeit des Kalten
Krieges entgegenwirken sollten. Das Freiheitsmanifest wurde vom Autor Arthur
Koestler vorgestellt, der erklärte: „Freunde, die Freiheit hat die Initiative
ergriffen.“ Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums beschrieb es treffender:
General John Magruder sagte, es sei „eine subtile, verdeckte Operation, die auf
höchstem intellektuellen Niveau als unkonventionelle Kriegsführung vom
Feinsten durchgeführt wird“.
Der Kongreß für kulturelle Freiheit wurde kurz nach der Gründung der NATO im
April 1949 als parallele Operation zur Rechtfertigung des Kalten Krieges
gegen den Verbündeten der USA aus dem Zweiten Weltkrieg, die Sowjetunion,
gegründet. Der erste NATO-Chef, der britische Lord Ismay, erklärte, der Zweck der
NATO sei es, „die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten
zu halten“. Das ist auch heute noch das Ziel dieser NATO-Operationen, bei denen
die hybride Kriegsführung ein wichtiges Mittel ist.
Anmerkungen
1. Siehe https://solidaritaet.com/neuesol/2004abo/31/kultur.htm
2. Siehe https://solidaritaet.com/neuesol/Dossier-Desinformation-und-Mord.pdf
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