Vielleicht ist es gar nicht so schwer,
die Welt zu verändern, wie Sie denken!
Von Carolina Domínguez
Carolina Domínguez ist Mitglied des mexikanischen
Schiller-Instituts. Im vierten Abschnitt der Berliner Konferenz „Der Mensch ist
nicht des Menschen Wolf!“ am 12. Und 13. Juli 2025 hielt sie den folgenden
Vortrag (Übersetzung aus dem Spanischen).
Guten Tag, ich freue mich sehr, mit Ihnen allen hier auf einer Konferenz zu
sein, die sehr optimistisch und inspirierend ist.
Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Lyndon LaRouche schlug die Idee
einer „vereinten Mission“ vor, die Schaffung einer sozialen Bewegung, die vor
allem aus jungen Menschen besteht. Diese Bewegung sollte international sein.
Ihre Erziehung müßte auf der Beherrschung tiefgreifender Konzepte beruhen: daß
die Natur des Menschen gut ist und daß sie auf Kreativität, Wissenschaft, Kunst,
agapischer Staatskunst und vor allem auf der Verbesserung des Individuums als
Ergebnis der Teilnahme an dieser Mission beruht.
Jeder sollte dazugehören können, keiner abgelehnt werden, sogar jemand, der
Soziologie, Umwelttechnik oder Mathematik studiert – und selbst Ökonomen würden
nicht verdammt, denn wir alle haben Fehler und machen Fehler. So sind bis heute
verschiedene Generationen von Jugendbewegungen entstanden.
Ich möchte keinen Vortrag im engeren Sinn halten, sondern mit Ihnen die
Ergebnisse eines lebendigen Prozesses der Zusammenarbeit teilen, nämlich von
unserer Kampagne in Mexiko: „LaRouche an die Universitäten! Was ist wirkliche
Macht?“
Wir haben diese Kampagne vor einigen Jahren begonnen, mit dem Ziel, die
„vereinte Mission zur Schaffung einer internationalen Jugendbewegung“ zu fördern
und fortzuführen, die heute notwendiger ist denn je. Diese Kampagne hat an
Stärke gewonnen, und im Mittelpunkt steht jetzt „LaRouche an die Universitäten“,
wie wir es nennen. „LaRouche an die Universitäten: Jugend für Frieden und
Entwicklung. Was ist wirkliche Macht?“
Ich weiß, „junge Menschen, die gemeinsam für den Frieden arbeiten“, das hört
sich toll an – aber wie schafft man das?
Hier beginnt die eigentliche Arbeit, ich nenne das gerne „sich die Hände
schmutzig machen“. Hier beginnt das, was LaRouche das „einzigartige Experiment“
nannte, das beweist, daß die Hypothese richtig ist und man weitermachen
kann.
Wie lautet unsere Hypothese?
„Die Macht liegt in Ideen – Ideen, die eine internationale Bewegung leiten,
deren Ziel es ist, Frieden und Entwicklung zu schaffen.“
© Schiller-Institut
Aktivisten des Schiller-Instituts an einer mexikanischen Universität.
Ich zeige Ihnen etwas von der Arbeit, die wir an den Universitäten leisten.
(Sie zeigt dazu verschiedene Fotos.) Dabei konzentrieren wir uns auf die
Unterstützung der Entwicklungsmöglichkeiten, die die BRICS-Länder schaffen, als
Teil des Optimismus, den der Globale Süden verkörpert.
Wir gehen in die Hörsäle, um mit jungen Menschen darüber zu sprechen, was in
der Welt passiert. Wir sprechen auch mit ihnen auf den Fluren, und ich muß
sagen, es gibt ein großes Interesse daran, daß unsere Länder den BRICS
beitreten.
Wir verbreiten unsere Vorschläge bei BRICS-Veranstaltungen, an denen auch
Vertreter der chinesischen und russischen Botschaften teilnehmen.
Wir nehmen an Konferenzen an den wichtigsten Universitäten Mexikos teil, bei
denen es um die BRICS und den Oasenplan geht. Allein in zwei Konferenzen haben
wir mehr als 350 junge Menschen persönlich erreicht. Auf dem Foto sehen Sie die
spanischsprachige Broschüre über den Oasenplan. In derselben Woche hielten wir
eine Konferenz via Zoom ab, an der Menschen aus mehr als einem halben Dutzend
Ländern teilnahmen, darunter Kolumbien, Äquatorialguinea, Argentinien, Chile,
Mexiko, die Vereinigten Staaten, Bolivien und Ecuador.
Sie sehen, was ich bereits erwähnt habe, hier bei einer Konferenz mit dem
Titel „Die Entwicklung strategischer Gebiete zur Erreichung des Friedens.
Palästina: Oasenplan“.
Vorträge in Hörsälen, Gespräche in den Fluren, Aufhängen von Plakaten, um
Leute einzuladen, und so weiter!
© Schiller-Institut
Aktivisten des Schiller-Instituts studieren Lieder ein, um sie im Rahmen
einer Konferenz vorzutragen.
Wir proben Lieder, die auf der Konferenz vom Universitätschor gesungen
wurden, mit der Dirigentin Angélica, die die Belcanto-Tradition von Maestro
Briano fortführt. Ich möchte auch erwähnen, daß die Pianistin Laura Flores zwei
der Lieder, die wir gesungen haben, arrangiert und die beiden anderen komponiert
hat, darunter Ceasefire (Waffenstillstand) und Lullaby for a Child in
Gaza (Wiegenlied für ein Kind in Gaza). All dies haben all mit Ihrer
Exzellenz, der südafrikanischen Botschafterin Beryl Rose Sisulu,
koordiniert.
Wie haben wir sie kennengelernt? Einfach indem wir nach ihr suchten, in ihrem
Büro anriefen und um ein Treffen mit ihr baten, um sie zu den Sitzungen der
Internationalen Friedenskoalition einzuladen! Um ehrlich zu sein, waren wir
selbst überrascht, als sie zustimmte, uns zu empfangen! Wir sprachen mit ihr,
und es begann eine reiche Ideen-Beziehung, die bis zum heutigen Tag weiter
wächst. Übrigens war der Vater von Botschafterin Sisulu die rechte Hand Mandelas
und verbrachte ebenfalls viele Jahre im Gefängnis. Auf einem Bild hält die
Botschafterin unsere englischsprachige Broschüre über den Oasenplan in den
Händen hält.
Eines meiner Lieblingsfoto zeigt etwas ganz besonderes, weil es etwas sehr
Wertvolles darstellt; ich werde Ihnen sagen, warum. Die offiziellen Stellen der
Universität wollten die Botschafterin nicht empfangen, angeblich, weil wir sie
nicht zu der Veranstaltung eingeladen hätten – was wirklich lächerlich ist, denn
sie hatten die Ankündigung der Veranstaltung schon Tage vorher erhalten und die
Veranstaltung offiziell genehmigt. Ich wurde sehr nervös und fühlte mich
schlecht wegen dieser Behandlung der Botschafterin, und ich überlegte, wo ich
jemanden finden könnte, der sie empfangen könnte!
Dann sagten Saul und Alejandro vom Studentenausschuß des Campus zu mir: „Wir
werden sie empfangen – wir jungen Studenten und ihr vom Schiller-Institut. Gibt
es einen besseren Empfang als den von jungen Menschen, die sich um die Zukunft
sorgen?“
© Schiller-Institut
Studenten empfangen die Botschafterin Südafrikas in Mexiko, Beryl Rose
Sisulu, an der Universität.
Und genau das ist dann passiert. Deshalb sieht man auf dem Foto auch keine
„wichtigen“ Leute, sondern nur einfache Menschen. Wie Sie sehen können, haben
wir keine geheimen „Verbindungen“ und es gibt keine „Vorzugsbehandlungen“, wir
arbeiten nicht auf dieser Basis. Das Foto ist der Beweis dafür.
Auf der Veranstaltung hatten wir den Chorgesang, eine Videobotschaft der
Gründerin des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche, die Rede der Botschafterin
und schließlich einige Videos, die wir vorbereitet hatten. Aber ich verrate
Ihnen ein Geheimnis: Als wir Bild und Ton testeten, funktionierte alles noch
einwandfrei, aber während der Veranstaltung, ob Sie es glauben oder nicht, gab
es ernsthafte technische Probleme mit den Videos.
Ich möchte Ihnen einen kleinen Ausschnitt aus der Botschaft von Botschafterin
Sisulu vorlesen. Sie zitierte, was Naledi Pandor, die ehemalige südafrikanische
Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit (2019-24) und
heutige Vorsitzende der Nelson-Mandela-Stiftung, gesagt hatte, als sie am 14.
Februar 2025 an der 89. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition
teilnahm:
„Ich glaube, wir sollten im Geist Mandelas arbeiten: daß Freiheit möglich
ist; daß das palästinensische Volk Souveränität, Gerechtigkeit und Freiheit
genießen wird. Und daß der Oasenplan uns die Möglichkeit bietet, die Welt anders
zu sehen. Lassen Sie uns also unsere Ressourcen bündeln, lassen Sie uns hier
nicht stehenbleiben. Seien wir ehrgeizig; seien wir optimistisch, denn Mandela
hat gezeigt, daß Dinge, die wir für unmöglich halten, tatsächlich möglich
sind.“
Was sehr gut funktioniert hat, war der Beitrag des Chors. (Sie stellt
einige Ausschnitte aus den Chorliedern vor.)
Nun, das ist es, was wir tun. Wir sind normale Menschen, einfache Menschen,
aber gemeinsam haben wir es geschafft, die Dinge in der Welt zu verändern. Wenn
wir uns also darüber im klaren sind, daß wir Teil von etwas wirklich sehr, sehr
Großem und Superwichtigem sind, dann hat jeder einzelne von uns und unsere
Arbeit eine Auswirkung auf die gesamte internationale Dynamik.
Vielleicht ist es gar nicht so schwer, die Welt zu verändern, wie Sie denken!
Es gibt kein Geheimnis. Wie machen wir es? Indem wir es tun! Manchmal klappt es,
manchmal nicht, aber wenn Sie das richtige tun, dann werden Sie zu einem
Magneten, der Menschen anzieht, die auch etwas mehr aus ihrem Leben machen
wollen und nicht nur an sich selbst denken und daran, was mit ihnen
geschieht.
Also, der Spruch: „Was kann ich tun? Ich bin nur ein einfacher Mensch“, ist
eine Ausrede, um nicht zu kämpfen. Viele von denen, die hier sind, sind die
„einfachen Menschen“, die in diesem Prozeß eine Rolle spielen: unsere
internationalen Koordinatoren, Dolmetscher, Aktivisten, Verantwortliche für
verschiedene Sektoren und Bereiche der Bewegung, Freiwillige, usw. Wir alle
haben die gemeinsame Aufgabe, eine internationale Jugendbewegung für Frieden und
Entwicklung zu schaffen, die ein Vermächtnis von LaRouche ist und dafür sorgt,
daß seine Ideen nicht sterben. Im Gegenteil, sie sind heute lebendiger denn
je.
Ich möchte Sie einladen, an diesem Prozeß teilzunehmen und für sich selbst
die Frage zu beantworten, ob „die wahre Macht die Macht der Ideen ist“. Ich
verspreche Ihnen, daß es Ihnen Spaß machen wird und daß Sie viele, viele
Probleme lösen müssen. Und wenn Sie mir nicht glauben, können Sie diejenigen
fragen, die schon an dieser Arbeit teilnehmen.
Wenn Sie mitmachen und zu diesem Team gehören wollen, können Sie sich in
jedem Land mit uns in Verbindung setzen. Machen Sie sich die Hände schmutzig und
lassen Sie sich von dem Optimismus der Jugend des Globalen Südens anstecken. Ich
danke Ihnen.
(Den Videomitschnitt ihres Vortrags mit allen Abbildungen finden Sie im
Youtube-Kanal des Schiller-Instituts.)
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