Die Mobilisierung junger Menschen für die Zukunft Afrikas
Von Chekaraou Halidou Nawaiwa
Chekaraou Halidou Nawaiwa ist panafrikanischer Aktivist aus
Niger. Im zweiten Abschnitt der Pariser Konferenz der Solidarité et Progrès
(S&P) und des Schiller-Instituts am 8. November sagte er folgendes.
(Übersetzung aus dem Französischen.)
Guten Abend, mein Name ist Chekaraou Halidou Nawaiwa, ich bin ein junger
Panafrikanist aus Niger. Das Thema, das uns heute zusammenbringt, nämlich die
Mobilisierung junger Menschen für die Zukunft Afrikas, ist meiner Meinung nach
eine Frage der Qualität, aber auch des kontinuierlichen Engagements der
afrikanischen Jugend. Ein dauerhaftes Engagement, wenn man bedenkt, wie sich die
afrikanische Jugend gegen die Kolonialisierung mobilisiert hat und wie es
dieselbe Jugend war, die sich in den 1960er Jahren für die Verteidigung der
Unabhängigkeit mobilisiert hat. Wir tun also gut daran, uns zu fragen, warum
dieser patriotische Geist 65 Jahre später unter der afrikanischen Jugend weiter
wächst.
Die Antwort ist einfach: Weil die afrikanische Jugend sich bewußt ist, daß
ihr Überleben von der Zukunft des afrikanischen Kontinents abhängt. Sie ist sich
bewußt, daß sie ohne Frieden, Sicherheit und Wohlstand auf dem afrikanischen
Kontinent nicht mehr existieren wird. Angesichts all dieser Herausforderungen
bedrohen heute viele Hindernisse die Entwicklung des Kontinents. Dazu gehören
Probleme im Zusammenhang mit Unsicherheit, doch ohne ein Klima des Friedens und
des Verständnisses ist keine Entwicklung möglich.
Ich ziehe diesen Vergleich, um Sie zurück ins Jahr 2011 zu versetzen, als die
NATO beschloß, in Libyen einzumarschieren und dieses vorbildliche Land im Rahmen
ihres unglückseligen Projekts „Arabischer Frühling” zu zerstören. Für unsere
Länder in der Sahelzone würde ich sagen, daß Niger, Burkina Faso und Mali den
Preis dafür bezahlt haben, und das ist es, was wir heute, 10 Jahre später,
erleben: Unsicherheit im Zusammenhang mit Terrorismus.
Was junge Menschen nicht verstehen, ist, warum Partner mit erheblichen
Sicherheitsressourcen auf unserem Boden sind, aber leider nehmen die
Sicherheitsprobleme nur zu, sodaß junge Menschen Fragen stellen. Und das hat
junge Menschen irgendwann dazu veranlaßt, unsere Behörden aufzufordern, den
französischen Militärstützpunkten, die sich zu dieser Zeit in unseren Ländern
befanden, einfach zu sagen, sie sollten ihre Koffer packen. Zumal wir wissen,
daß diese französischen Militärstützpunkte in Niger ohne die Genehmigung der
Nationalversammlung von Niger eingerichtet worden waren. Leider landeten damals
viele Akteure der Zivilgesellschaft, die an vorderster Front dieser Kämpfe
standen, im Gefängnis.
Was viele Menschen heute, insbesondere im Westen, nicht verstehen, ist, warum
die afrikanische und sahelische Jugend heute die Militärführer unserer Länder
verteidigt oder weiterhin unterstützt. Die Antwort ist ganz einfach: Weil diese
Militärführer, ob in Niger, Burkina Faso oder Mali, Soldaten sind, die die
gleichen Überzeugungen wie die afrikanische Jugend teilen und die gleichen Ziele
wie die afrikanische Jugend verfolgen.
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