Ein Blick zurück auf DIE Ereignisse deutscher Geschichte,
die uns stolz machen sollten, und ein Ausblick auf die Zukunft
Von Cornelia Pretorius
Cornelia Pretorius von den „Müttern gegen den Krieg
Berlin-Brandenburg“ hielt auf der internationalen Konferenz „Der Mensch ist
nicht des Menschen Wolf“ am 12.-13. Juli 2025 in Berlin den folgenden
Vortrag.
Seit Bestehen von Klassengesellschaften in der Menschheitsgeschichte gab es
ein ständiges Ringen zwischen der besitzenden, herrschenden Klasse einerseits
und der für sie arbeitenden und unterdrückten Klasse andererseits. So war es
auch in Deutschland.
Erinnern wir uns an den Bauerkrieg von 1525 oder die bürgerlich-demokratische
Revolution von 1848, bei der die deutschen Bürger mehr Freiheiten und Rechte
forderten in einer von Fürstenherrschaft geprägten Gesellschaft. Oder denken wir
an die bürgerlich-demokratische Revolution 1918, die zum Sturz der Monarchie und
einer parlamentarischen Demokratie in Deutschland führte, mit Abschaffung des
Drei-Klassen-Wahlrechts, der Einführung des Acht-Stundentages, des allgemeinen,
gleichen und direkten Wahlrechts für Frauen und Männer sowie der Meinungs- und
Versammlungsfreiheit. Auf all diese Kämpfe für eine gerechtere Gesellschafft,
die auf deutschem Boden stattfanden, dürfen wir zurecht stolz sein.
All diese Kämpfe von gestern und heute waren und sind auch oft mit Kriegen
zwischen einzelnen Staaten untereinander verknüpft.
Das war auch bei den Napoleonischen Befreiungskriegen von 1813-1815 der Fall.
Es war ein solches Schlüsselelement, das das deutsche Volk gegen die
französische Fremdherrschaft einte und mit der Konvention von Tauroggen zwischen
dem preußischen General Yorck und dem russischen General Diebitsch Preußen im
Kampf gegen Napoleon siegreich werden ließ. Aber auch im Inneren zogen diese
Napoleonischen Befreiungskriege für die arbeitende Bevölkerung nützliche
Reformen nach sich, wie z.B. die Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft
oder in den Städten die Erlaubnis, ein eigenes Gewerbe auszuüben.
Auch in der Gegenwart sind oft Klassenkämpfe innerhalb der einzelnen Staaten
mit Kriegen zwischen Staaten untereinander eng verknüpft.
Die zwei größten Kriege der Gegenwart im Nahen Osten, nämlich der Krieg
Israels gegen die Palästinenser in Gaza und Israels Angriffskrieg gegen
den Iran einerseits und der Krieg zwischen Rußland und der Ukraine andererseits,
wären nicht möglich gewesen in einer Gesellschaft, in der nicht der Mensch des
Menschen Wolf ist, wie das Motto dieser Konferenz lautet. Einer Gesellschaft, in
der die Menschen verschiedener Nationen und Rassen gleichberechtigt
nebeneinander leben. Das war über Jahrhunderte hinweg im Osmanischen Reich und
das war auch im Vielvölkerstaat der sozialistischen Sowjetunion der Fall.
Den Völkern der Sowjetunion ist es gemeinsam gelungen, der
hochaufgerüsteten deutschen faschistischen Armee im Zweiten Weltkrieg Paroli zu
bieten und den Faschismus, der sich über ganz Europa ausgebreitet hatte, 1945 zu
besiegen.
Die beiden größten Kriege in der Gegenwart im Nahen Osten und in der Ukraine
wären ohne den Hauptlieferanten für Rüstungsgüter – die USA – sowohl nach
Israel, als auch bis zum Machtantritt des neuen amerikanischen Präsidenten
Donald Trump in die Ukraine, schon längst beendet.
Leider wollen nun anstelle der USA die EU mit Frau von der Leyen als
Präsidentin der Europäischen Kommission als auch mit Frau Strack-Zimmermann als
Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für
Sicherheit und Verteidigung – die nicht vom Volke gewählten Vertreter –
diese Lücke für Rüstungslieferungen an die Ukraine schließen. Ja, sie wollen die
von ihnen gegen Rußland aufgerüstete Ukraine gegen Rußland sogar mit
Taurus-Angriffswaffen beliefern, die der Ukraine ermöglichen, bis über den Ural
hinaus russisches Territorium anzugreifen.
Langsam wird allen – auch den politisch unaufgeklärten – Deutschen klar, daß
es bei dem Krieg in der Ukraine um einen Kolonial- und Rohstoffkrieg der
NATO-Staaten gegen Rußland und die Ukraine geht.
Da die EU, mit Deutschland an der Spitze, immer willfähriger Handlanger der
USA war, sind ihnen die Annäherungsversuche zwischen dem neuen amerikanischen
Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht
geheuer.
Deshalb versuchen sie alles erdenklich Mögliche, die USA wieder ins Boot zu
holen, um den Krieg gegen Rußland mit voller Kraft fortzuführen.
Ja, einige Irre an der Spitze der Regierenden in Deutschland – allen voran
der Bundeskanzler Merz – liebäugeln gar mit einem Sieg über Rußland.
Dafür brauchen sie die allgemeine Wehrpflicht ab 18 Jahre und für den
Kriegsfall mit Rußland eine Einziehung auch der 60-jährigen, um Deutschland
kriegstüchtig zu machen.
Als ehemaliger BlackRock-Spitzenvertreter vertritt Bundeskanzler Merz
keinesfalls die Interessen Deutschlands und dessen eingangs erwähnte ruhmreiche
deutsche Vergangenheit, sondern diejenigen, die Deutschland mit dem Zweiten
Weltkrieg schon einmal in Blut und Verderben gestürzt haben.
Diesen Kriegstreibern an der Spitze Deutschlands ist nicht mit Ratschlägen
und guten Worten beizukommen. Wir – das deutsche Volk – müssen diesen
Kriegstreibern, bevor es zu spät ist, in den Arm fallen.
Dafür ermächtigt uns das deutsche Grundgesetz, Artikel 20, in dem es
heißt:
„Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle
Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“
Wir als „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ rufen deshalb von dieser
internationalen Konferenz des Schiller-Institutes alle Deutschen über Parteien-
und Organisationsgrenzen hinweg auf, am Weltfriedenstag, dem 1. September 2025,
zu Hunderttausenden auf die Straße zu gehen, so wie das vor ein paar Jahren bei
TTIP und CETA der Fall war, und lautstark den Rücktritt dieser deutschen
Bundesregierung zu fordern.
Diesen Prozeß zu befördern, könnte ein gemeinsamer Aufruf dieser Konferenz an
alle friedliebenden Deutschen gleich welcher Rasse und Konfession sein!
Zum Schluß möchte ich im Namen der Christen unseres Vereins zum Motto der
Konferenz „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!“ auf das 1. Kapitel des
Matthäusevangeliums hinweisen, das die Bergpredigt enthält, in der Jesus
grundlegende Prinzipien für ein glückliches Leben lehrt: „....denn sie werden
das Erdreich besitzen…“ (Matth. 5,5)
Sehr gefreut hat uns die Wahl des Themas für diese internationale Konferenz
des Schiller-Instituts und besonders, daß der Satz nicht mit einem Fragezeichen,
sondern mit einem Ausrufungszeichen versehen ist.
Zu behaupten, daß der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, ist fatal. Zum einen,
weil die Behauptung das eigene Versagen gegenüber seinem Mitmenschen kaschieren
will – und frecherweise sogar rechtfertigen will. Zum anderen, weil es
Resignation vor der Macht der Wolfsmenschen bekundet, statt der Bereitschaft,
sich den Aggressionen und Aggressiven entgegenzustellen.
Um diesen notwendigen Widerstand aufzubringen, muß man die Hintergründe und
Ursachen von Kriegen und Konflikten verstehen lernen, um sie erklären zu können
und damit die Kleinmütigen zu ermuntern und zu mobilisieren, indem man sie
befreit von der pro-aggressiven Propaganda, mit der sie belogen werden.
Wunderbarerweise ist die chinesische Politik der klügste Lehrer: Sie
vermeidet die Konfrontation und wendet sich aufbauend und ermutigend an die
unterdrückten Länder und gewinnt schnell viele Freunde durch Fairneß und
Aufrichtigkeit.
Und je gewaltsamer die Aggressiven versuchen, diese Länder zurückzugewinnen
in die Unterordnung, umso mehr entmachten sie sich selbst, denn man kennt sie
und traut ihnen nicht mehr.
Im Ergebnis wächst die Macht des friedfertigen Chinas in scheinbarer
Passivität. („Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich
besitzen.“, Matth. 5;5) China schont seine Ressourcen, während die Aggressiven
sich verausgaben, obwohl ihr Gegner den Kampf gar nicht sucht.
Persönlich habe ich im ganz kleinen erfahren, daß auch wildfremde Menschen
bereit sind, zu helfen, wenn sie können, und dies gern tun. Der Mensch ist ein
zutiefst soziales Wesen, das sich stark und gut fühlt, wenn es Solidarität
übt.
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