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Friedrich Schiller



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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Ein Blick zurück auf DIE Ereignisse deutscher Geschichte, die uns stolz machen sollten, und ein Ausblick auf die Zukunft

Von Cornelia Pretorius

Cornelia Pretorius von den „Müttern gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ hielt auf der internationalen Konferenz „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf“ am 12.-13. Juli 2025 in Berlin den folgenden Vortrag.

Seit Bestehen von Klassengesellschaften in der Menschheitsgeschichte gab es ein ständiges Ringen zwischen der besitzenden, herrschenden Klasse einerseits und der für sie arbeitenden und unterdrückten Klasse andererseits. So war es auch in Deutschland.

Erinnern wir uns an den Bauerkrieg von 1525 oder die bürgerlich-demokratische Revolution von 1848, bei der die deutschen Bürger mehr Freiheiten und Rechte forderten in einer von Fürstenherrschaft geprägten Gesellschaft. Oder denken wir an die bürgerlich-demokratische Revolution 1918, die zum Sturz der Monarchie und einer parlamentarischen Demokratie in Deutschland führte, mit Abschaffung des Drei-Klassen-Wahlrechts, der Einführung des Acht-Stundentages, des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts für Frauen und Männer sowie der Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Auf all diese Kämpfe für eine gerechtere Gesellschafft, die auf deutschem Boden stattfanden, dürfen wir zurecht stolz sein.

All diese Kämpfe von gestern und heute waren und sind auch oft mit Kriegen zwischen einzelnen Staaten untereinander verknüpft.

Das war auch bei den Napoleonischen Befreiungskriegen von 1813-1815 der Fall. Es war ein solches Schlüsselelement, das das deutsche Volk gegen die französische Fremdherrschaft einte und mit der Konvention von Tauroggen zwischen dem preußischen General Yorck und dem russischen General Diebitsch Preußen im Kampf gegen Napoleon siegreich werden ließ. Aber auch im Inneren zogen diese Napoleonischen Befreiungskriege für die arbeitende Bevölkerung nützliche Reformen nach sich, wie z.B. die Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft oder in den Städten die Erlaubnis, ein eigenes Gewerbe auszuüben.

Auch in der Gegenwart sind oft Klassenkämpfe innerhalb der einzelnen Staaten mit Kriegen zwischen Staaten untereinander eng verknüpft.

Die zwei größten Kriege der Gegenwart im Nahen Osten, nämlich der Krieg Israels gegen die Palästinenser in Gaza und Israels Angriffskrieg gegen den Iran einerseits und der Krieg zwischen Rußland und der Ukraine andererseits, wären nicht möglich gewesen in einer Gesellschaft, in der nicht der Mensch des Menschen Wolf ist, wie das Motto dieser Konferenz lautet. Einer Gesellschaft, in der die Menschen verschiedener Nationen und Rassen gleichberechtigt nebeneinander leben. Das war über Jahrhunderte hinweg im Osmanischen Reich und das war auch im Vielvölkerstaat der sozialistischen Sowjetunion der Fall.

Den Völkern der Sowjetunion ist es gemeinsam gelungen, der hochaufgerüsteten deutschen faschistischen Armee im Zweiten Weltkrieg Paroli zu bieten und den Faschismus, der sich über ganz Europa ausgebreitet hatte, 1945 zu besiegen.

Die beiden größten Kriege in der Gegenwart im Nahen Osten und in der Ukraine wären ohne den Hauptlieferanten für Rüstungsgüter – die USA – sowohl nach Israel, als auch bis zum Machtantritt des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump in die Ukraine, schon längst beendet.

Leider wollen nun anstelle der USA die EU mit Frau von der Leyen als Präsidentin der Europäischen Kommission als auch mit Frau Strack-Zimmermann als Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung – die nicht vom Volke gewählten Vertreter – diese Lücke für Rüstungslieferungen an die Ukraine schließen. Ja, sie wollen die von ihnen gegen Rußland aufgerüstete Ukraine gegen Rußland sogar mit Taurus-Angriffswaffen beliefern, die der Ukraine ermöglichen, bis über den Ural hinaus russisches Territorium anzugreifen.

Langsam wird allen – auch den politisch unaufgeklärten – Deutschen klar, daß es bei dem Krieg in der Ukraine um einen Kolonial- und Rohstoffkrieg der NATO-Staaten gegen Rußland und die Ukraine geht.

Da die EU, mit Deutschland an der Spitze, immer willfähriger Handlanger der USA war, sind ihnen die Annäherungsversuche zwischen dem neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht geheuer.

Deshalb versuchen sie alles erdenklich Mögliche, die USA wieder ins Boot zu holen, um den Krieg gegen Rußland mit voller Kraft fortzuführen.

Ja, einige Irre an der Spitze der Regierenden in Deutschland – allen voran der Bundeskanzler Merz – liebäugeln gar mit einem Sieg über Rußland.

Dafür brauchen sie die allgemeine Wehrpflicht ab 18 Jahre und für den Kriegsfall mit Rußland eine Einziehung auch der 60-jährigen, um Deutschland kriegstüchtig zu machen.

Als ehemaliger BlackRock-Spitzenvertreter vertritt Bundeskanzler Merz keinesfalls die Interessen Deutschlands und dessen eingangs erwähnte ruhmreiche deutsche Vergangenheit, sondern diejenigen, die Deutschland mit dem Zweiten Weltkrieg schon einmal in Blut und Verderben gestürzt haben.

Diesen Kriegstreibern an der Spitze Deutschlands ist nicht mit Ratschlägen und guten Worten beizukommen. Wir – das deutsche Volk – müssen diesen Kriegstreibern, bevor es zu spät ist, in den Arm fallen.

Dafür ermächtigt uns das deutsche Grundgesetz, Artikel 20, in dem es heißt:

    „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

Wir als „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ rufen deshalb von dieser internationalen Konferenz des Schiller-Institutes alle Deutschen über Parteien- und Organisationsgrenzen hinweg auf, am Weltfriedenstag, dem 1. September 2025, zu Hunderttausenden auf die Straße zu gehen, so wie das vor ein paar Jahren bei TTIP und CETA der Fall war, und lautstark den Rücktritt dieser deutschen Bundesregierung zu fordern.

Diesen Prozeß zu befördern, könnte ein gemeinsamer Aufruf dieser Konferenz an alle friedliebenden Deutschen gleich welcher Rasse und Konfession sein!

Zum Schluß möchte ich im Namen der Christen unseres Vereins zum Motto der Konferenz „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!“ auf das 1. Kapitel des Matthäusevangeliums hinweisen, das die Bergpredigt enthält, in der Jesus grundlegende Prinzipien für ein glückliches Leben lehrt: „....denn sie werden das Erdreich besitzen…“ (Matth. 5,5)

Sehr gefreut hat uns die Wahl des Themas für diese internationale Konferenz des Schiller-Instituts und besonders, daß der Satz nicht mit einem Fragezeichen, sondern mit einem Ausrufungszeichen versehen ist.

Zu behaupten, daß der Mensch dem Menschen ein Wolf ist, ist fatal. Zum einen, weil die Behauptung das eigene Versagen gegenüber seinem Mitmenschen kaschieren will – und frecherweise sogar rechtfertigen will. Zum anderen, weil es Resignation vor der Macht der Wolfsmenschen bekundet, statt der Bereitschaft, sich den Aggressionen und Aggressiven entgegenzustellen.

Um diesen notwendigen Widerstand aufzubringen, muß man die Hintergründe und Ursachen von Kriegen und Konflikten verstehen lernen, um sie erklären zu können und damit die Kleinmütigen zu ermuntern und zu mobilisieren, indem man sie befreit von der pro-aggressiven Propaganda, mit der sie belogen werden.

Wunderbarerweise ist die chinesische Politik der klügste Lehrer: Sie vermeidet die Konfrontation und wendet sich aufbauend und ermutigend an die unterdrückten Länder und gewinnt schnell viele Freunde durch Fairneß und Aufrichtigkeit.

Und je gewaltsamer die Aggressiven versuchen, diese Länder zurückzugewinnen in die Unterordnung, umso mehr entmachten sie sich selbst, denn man kennt sie und traut ihnen nicht mehr.

Im Ergebnis wächst die Macht des friedfertigen Chinas in scheinbarer Passivität. („Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“, Matth. 5;5) China schont seine Ressourcen, während die Aggressiven sich verausgaben, obwohl ihr Gegner den Kampf gar nicht sucht.

Persönlich habe ich im ganz kleinen erfahren, daß auch wildfremde Menschen bereit sind, zu helfen, wenn sie können, und dies gern tun. Der Mensch ist ein zutiefst soziales Wesen, das sich stark und gut fühlt, wenn es Solidarität übt.