Grußwort an die Konferenz
Von Alessia Ruggeri
Alessia Ruggeri ist Gewerkschafterin und Vertreterin der
Partei Süditaliens.
Ich spreche als Vertreter der Partei Süditaliens und überbringe die Grüße
meines Präsidenten Orlandino Greco (Bürgermeister einer kalabrischen Stadt). Ich
danke der Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp LaRouche, für diese
Gelegenheit.
In einem zunehmend angespannten geopolitischen Kontext sollte die
Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung für alle Priorität haben, vor allem
aber für diejenigen, die ohne eigenes Verschulden direkt unter den Folgen des
Konflikts leiden.
Unsere Gedanken sind bei den Tausenden von Kindern, die in Palästina gestorben
sind. Während wir hierzulande weiterhin über Aufrüstung und militärische
Strategien sprechen, ist die Realität, daß das ukrainische Volk leidet, die
europäischen Volkswirtschaften zu kämpfen haben und die Gefahr eines
langanhaltenden Konflikts immer realer wird. Ein „gerechter Frieden“ ist ein
abstraktes Konzept, denn jede Seite in einem Krieg sieht die Gerechtigkeit aus
ihrem eigenen Blickwinkel. Was wir brauchen, ist ein möglicher Frieden, ein
Kompromiß, der zwar nicht alle zufriedenstellt, aber die Zerstörung und das Leid
beenden kann.
Doch während Menschen an Hunger sterben und die Bürger mit beispiellosen
Wirtschaftskrisen konfrontiert sind, scheint der Fokus der europäischen Politik
woanders zu liegen. Ursula von der Leyen drängt weiterhin auf Aufrüstung, auf ein
Wettrüsten, das den Konflikt nur anheizt, anstatt die Grundlagen für eine Lösung
zu schaffen.
In diesem Szenario erhält die vom Schiller-Institut vorgeschlagene neue
Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur eine wichtige Bedeutung, nicht als
Instrument der Kontrolle und Beherrschung schwächerer Länder, sondern als
Wachstumschance für diejenigen, die seit Jahren die Beute der „zivilisierten“
Länder sind.
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