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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Warum ist Kultur wichtig?

Von Diane Sare

Diane Sare ist Präsidentin der LaRouche-Organisation in den USA und kandidierte mehrfach im Bundestaat New York für den US-Senat. In der Konferenz zum 40jährigen Bestehen des Schiller-Instituts am 8. Dezember sagte sie folgendes.

Der japanische Angriff auf Pearl Harbor war ein Wendepunkt. Der Atombombenabwurf der Amerikaner auf Hiroshima und Nagasaki war ein weiterer. Beide Ereignisse waren schockierend und furchtbar. Beide Ereignisse waren keine isolierten „Ereignisse“, sondern das Ergebnis einer Dynamik von Entscheidungen, Entscheidungen, die von zugrundeliegenden Annahmen über den Menschen und die Natur geprägt und von dem Wunsch beeinflußt waren, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.

Es ist unbestreitbar, daß diese Handlungen die Welt unmittelbar und irreversibel verändert haben. Sie konnten nicht rückgängig gemacht werden. Aber der weitere Verlauf der Ereignisse kann noch verändert werden, und ich glaube, das ist das Thema dieses Panels.

Warum ist Kultur wichtig? Weil sie das Wasser ist, in dem wir schwimmen, der unsichtbare Äther, den wir atmen, und weil viel zu viele Menschen einfach „mit dem Strom schwimmen“, ohne die Annahmen über Mensch und Natur zu berücksichtigen, die unser Handeln und unsere Entscheidungen prägen und von denen die meisten unbewußt sind. Deshalb warnte George Washington in seiner Abschiedsrede, daß in einer Republik wie der, für deren Gründung er gekämpft hatte – den Vereinigten Staaten von Amerika –, in der die Bürger die Freiheit haben, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, Fragen der Religion und der Bildung von entscheidender Bedeutung sind.

Die Herrscher des Römischen Reiches und die anglo-holländischen Oligarchen waren sich dessen ebenfalls sehr wohl bewußt und führten eine Art „Kulturkrieg“, in dem sie versuchten, das Bild des Menschen zu entwürdigen – den Menschen als ein Tier darzustellen, das mit Gewalt, Zwang und Gewaltandrohungen regiert werden kann, wie es die verzweifelten Eigentümer des bankrotten transatlantischen Systems zu tun versuchen. Wie Thrasymachos sind sie davon überzeugt, daß Macht Recht schafft, und daß physische Kraft, die Massenleid oder Terror verursacht, Macht bedeutet. Sie verstehen nichts vom Universum und verlieren immer.

Wie alle wahren Künstler verstehen, liegt es in der Natur des Menschen, frei zu sein – nicht willkürlich wie ein verwöhntes Kind, sondern in einer kultivierten Demut, die stets anerkennt, daß wir nicht alles wissen. Aber wenn wir versuchen, die Prinzipien der Schöpfung zu verstehen und uns an sie zu halten – denn unser Universum ist ein Universum des Wachstums, nicht des Verfalls –, wenn wir danach streben, unser Verständnis auf diese Weise zu vervollkommnen und uns in Harmonie mit den universellen Prinzipien zu verhalten, mit immer größerem Verständnis, dann werden wir gedeihen, und das Universum selbst wird durch unsere Existenz reicher und besser werden.

Hören wir dazu Lyndon LaRouche:

    „... Und deshalb brauchen wir Grundregeln für die Nationalstaaten. Wir brauchen Nationalstaaten, weil Nationalstaaten das Konzept der Kultur beinhalten. Sie haben die Kraft der Kreativität, die es bei Affen nicht gibt, die es aber bei Menschen geben sollte – sogar bei einigen Politikern.

    Die Kraft der Kreativität ist einzigartig für die Menschheit. Alle Prozesse auf diesem Planeten und darüber hinaus sind kreativ. Selbst die unbelebte Natur ist schöpferisch. Schauen Sie sich an, was da passiert ist: Unsere Sonne; die Sonne sitzt da draußen, ganz allein. Sie dreht sich schnell um sich selbst und weiß nicht, wohin sie gehen soll. In diesem Teil unserer Galaxie gibt es diese kleine Sonne. Und die Sonne hat einige Dingen abgetrennt. Sie hat etwas erschaffen; sie hat da draußen einfach etwas abgespalten und hat angefangen, das Periodensystem zu erschaffen; das komplette Periodensystem, das ständig wächst und sich weiterentwickelt durch Isotope, von denen einige durch Lebensprozesse erzeugt werden. Und so entstand aus der Sonne plötzlich ein ganzes Sonnensystem. All diese Entwicklungen haben stattgefunden.

    Die Sonne selbst ist also kreativ; das Universum ist von Natur aus kreativ. Auch das Tierleben ist kreativ. Aber keines von ihnen kann denken; keines von ihnen hat die Fähigkeit zur bewußten Transformation des Universums. Nur Menschen haben die Geisteskraft, bewußt neue Organisationsformen im Universum zu erschaffen.

    Deswegen brauchen wir mehr kreative Menschen. Wir müssen uns von diesem unkreativen Unsinn trennen, der in der Nachkriegszeit eingeführt wurde. Die Bevölkerung muß entwickelt werden; und man muß sich darüber bewußt sein, daß Sprachkulturen eine sehr komplexe Angelegenheit sind – dabei geht es nicht nur die Sprache, sondern um noch eine ganze Reihe Dinge mehr. In einer Sprachkultur geht es um eine gewisse tiefliegende Fähigkeit namens Ironie, die in jeder Sprachkultur vorhanden ist. Dies kommt im allgemeinen in der Musik und in der Poesie – der Kunst dieser Kultur insgesamt – zum Ausdruck. Wenn man also diesen Aspekt berührt, der tief in der nationalen Kultur verankert ist, kommt man dem näher, wo die kreativen Kräfte des Einzelnen liegen.

    Das Ziel in einem Nationalstaat muß also auf der Idee der nationalstaatlichen Kultur basieren. Man muß das kreative Potential eines Volkes durch seine Kultur ins Spiel bringen. Deshalb will man erreichen, daß sich die Menschen mit Blick auf eine erfüllte, bereicherte Kultur darstellen können.

    Deshalb brauchen wir einen Konsens der Menschheit – keinen Konsens von Schweinereien, sondern den Konsens verschiedener Kulturen, denn Kreativität liegt in der Kultur. Deshalb wollen wir einen Zusammenschluß von Völkern, von jeweils souveränen Völkern, die ihr kulturelles Potential mobilisieren und so wirklich menschlich werden.

    Ein solcher Konsens souveräner Kulturen muß dazu dienen, endlich das zu erreichen, was Franklin Roosevelt beabsichtigte, als er die Idee der Vereinten Nationen aufbrachte: alle Elemente der Unterdrückung von diesem Planeten zu beseitigen und ein System von entwickelten souveränen Nationalstaaten zu schaffen, die das gesamte Territorium des Planeten übernehmen und keinen Raum für Imperien oder ähnliche Phänomene lassen. Das zu erreichen, sollte unser Ziel sein. Es gibt einige Nationen, die zusammen die Macht haben – ausreichend Macht –, um die Sklaverei in anderen Nationen zu überwinden. Und unsere Aufgabe ist es, die Sklaven zu befreien.

    Europa besteht aus einer Vielzahl von Sklaven; Südamerika besteht größtenteils aus Sklaven. Wir müssen sie befreien, und die Nationen, die die Fähigkeit, die Macht und die Entschlossenheit dazu haben, müssen sich im Namen der gesamten Menschheit zusammenschließen, denn wir wollen etwas anderes erschaffen. Wir wollen zum Mars fliegen! Noch nicht diese Woche, aber wir müssen dorthin. Ich werde nicht dabei sein. Ich werde im Geiste dort sein, und man weiß nie, wozu ich als Geist fähig bin. Ich werde mein Bestes geben.

    Die Menschheit hat also eine Bestimmung.“

Was ist die Bestimmung der Menschheit?

Mars? Wie können wir über den Mars sprechen? Sie mögen sagen: „Ich mache mir Sorgen, daß ich nicht morgen zu Asche verbrannt werde!“ Und Sie haben Recht, sich darüber zu sorgen. Einige Leute sind wirklich verrückt – wie Tony Blinken, der ein Rockmusiker ist, was nicht unwichtig ist. Was geht in jemandem vor, der herumstolziert und meint: „Ich bin der Hoochie Coochie Man“? Er ist einfach dumm und pervers. Ist das eine Frage der Kultur, oder ist es ein Mangel an Kultur?

Aber wir dürfen nicht nur an unser momentanes Überleben oder an unser eigenes kurzes Leben denken – so viele Menschen sterben! Wir müssen daran denken, daß sie nicht umsonst gestorben sind – daß es eine Frage unserer persönlichen Verantwortung ist, daß das sieben Tage alte Baby, das in Gaza unter den Trümmern begraben wurde, nicht umsonst gestorben ist. Auch der 57-jährige Ukrainer, der gekidnappt und an die Front eines aussichtslosen Krieges gegen Rußland gezwungen wurde, wo er vier Stunden überlebte, ist nicht umsonst gestorben. Jeder dieser Menschen, wie die amerikanischen Soldaten, die an jenem Tag im Jahr 1941 starben, und die japanischen Großmütter, die im August 1945 starben, hatten einen souveränen Geist, unabhängige Gedanken und waren auf eine Weise notwendig, die sie vielleicht nicht verstanden haben. Ihr Leben war Teil der Menschheit, und es ist an uns, die Menschheit zu einer besseren Gattung zu entwickeln, in der jedes geborene Kind darauf vertrauen kann, daß es etwas zur Unsterblichkeit der menschlichen Spezies beitragen darf.

Was ist mit der Reise zum Mars verbunden? Wie kommen wir dorthin? Was werden wir atmen? Was werden wir essen? Wie werden unsere Städte aussehen? Wäre es nicht einfacher, wenn wir eine Basis auf dem Mond hätten, wo die Schwerkraft nur 1/6 der Erdschwerkraft beträgt, von der aus wir starten könnten?

Wir brauchen eine Basis auf dem Mond! Rußland und China planen bereits, eine zu bauen! Sie planen sogar, ein Kernkraftwerk auf dem Mond zu bauen, das den Strom liefert.

Was machen wir in den USA? Wir geben Unsummen aus und beauftragen Wissenschaftler damit, herauszufinden, ob ein Mann schwanger werden kann! Wir mißbrauchen Kinder! Wir haben Idioten wie Senator Lindsey Graham, der darüber redet, wie billig und einfach es ist, Ukrainer zu benutzen, um Russen zu töten – und das sei gut für unsere Wirtschaft, sagt er.

Jetzt töten Amerikaner Russen in Rußland mit Langstreckenraketen, und Russen töten Amerikaner, die diese Raketen als „Militärspezialisten“ in der Ukraine einsetzen. Findet Lindsey Graham das immer noch gut?

Wir haben in der westlichen Welt – Sie wissen schon, die regelbasierten demokratischen Nationen – eine Kultur der Gewalt. Wir nennen es Kultur, aber ich würde es Anti-Kultur nennen. Es ist ein erzwungener, gut finanzierter und propagandistischer Versuch, uns zu Sklaven und Barbaren zu machen und unseren eigenen Untergang herbeizuführen.

Denken Sie darüber nach. Ist es nicht natürlich, ein Kind zu lieben? Warum lieben wir Kinder? Warum freuen wir uns, wenn wir sehen, wie ein Kind eine Entdeckung macht? Weil ein Kind das Potential der Vollkommenheit verkörpert. Es ist geradezu ein Wunder, die Entwicklung des Geistes eines Kindes zu beobachten! Und wenn wir ein Kind sehen, das wunderschön singt oder mit natürlichem Ausdruck Klavier spielt, sind wir zu Tränen gerührt.

Wieviel Aufwand wurde betrieben, um eine sogenannte „Kultur“ oder „Gegenkultur“ zu schaffen, die nicht nur den vorsätzlichen Mord und das Verhungern von Kindern toleriert, sondern sich sogar daran erfreut, ein Kind leiden zu lassen? Diese Gesellschaft ist bereits untergegangen. Wenn man Kinder zerstört, zerstört man die Zukunft.

Aber das alles ist auch so abscheulich unnatürlich, daß es einen Aufstand entfacht. Wir sehen es an den Unis, wir sehen es auf der Straße. Wir sehen, wie buchstäblich Milliarden von Menschen auf dem Planeten dieses Paradigma ablehnen und zusammenarbeiten, um ein neues Paradigma zu schaffen, das die angeborene Würde jedes Menschen und die Souveränität jedes Menschen und jeder Nation als Beschützer dieses Prinzips anerkennt.

Aber es reicht nicht aus, sich nur aufzulehnen, wie wir aus der Französischen Revolution hätten lernen sollen. Wir brauchen ein gemeinsames Ziel, das mit der Selbstvervollkommnung und der fortlaufenden Schöpfung unseres Universums im Einklang steht, was sogar das kürzlich gestartete Webb-Teleskop bestätigt. Wir leben inmitten eines wachsenden, sich ausdehnenden und sich selbst entwickelnden Universums, und wenn wir versuchen, seine Geheimnisse zu entschlüsseln, werden wir wachsen und gedeihen. Wenn wir versuchen, uns der unglaublich gewaltigen harmonischen Entwicklung unseres Universums entgegenzustellen, indem wir willkürliche Regeln aufstellen und unnatürliche sogenannte kulturelle Normen auferlegen, die den angeborenen freien Geist des Menschen verletzen, werden wir unser Verderben finden.

Die vor uns liegenden Herausforderungen sind so groß, daß wir die Arroganz ablegen müssen, daß unsere Art, Dinge zu tun, die einzige ist. Wir müssen die Demut aufbringen, anzuerkennen, daß eine Person, die aus einer völlig anderen Perspektive kommt, etwas mitbringen kann, das wir vorher nicht in Betracht gezogen haben und das das Paradoxon, mit dem wir konfrontiert sind, löst und uns auf eine neue Ebene des Verständnisses hebt.

Wir sollten nicht wie die sechs blinden Männer sein, die nur mit ihrem Tastsinn versuchen, die verschiedenen Teile eines Elefanten zu verstehen. Es kann sein, daß der Mann, der den Elefanten überhaupt nicht berührt, sondern statt dessen seine Nase benutzt, das Rätsel lösen kann.

Also, laßt uns herausfinden, wie wir zum Mars gelangen.