Wie eine Jugendbewegung die heutigen Feinde der Menschheit besiegen kann
Von Harley Schlanger
Harley Schlanger ist stellvertretender Vorsitzender des
internationalen Schiller-Instituts. Er eröffnete den vierten Abschnitte der
Berliner Konferenz „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!“ mit dem folgenden
Vortrag (Übersetzung aus dem Englischen).
Ein Ziel dieser Konferenz ist es, Einblicke in die Natur der Krise zu geben,
in der wir uns befinden, und Bürgeraktivisten zu inspirieren, unsere Mitbürger
zu mobilisieren, um eine Änderung der Axiome zu bewirken, die uns in einem neuen
finsteren Zeitalter gefangenhalten. Die Lösungen, die das Schiller-Institut
entwickelt hat, um ein neues Paradigma einzuführen, das von den Prinzipien der
Staatskunst geprägt ist, die der amerikanische Staatsmann und
Wirtschaftswissenschaftler Lyndon LaRouche entwickelt hat, erfordern nichts
weniger als einen Identitätswechsel. Einen Wechsel von der Vorstellung des
Menschen als nutzlosem Esser und Opfer des Schicksals hin zu der prometheischen
Vision, in jedem Kind das kreative Potential zu erkennen, seinen Charakter zu
entwickeln, um zum Wohle aller Menschen zu handeln.
Wenn man von oben auf den gegenwärtigen Bogen einer Welt blickt, die auf die
Vernichtung zusteuert, könnte es nicht schmerzlicher offensichtlich sein, daß
die herrschenden westlichen Regierungen und Institutionen von
menschenfeindlichen Wahnsinnigen geführt werden, die bereit sind, einen
Atomkrieg zu riskieren, um die schwindende Macht des imperialen
transatlantischen politischen Establishments zu erhalten, dem sie dienen. Wie
Helga Zepp-LaRouche und andere Redner in ihren Vorträgen ausführlich dargelegt
haben, sehen die herrschenden Oligarchen im permanenten Krieg und in der
Entvölkerung die beste Option, um ihre Macht über die Regierungen und die Köpfe
der Menschen zu erhalten.
Ihre Methode, dies zu erreichen, besteht darin, durch „geopolitische“
Manipulationen Konflikte zu provozieren und einen endlosen Hobbesschen „Krieg
jeder gegen jeden“ anzuheizen, verstärkt durch eine Kultur und ein
Bildungssystem, das die Betonung des kritischen Denkens, das zur Entdeckung und
Anwendung universeller physikalischer Prinzipien erforderlich ist, durch ein
bestialisches Vertrauen in die Sinneswahrnehmung ersetzt.
Da sich der Abstieg in dieses finstere Zeitalter beschleunigt hat, fragen
sich immer mehr Bürger: „Sehen die denn nicht, daß sich ihr System in einer
Abwärtsspirale befindet, die sich aufgrund ihrer törichten politischen
Entscheidungen beschleunigt?“ Angesichts der Lösungen, die die arroganten Führer
vorgeschlagen haben, lautet die einfache Antwort: „Offensichtlich
nicht!“
Man muß sich nur die gefährlichen Unsinnigkeiten aus dem Mund der Führer der
sogenannten E3-Länder anhören – den verlogenen Macron, den Londoner Betonkopf
Starmer und den BlackRock-Frontmann Merz, die sich auf Provokationen gegen
Rußland einlassen, während sie gleichzeitig ihre eigenen Nationen zerstören –,
um zu erkennen, daß sie lediglich Marionetten der Finanzräuber der Londoner City
sind.
Noch unerklärlicher ist jedoch, warum die Mehrheiten in diesen Ländern bis
heute scheinbar blind sind für die offensichtliche Gefahr, daß ihre Nationen
schlafwandlerisch in einen nuklearen Dritten Weltkrieg hineinschlittern, und die
meisten sich nicht trauen, ihre Meinung zu sagen.
Die Erklärung dafür ist in der Regel, es sei aussichtslos, die mächtigen
Werkzeuge in den Händen des Establishments zu überwinden, zu denen die Kontrolle
über das Bank- und Finanzwesen, die Kontrolle der „Informationen“ durch hybride
Kriegsführung, korrumpierte politische Parteien, „Geheimdienste“, Medien, Think
Tanks, Bildungseinrichtungen usw. gehören, die falsche „Narrative“ herstellen
und verbreiten. Die weitverbreitete Zensur und die Angriffe auf die freie
Meinungsäußerung, insbesondere seit dem Terrorismus unter falscher Flagge vom
11. September 2001, liefern auch einen Vorwand, um die Selbstgefälligkeit, die
Abgehobenheit und die Feigheit der breiten Bevölkerung zu rechtfertigen.
Wir erleben jetzt das Entstehen einer globalen Rebellion gegen dieses
Establishment, die den globalen Süden erfaßt und auch im Westen Widerhall
findet. Wie kann diese wachsende antikoloniale Bewegung die Kräfte besiegen, die
sich auf militärische Gewalt und die psychologische Kriegsführung einer
„Post-Wahrheit-Ära“ stützen?
In dieser Sitzung werden wir eine Strategie für den Sieg vorstellen: 1.) eine
Renaissance einleiten und 2.) eine internationale Jugendbewegung rekrutieren, um
die Renaissance voranzutreiben und zu verbreiten, und zwar mit der Methode, die
mit Sokrates und Platon im klassischen Athen, der Goldenen Renaissance des 15.
und 16. Jahrhunderts und der Weimarer Klassik assoziiert wird, durch die die
Jugend ihre angeborene Kreativität durch das Wiedererleben der Momente
einzigartiger Entdeckungen der Wissenschaftler und Künstler der Vergangenheit
entwickeln kann.
Erfolgreiche Gesellschaften hängen von der allgemeinen Übernahme kognitiver
Prozesse ab, durch die notwendige zukünftige Fortschritte in der Zivilisation
den Kurs der gegenwärtigen Politik bestimmen: Eine Methode für wissenschaftliche
Prognosen, die LaRouche in seiner Studie Die nächsten fünfzig Jahre der
Erde von 2005 vorstellt.
Dazu gehört auch sein Plädoyer für die besondere Rolle einer Jugendbewegung,
die eine klassische Renaissance einleiten soll.
In seinem Leben, das er wissenschaftlichen und künstlerischen Entdeckungen
gewidmet hat, hat Lyndon LaRouche die Menschheit mit einer Fülle von Ideen
versorgt, die auf einem immer wiederkehrenden Thema beruhen: daß der Mensch
einzigartig ist, weil er die schöpferische Kraft besitzt, universelle
physikalische Prinzipien zu entdecken, deren Kenntnis den Menschen befähigt, das
physikalische Universum zum Wohle aller Menschen zu verändern.
In seiner Arbeit übernahm er die persönliche Verantwortung für die
Initiierung eines deliberativen Prozesses, der von dieser Prämisse ausging. Ob
als Lehrer, als Teilnehmer an zahlreichen internationalen Foren, als Autor oder
als Kandidat für die US-Präsidentschaft – er kandidierte zwischen 1976 und 2004
in acht Wahlkämpfen für das Amt des Präsidenten: LaRouches Entdeckungen,
insbesondere in der Wissenschaft der physischen Ökonomie, der universellen
Geschichte und der klassischen Kunstkultur, sind heute das Eingangstor für eine
Goldene Renaissance.
Nach der Wahl 2000 in den USA zwischen Al Gore und George W. Bush
organisierte LaRouche eine Handvoll seiner Rekruten aus den frühen 1970er Jahren
– zu denen auch ich gehörte –, um eine neue Jugendbewegung zu gründen, die den
moralischen und intellektuellen Bankrott der korrupten Führung im Westen
herausfordern sollte. Hier ist ein kurzes Video, in dem LaRouche einen Überblick
darüber gibt, wie eine Jugendbewegung eine neue Generation kreativer
Führungskräfte aufbauen kann, um die intellektuelle Fäulnis, die die heutige
Kultur beherrscht und uns in ein neues dunkles Zeitalter stürzt,
hinwegzufegen:
Lyndon LaRouche (im Video):
„Wir sehen also, daß die Menschheit ziemlich primitiv ist, weil wir immer
wieder wissenschaftliche Erkenntnisse verlieren, die frühere Zivilisationen
besaßen, und wir verlieren sie, weil Kulturen durch relativ finstere Zeitalter
zerstört werden, so wie die römische Zivilisation ein finsteres Zeitalter der
Menschheit war. Das Mittelalter war ein finsteres Zeitalter der Menschheit. Das
16. bis 17. Jahrhundert war vor allem eine Zeit der Religionskriege, ein
finsteres Zeitalter der Menschheit. Und wir kommen immer wieder zurück, um Dinge
wiederzuentdecken, die wir verloren haben.
Was wir als Organisation tun und getan haben, ist in gewisser Weise eine
bescheidene Wiederentdeckung großer Prinzipien, die den modernen Universitäten
im Allgemeinen verlorengegangen sind, die aber den Menschen vor uns bekannt
waren. Wir studieren bestimmte Werke und erkennen darin das Prinzip.
Wir erkennen sie auch wieder. Die Menschen vor uns wußten es, aber es ging
aufgrund der kulturellen Dekadenz verloren. In der Zwischenzeit scheint das aber
ganz natürlich zu sein. Ja. Gibt es eine grundlegende Vorstellung? Ja. Gab es
Schwächen darin? Ja. Die Schwäche ist offensichtlich. Die Idee der Universalität
der physischen Universalität gab es schon in der Antike, in Griechenland und so
weiter.
Aber die Idee der Universalität der Menschheit existierte nicht wirklich als
praktisches Konzept. Erst mit der Renaissance kam die Idee auf, daß der Staat
nicht mehr den Gesetzen gehorchen darf, die von einer religiösen Autorität a
priori von oben herab erlassen wurden, oder etwas anderem. Vielmehr muß der
Staat einem nachweislich universellen Gesetz gehorchen, das für alle
Menschen in der Gesellschaft gilt. Der Staat ist illegitim, wenn er nicht dem
allgemeinen Wohl aller Menschen dient.
Nun, diese Idee war als allgemeine Idee unter Bedingungen, in denen die
Menschen als menschliches Vieh lebten, unmöglich. Und vor der Renaissance lebte
die Menschheit trotz des antiken Griechenlands und trotz des Christentums im
Prinzip als menschliches Vieh, entweder als gejagtes Vieh, wie bei den
spanischen Eroberern, oder als Herdenvieh.
Auch heute sind die meisten Menschen in den Vereinigten Staaten Herdenvieh.
Unser Kampf besteht darin, die Menschen in den Vereinigten Staaten von ihrem
Status als Herdenvieh zu befreien. Sie denken wie eine Herde Vieh. Das ist eine
Ansammlung von Menschen, die glauben, daß Menschen Vieh sind. Sonst würden sie
nicht so eine Dummheit begehen. Wahrscheinlich ist das schlecht für Ihren
Rücken. Schlecht für Ihr Rückgrat, unter anderem.“ (Ende des Videos)
Schlanger: Diese Auffassung LaRouches ist eingebettet in die
von Helga Zepp-LaRouche entworfenen Grundprinzipien zur Schaffung einer neuen
Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die im zehnten Prinzip zusammengefaßt
sind:
„Die Grundannahme des neuen Paradigmas ist, daß der Mensch grundsätzlich
gut ist und fähig, die Kreativität seines Geistes und die Schönheit seiner Seele
unendlich zu vervollkommnen; und daß er die am weitesten entwickelte geologische
Kraft im Universum ist, was beweist, daß die Gesetzmäßigkeit des Geistes und die
des physischen Universums in Übereinstimmung und Kohäsion stehen und daß alles
Böse das Ergebnis eines Mangels an Entwicklung ist und daher überwunden werden
kann.“
Sie fährt fort: „Es entsteht eine neue Weltwirtschaftsordnung, an der die
große Mehrheit der Länder des globalen Südens beteiligt ist. Die europäischen
Nationen und die USA dürfen diese Bemühungen nicht bekämpfen, sondern müssen
sich mit den Entwicklungsländern zusammentun, um die nächste Epoche der
Entwicklung der menschlichen Gattung zu einer Renaissance der höchsten und
edelsten Ausdrucksformen der Kreativität zu gestalten!“
Ich möchte alle hier Anwesenden ermutigen, die Zehn Prinzipien von Helga
Zepp-LaRouche zu studieren und Dialoge darüber zu initiieren, insbesondere unter
der Jugend, um sie zu inspirieren, einen Kampf für das Neue Paradigma auf der
höchsten konzeptionellen Ebene zu führen, basierend auf der Liebe zur Wahrheit
und Gerechtigkeit zum Wohle aller.
Seien Sie nicht überrascht, wenn ältere Bürger durch die Bemühungen der
Jugend bewegt werden, sich der Kampagne anzuschließen.
Ich danke Ihnen.
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