Nelson Mandelas Mission geht weiter
Nach dem Tod Nelson Mandelas verbreitete die südafrikanische
LaRouche-Bewegung, LaRouche SA, das folgende Flugblatt „An das Volk der
Republik Südafrika“.
Wenn ein großer Mensch stirbt - und Nelson Rolihlahla Mandela war ein
großer Mensch -, dann gibt es eine natürliche Tendenz, seine Errungenschaften
zu beurteilen und sich zu fragen, was noch hätte sein können. Das Resultat ist
oft eine romantisierte Version der Geschichte, in der dieser Mensch zu etwas
gemacht wird, was er nicht war. Und dann sind da natürlich die Bemühungen von
Leuten mit böser Absicht, die zu ihren Zwecken die Geschichte umschreiben und
das Vermächtnis des Verstorbenen anschwärzen möchten.
Wir möchten lieber die Wahrheit sagen, denn mehr als andere widmete Mandela
sein Leben diesem Ziel: der Wahrheit. Und man findet seine Größe darin, wie er
der Vision einer Zukunft diente, in der er nicht für sich lebte, sondern für
Generationen von Südafrikanern und anderen, die noch nicht geboren waren,
deren Leben aber für diesen Führer des heutigen und zukünftigen Südafrika sehr
real und greifbar waren.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben und es laut und deutlich zu sagen: Nelson
Mandela besiegte die ersichtliche, bösartige Absicht des Britischen Empire,
unsere Nation im Blut eines Rassenkrieges zu ertränken. Er erreichte das,
indem er erkannte, daß er die Führung nicht nur für die schwarzen
Südafrikaner, sondern für alle Südafrikaner war, in ihrem gemeinsamen Wunsch,
unsere Nation zu bewahren - nicht nur für sich selbst, sondern für den
möglichen Beitrag dieser Nation zum Aufbau eines neuen Afrikas, das frei von
Sklaverei und Rassismus und Kolonialismus sein soll, aber auch frei von der
wirtschaftlichen Sklaverei eines Neokolonialismus, der Südafrika wie ganz
Afrika eine permanente Unterentwicklung aufzwang. Es ist die Macht des
globalisierten Finanz-Empires, das diese Unterentwicklung durchsetzt, und egal
welche freundlichen Worte aus dem Munde seiner Diener in London, der Wall
Street und anderswo kommen mögen, die Not und das Sterben beweisen seine wahre
Absicht.
Lassen wir uns nicht täuschen: die Finanziers der Londoner City und des
globalen Empire, über das sie herrschen, hassen Südafrika. Sie hassen uns,
weil wir, wie unsere Brüder in den Vereinigten Staaten, sie wirklich besiegt
haben. Sie hassen uns, weil wir die einzige Nation auf dem afrikanischen
Kontinent sind, die in der Lage ist, Maschinen zu produzieren, die
wirtschaftliche Entwicklung möglich machen, und neue Technologien umzusetzen
und zu entdecken, und die, mit einer entsprechenden Staatsführung, ganz Afrika
in ein neues Zeitalter der Freiheit und echten Wohlstands führen kann.
Daß Mandela dieses Potential erkannte, ist aus seinen Reden und Handlungen
klar ersichtlich. Seine Absicht war es, dies zur Mission eines Südafrikas zu
machen, das endlich vom Übel der Apartheid befreit ist. Im Land hatte er dabei
viele potentielle Verbündete in der weißen Elite - Menschen, die wußten, daß
sie sich ändern mußten, nicht nur, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden,
sondern damit das Land sein zukünftiges Wirtschaftspotential voll
verwirklichen konnte. Das waren südafrikanische Patrioten, im Gegensatz zu den
„Rassepatrioten“, die von ihren imperialen Herren in London ermuntert und
manipuliert wurden.
Mandela brauchte solche Partner, wie F.W. De Klerk - Patrioten, denen das
Land wichtiger war als die Rasse -, um seine Vision des friedlichen Übergangs
wahr zu machen. Und es gelang.
Wo blieb die internationale Unterstützung?
Aber so groß Mandela war, es war unmöglich, Südafrika von der fortdauernden
Unterwerfung unter das globale Finanzempire nur mit Partnern im Inland zu
befreien. Für diese große Aufgabe und für die zukünftige Entwicklung Afrikas
brauchte er eine souveräne Nation als Partner, und dieser Partner hätten die
Vereinigten Staaten sein müssen. Doch die USA haben bis heute unter ihrer
schlechten Staatsführung und mit ihrer Speichellecker-Unterstützung für das
Finanzempire versagt und Südafrika so wie ganz Afrika im Stich gelassen.
Manche werden sagen, Mandela und die spätere Führung des ANC und der
Regierung hätten nicht genug Verbesserungen geschaffen, um den Townships, wo
die Arbeitslosigkeit, ganz besonders unter der Jugend, so hoch ist, Hoffnung
zu geben. Sie werden Mandela beschuldigen, er habe die Augen vor der
Korruption im ANC und in der Regierung verschlossen, weshalb heute
Blutvergießen zwischen den „Habenden“ und den „Habenichtsen“ droht.
Aber wer in dieser Weise urteilt und verurteilt, der ignoriert die
Wirklichkeit. Wer gab Südafrika die notwendigen Milliardenkredite, um seine
Binnenwirtschaft zu entwickeln? Niemand - auf Befehl der Londoner City und
ihres Satrapen, der Wall Street. Wer förderte regionale und kontinentweite
Infrastrukturprojekte, um Wasser dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird, und
mit Eisenbahnen und anderen Verkehrsprojekten Wirtschaftsentwicklung zu
schaffen? Niemand - auf Befehl Ihrer Majestät, der verschrumpelten Queen. Wo
waren außerhalb Südafrikas die Partner für Entwicklung, die Mandelas Traum und
Vision hätten verwirklichen können? Sie waren nirgends zu finden.
Ihnen muß man die Schuld an unseren gegenwärtigen Problemen geben, nicht
einem großen Mann, der nach dieser Möglichkeit strebte, für die wir als Volk
sonst gar nicht gekämpft hätten. Was ist mit jenen Bürgern Südafrikas, die
jetzt große Lobreden auf Mandelas Erbe halten, aber nicht für ihre eigene
wirtschaftliche Freiheit kämpfen wollen - denen es viel wichtiger ist, ob sie
im Laden das richtige Paar Nike-Sportschuhe finden als ob ihr Land einen
kommenden globalen finanziellen Holocaust überlebt? Die lieber glauben wollen,
so etwas werde die „Insel Südafrika“ niemals erreichen, und eine schreckliche
Realität ignorieren, statt zu kämpfen, um sie zu ändern?
Mandela arbeitete kolossal dafür, diese Wirklichkeit zu verändern. Aber ihm
fehlte der souveräne Partner, wie ein aufgeklärtes Amerika es hätte sein
können. Und ihm fehlte die Unterstützung im eigenen Volk für seine Vision
eines zukünftigen Südafrika. Wie der große deutsche Dichter Friedrich Schiller
über die Franzosen und das Scheitern der Französischen Revolution sagte: „Ein
großer Augenblick hat ein kleines Geschlecht gefunden.“
Afrika aus der Dunkelheit herausholen
Statt über Mandelas Vermächtnis zu diskutieren, sollten wir ihm zur wahren
Unsterblichkeit verhelfen, indem wir diesen Kampf für die Zukunft, den er
während seiner Lebenszeit nicht verwirklichen konnte, heute aufgreifen. Wir
werden dies tun, indem wir die weltweite Macht der City und der Wall Street
brechen, sonst steht uns nicht nur der Tod Afrikas, sondern wahrscheinlich
sogar das Aussterben der Menschheit in einem thermonuklearen Weltkrieg bevor.
Wir werden dies tun, indem wir den Monetarismus verwerfen, zugunsten des
höheren Prinzips der Würde menschlichen Lebens, das unseren wahren Wohlstand
nicht in Geldbegriffen mißt, sondern danach, was wir tun, um das produktive
Potential der Menschheit zu steigern. Wir werden dies tun, indem wir uns für
Entwicklungsprojekte für Afrika einsetzen, die den Kontinent aus der
Dunkelheit in das Licht wirtschaftlicher Entwicklung und des Wohlstands
bringen.
Auch wenn uns das Empire das Gegenteil einreden will: Unsere einzige Quelle
für Wohlstand liegt nicht im Boden, sondern in unseren Menschen. Mandela hat
einmal gesagt, er wisse, daß es alle seine Leiden und Prüfungen wert gewesen
war, wenn er den Kindern in die Augen blicken und ihre Hoffnung für die
Zukunft sehen kann. Laßt uns die Scheuklappen von unseren Augen abwerfen und
mit neuem Vertrauen in die Zukunft voranschreiten. So müssen wir Nelson
Mandela ehren.