"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Afrika

Wir brauchen eine biologische Verteidigungsinitiative!

Um die in Westafrika ausgebrochene Ebola-Epidemie einzudämmen, müssen alle notwendigen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Mittel mobilisiert werden.

Es erinnerte an Szenen aus Boccaccios Dekameron über die Schwarze Pest im 14. Jahrhundert: Eine Menge aufgebrachter und erschreckter Einwohner des dichtbesiedelten Stadtteils West Point der liberianischen Hauptstadt Monrovia griff am 16. August eine Krankenstation an, in der Ebola-Patienten unter Quarantäne waren, verwüstete sie und ließ 17 Patienten entkommen, zehn weitere wurden von Angehörigen mitgenommen. Einige Berichte besagen, die Einwohner wären überzeugt gewesen, daß Ebola ein Betrug ist, und hätten deshalb die Schließung des Quarantänezentrums erzwingen wollen. Anderen Berichten zufolge wollten sie schlicht und einfach verhindern, daß noch mehr Patienten aus anderen Teilen Monrovias in das Zentrum gebracht werden.

So oder so ist dieser Zwischenfall ein schrecklicher Rückschlag in einem ohnehin schon verzweifelten Kampf um die Eindämmung der Seuche - einer Epidemie, deren Ursachen in jahrzehntelanger kolonialer britischer Ausbeutung, massenmörderischen IWF-Auflagen und prekären Lebensverhältnissen wie fehlender Gesundheitsinfrastruktur und Mangelernährung liegen.

Der amerikanische Staatsmann Lyndon LaRouche sagte dazu am 17. August: „Wir brauchen eine präzise Einschätzung, was in diesem Fall die Möglichkeiten sind. In solchen Härtefällen braucht man immer eine präzise Einschätzung, wo genau die Not liegt. Und dann muß man danach handeln - entsprechend den Grundsätzen, nicht der Meinung. Wir müssen die Verantwortlichen hart angreifen und sie für das, was wirklich kriminell ist, zur Verantwortung ziehen. Nur so kann man mit ihnen fertigwerden. Und ich denke, konkret sollten wir mit der britischen Monarchie anfangen.“

Seine Ehefrau Helga Zepp-LaRouche betonte, man müsse, ausgehend von dem wissenschaftlichen und kulturellen Optimismus, den Chinas Zukunftspolitik für die Kernfusion mit Helium-3 auslöst, eine Biologische Verteidigungsinitiative beginnen - wie sie die LaRouche-Bewegung schon früher wiederholt gefordert hat -, um zu verhindern, daß die Menschheit durch Ebola und andere Phänomene eines neuen finsteren Zeitalters ausgelöscht wird.

Von den gegenwärtig bekannten 1145 Todesfällen unter den 2127 Erkrankten entfallen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 400 auf Liberia. Am 15. August berichtete die WHO in einer Presseerklärung, ihre Mitarbeiter vor Ort sähen Belege dafür, daß das Ausmaß des Ausbruchs viel größer ist, als es die Zahl der berichteten Erkrankungen und Todesfälle vermuten läßt.

Neben Liberia, Sierra Leone und Guinea gibt es inzwischen auch in Nigeria 12 bestätigte Ebolafälle, 200 Menschen wurden dort unter Aufsicht gestellt. Kenia hat seine Grenzen für Reisende aus Guinea, Liberia und Sierra Leone geschlossen, und Kenias Fluggesellschaft hat die Flüge in diese Länder eingestellt. Laut WHO ist Kenia hochgefährdet, weil es ein wichtiger Knotenpunkt im internationalen Verkehr ist. Auch Fluglinien aus Gambia, Togo und Nigeria fliegen vorerst nicht mehr in die von Ebola betroffenen Staaten, und Südkoreas Fluggesellschaft bedient Kenia nicht mehr.

Die Präsidentin der Organisation Ärzte ohne Grenzen, Joanne Liu, sagte am 15. August, es sei „eine Situation wie im Krieg“, die sich „schneller verschlechtert und verändert, als wir reagieren können“. Beim gegenwärtigen Tempo werde man mindestens ein halbes Jahr brauchen, um die Lage in den Griff zu bekommen. Man brauche dringend mehr medizinische Fachkräfte und Ausrüstung sowie Nahrungsmittel: „Das muß jetzt passieren, wenn wir diese Epidemie eindämmen wollen.“

Der Präsident von Sierra Leone, Ernest Bai Koroma, beklagte, die beiden Behandlungszentren seien völlig überfüllt. Von Ebola betroffene ländliche Gebiete würden zwar vom Militär abgeriegelt, aber dort werde die Nahrung knapp. Der Informationsminister des Landes sagte: „Wir können soviel Kontrollpunkte einrichten, wie wir wollen, aber wenn wir den betroffenen Gemeinden nicht Nahrungsmittel und medizinische Versorgungsgüter liefern können, werden die Menschen sie verlassen. Wir können von unseren Menschen nicht verlangen, daß sie verhungern.“

Wie Reuters meldete, kommt in Liberia nur ein Arzt auf 70.000 Einwohner, in Sierra Leone auf 45.000. Im Vergleich dazu kommt in Deutschland ein Arzt auf 370 Einwohner.

eir