Ägypten, Griechenland und Zypern: Achse für Frieden und Entwicklung
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras empfing am 9. Dezember den
ägyptischen Präsidenten Ahmed Fattah Al-Sisi und den zypriotischen Präsidenten
Nicos Anastasiades in Athen. Dies war bereits der dritte Dreiergipfel
innerhalb von etwas mehr als einem Jahr, der nächste soll im Frühjahr in Kairo
stattfinden, um die Fortschritte bei den gemeinsamen Vorhaben zu begutachten.
Alle drei Länder sind enthusiastische Unterstützer und Mitwirkende von Chinas
Programm der Neuen Seidenstraßen zu Land und zu Wasser, und alle drei verfügen
über ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Beijing.
In ihrer Athener Erklärung bekräftigen Griechenland und Zypern ihre
Solidarität mit Ägypten: „Wir sind uns einig darin, daß die Europäische Union
Ägypten politisch und wirtschaftlich unterstützen muß, unter anderem in seinem
Kampf gegen Terrorismus, in Anerkennung seiner Schlüsselrolle für Sicherheit
und Stabilität im östlichen Mittelmeerraum.“ Ägypten seinerseits sagt zu, sich
in der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) für die Interessen
Griechenlands und Zyperns einzusetzen.
Alle drei unterstützen ausdrücklich die Friedensbemühungen der Vereinten
Nationen in Syrien, Libyen und Jemen und betonen, daß ein Frieden in Syrien
eine nationale Aussöhnung für den Wiederaufbau des Landes schaffen und die
Flüchtlingskrise mit einer umfassenden Herangehensweise gelöst werden
sollte.
In wirtschaftlicher Hinsicht sprachen die drei über die Veränderungen durch
den neuen Suezkanal, den Ausbau der griechischen Häfen und Zyperns Bedeutung
für den Seetransport. Ein neuer, gemeinsamer Ausschuß soll sich mit der
„blauen Wirtschaft“ - der maritimen Wirtschaft - befassen.
Ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit werden Energieträger sein,
besonders, da in Ägyptens Wirtschaftszone im Mittelmeer gewaltige
Erdgasvorkommen im Gasfeld Zohr entdeckt wurden. Auch Zypern hat große
Erdgasmengen entdeckt, und man vermutet auch große Reserven in Griechenlands
Wirtschaftszone. Griechenland bietet an, daß eine Pipeline durch das Land für
den europäischen Energiemarkt gebaut wird.
Weitere wichtige Themen waren das Entwicklungsprojekt am Suezkanal und die
Integration des Verkehrs vom Suezkanal und ägyptischen Häfen mit denen Zyperns
und Griechenlands, allen voran Piräus, dem wichtigsten Umschlagsplatz für
chinesische Exporte nach Mittel- und Osteuropa. Griechische und zypriotische
Reedereien gehören zu den wichtigsten Nutzern des erweiterten Suezkanals.
eir