China will eine neue Epoche für Afrika
Am 4. und 5. Dezember fand in Johannesburg das 6. Forum für
Chinesisch-Afrikanische Zusammenarbeit (FOCAC, www.focac.org) statt.
Der chinesische Präsident Xi Jinping hielt dort eine Rede, die mit großer
Begeisterung aufgenommen wurde. Die Beseitigung der Armut habe Vorrang vor
allem anderen. „Armut ist die Grundursache des Chaos“, sagte er, „und
Entwicklung enthält den Schlüssel, um alle Probleme zu lösen.“ Er betonte
Chinas Absicht, Afrika zu unterstützen, eine unabhängige Entwicklung zu
sichern, und stellte Chinas berühmte neue „Win-Win“-Aussicht vor.
Im Anschluß an das Forum und Xis Besuch waren afrikanische
Wirtschaftsexperten sehr optimistisch, was die Zukunft des Kontinents angeht.
Dank der Wirtschaftsbeziehung mit China gab es bereits deutliche Fortschritte.
Prof. Gerishon Ikiara, stellvertretender Direktor des Instituts für Diplomatie
und internationale Studien der Universität Nairobi, meinte, „Chinas
Entwicklungs- und Zusammenarbeitsstrategie hat dem Kontinent dabei geholfen,
eine recht zügige, sichtbare und bedeutsame wirtschaftliche und soziale
Umwandlung zu schaffen.“ Im Vergleich zu der Beziehung zwischen Afrikas und
China vor zwanzig Jahren habe sich „die Situation radikal geändert; heute
betrachten die afrikanischen Länder China als den geeignetsten Partner für
ihre Industrialisierungs- und Entwicklungsprogramme“, sagte er.
Als das Forum im Jahr 2000 gegründet wurde, betrug das Handelsvolumen von
China mit ganz Afrika 9 Mrd. Euro. Heute ist China Afrikas wichtigster Partner
mit einem erwarteten Volumen von über 270 Mrd. Euro in 2015. Aber nicht nur
die Menge hat sich geändert. Heute liegt das Schwergewicht auf Infrastruktur,
insbesondere Verkehr und sogenannter „Hilfe zur Selbsthilfe“. China wird
200.000 Afrikaner als Facharbeiter vor Ort ausbilden, und 40.000 werden in
China eine Fachausbildung erhalten.
Viele konkrete Projekte und Investitionen wurden abgeschlossen. Im
Gegensatz zu den knebelnden Kreditbedingungen, die der IWF und die Weltbank
den Ländern aufzwingen, betreibt China eine ehrliche Kreditpolitik. Zum
Beispiel hat Chinas Entwicklungsbank 500 Mio. Dollar an Südafrikas
Stromunternehmen Eskom für dessen Infrastrukturausbaupläne vergeben. Ebenso
hat das südafrikanische Bahnunternehmen Transnet einen Kredit für 2,5 Mrd. für
den Ausbau von Bahnstrecken, Häfen und Pipelines erhalten, während chinesische
Bahnunternehmen im letzten Jahr einen Auftrag erhielten, die Hälfte von 1000
neuen Lokomotiven zu bauen, die Transnet beschaffen will. Auch in Simbabwe,
das Xi Jinping besuchte, nehmen Chinas Investitionen stark zu.
Aber nicht nur die Industrialisierung steht auf der Tagesordnung, auch die
Landwirtschaft kann deutlich profitieren. Mit chinesischen Investitionen soll
die Lebensmittelproduktion und deren Effizienz gesteigert werden. Wegen
fehlender Lagerungs- und Verarbeitungskapazitäten geht in vielen Ländern ein
erheblicher Teil der Ernten verloren. China wird deswegen in 100 Dörfern in
verschiedenen Ländern landwirtschaftliche Projekte beginnen, und es werden 30
chinesische Agrarexpertenteams unterwegs sein, um bei den Projekten zu
helfen.
Nicht zuletzt liegt China auch viel am kulturellen Austausch. Es sollen
fünf Kulturzentren entstehen, 900 afrikanische Wissenschaftler werden nach
China eingeladen, und in den Dörfern soll Kommunikation über Satelliten
eingerichtet werden. Sogar direkte Flugverbindungen zwischen chinesischen und
afrikanischen Städten wird es geben.
Das Pariser Kontrastprogramm
In ganz gegensätzlicher Absicht fand vom 30. November bis 11. Dezember der
COP21-Klimagipfel in Paris statt, auf dem besonders der Westen das Ziel
vorgab, weder fossile Energien noch die Kernenergie weiter zu nutzen. Der
südafrikanische Ingenieur Andrew Kenny hat am 27. November diese Politik
massiv angegriffen, indem er schrieb, daß die wissenschaftlichen Schwindler
mit ihren Scheinrezepten Industrialisierung verhindern und Milliarden Menschen
in Armut belassen wollen. Die südafrikanische Konferenzbeauftragte Nozipho
Joyce Mxakato-Diseko hatte bereits im Oktober die Ziele des Gipfels als eine
neue Apartheid angegriffen. Ebenso nannte Arvind Subramanian, Chefökonom der
indischen Regierung, das Ziel, alle fossilen Brennstoffe zu eliminieren,
„CO2-Imperialismus“, während der französische Ökonom Rémy
Prud’homme in einem prominenten Interview mit Le Figaro die Absicht
hinter COP21 als „Klimawandel-Imperialismus“ bezeichnete.
Wir stehen also vor einer klaren wirtschaftlichen Richtungsentscheidung:
Entweder Entwicklung mit Chinas „Win-Win“-Politik für gemeinsamen Wohlstand
und Fortschritt oder wirtschaftlichen Absturz, der für viele Menschen weltweit
den Tod durch Krankheit, Hunger oder Durst bedeuten wird. Die Politik von
Prinz Philip und Prof. Schellnhuber, die auf massive Bevölkerungsreduktion
hinausläuft, darf niemals verwirklicht werden. Kämpfen Sie mit uns für eine
würdige Zukunft aller Menschen, für jedes Kind, ob in Südafrika, China,
Deutschland oder Syrien.
eir