Gruppe der 77 rebelliert gegen Klimadiktat des Westens
„Aus den frohen Botschaften, die aus dem Oval Office kommen, würden Sie es
nicht erfahren, aber eine Revolte der Dritten Welt in Bonn, Deutschland, hätte
in dieser Woche beinahe die Pariser Klimawandel-Verhandlungen aus dem Gleis
geworfen. Der Frieden wurde zwar vorläufig wieder hergestellt, aber nur, indem
man den fundamentalen Widerspruch übertünchte: die Welt kann entweder eine
Klimakatastrophe verhindern oder ,Klimagerechtigkeit’ suchen, aber nicht
beides.“ So beginnt ein Artikel von Shikha Dalmia im britischen
Nachrichtenmagazin The Week am 26. Oktober unter dem Titel „Warum
Indien und der Westen sich wegen ,Klimagerechtigkeit’ an die Gurgel gehen“.
Dalmia hinterfragt zwar den wissenschaftlichen Betrug der Klimakampagne nicht,
aber sie attackiert die Konsequenzen:
„Es ist heute keine kohlenstoffarme Energietechnik verfügbar, die für die
wirtschaftlichen Wachstumsraten sorgen kann, die diese Länder brauchen, um
ihre Menschen bei auch nur annähernd erschwinglichen Kosten aus der Armut zu
erheben - von einem westlichen Lebensstandard ganz zu schweigen. Mehr als 300
Millionen Inder leben immer noch unter der Armutsgrenze und verdienen weniger
als 1$ pro Tag. Indiens Energieverbrauch pro Kopf ist 15mal niedriger als der
der Vereinigten Staaten. Indien muß den Energieverbrauch und damit auch die
Kohlenstoffemissionen noch mindestens zwei Jahrzehnte lang weiter steigern, um
die schreckliche Armut zu beseitigen, und deshalb sieht sein Reduzierungsplan
nur eine Verpflichtung zur Senkung der ,Emissionsintensität’ vor - seine
Emissionsrate im Verhältnis zum BIP -, nicht der Emissionen selbst.“
Die Kosten der verlangten Emissionssenkungen seien eine enorme
Herausforderung für ein Land, das immer noch nicht sanitäre Anlagen,
Verkehrsmittel und Trinkwasserversorgung für alle Bürger bereitstellen
kann.
Dies gilt nicht nur für Indien, sondern für alle Entwicklungsländer. Bei
der Konferenz zur Ausarbeitung des Entwurfs für die Pariser Klimakonferenz
(COP21), die vom 19.-23. Oktober in Bonn stattfand, erklärte die
südafrikanische Gesandte, Nozipho Joyce Mxakato-Diseko, laut der
südafrikanischen Zeitung The Mail & Guardian: „Es ist wie in der
Apartheid. Wir befinden uns in einer Position, die im Grunde bedeutet, daß wir
benachteiligt werden.“ Die Sichtweise der Armen sei ignoriert worden.
Mxakato-Diseko sprach im Namen der Gruppe der 77, der wichtigsten Gruppierung
für inzwischen mehr als 130 Entwicklungsländer und China, deren Vorsitz
Südafrika gegenwärtig innehat.
Reuters fügt hinzu: „Die Verhandlungen über den Textentwurf, die am
Montag in Deutschland begannen, hatten einen stürmischen Start, weil die
Entwicklungsländer erklärten, ihre Forderungen seien aus dem gekürzten,
20seitigen Entwurf gestrichen worden.“ Das betraf u.a. Vereinbarungen über
finanzielle Hilfen für die Klimaschutzprogramme armer Nationen sowie eine
Rechenschaftspflicht der entwickelten Nationen. Darauf hatte man sich zwar
früher bereits geeinigt, trotzdem ist es höchst unwahrscheinlich, daß eine
Vereinbarung mit solchen Forderungen umgesetzt werden könnte.
Der US-Gesandte Trigg Talley erklärte Reuters zufolge, der neue Text
könne als „Gesprächsgrundlage“ dienen. „Dieses Dokument enthält vieles, dem
die meisten Parteien nicht zustimmen können.“ Die reichen Nationen wollen die
Schwellenländer zum Handeln zwingen. Reuters schreibt: „Die
Entwicklungsländer setzten die Forderung durch, daß sie nationale Forderungen
wieder in den Text einfügen können, was Befürchtungen weckt, daß er wieder zu
sperrig wird. Die frühere Version umfaßte 80 Seiten.“
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon drängte: „Man darf keine Zeit verlieren“,
erklärte er in einer Pressekonferenz in der Slowakei. „Es ist ziemlich
frustrierend, wenn man sieht, daß die Unterhändler nur auf der Grundlage ihrer
engen nationalen Perspektive verhandeln. Dies ist keine nationale Frage,
sondern eine globale.“
Mit anderen Worten: Die Klimadiktatoren wollen keinen Widerspruch.
Tatsächlich wurde, wie Dalmia berichtet, in Bonn sogar darüber debattiert,
ob man Handelssanktionen gegen Länder verhängen sollte, die sich weigern, im
Namen der Bekämpfung des Kohlendioxids gegen die eigene Bevölkerung
vorzugehen: „Ist es sogar vorstellbar, daß ein wirklich entschlossener Westen
die Ägide einer globalen, UNO-artigen Behörde nutzen könnte, um eine stehende
militärische Einsatztruppe zu schaffen, um Länder zu bombardieren und zu
beschießen, bis sie sich fügen? Schließlich geht es angeblich um die Existenz
der Menschheit.“
Trotz dieses Drucks gaben die G77 und China dem Druck nicht nach. So wuchs
der Textentwurf im Lauf der Woche auf insgesamt mehr als 50 Seiten an; er
enthält jetzt u.a. Andeutungen über finanzielle Hilfen für arme Länder, die
ihre Kohlenstoffemissionen reduzieren.
Aber da das gesamte Dokument auf der wissenschaftlich unhaltbaren
Behauptung fußt, ohne eine Reduzierung der Kohlenstoffemissionen drohe eine
„Klimakatastrophe“, ist das ganze Dokument eine einzige Katastrophe für die
Menschheit. Denn den geistigen Vätern des Klimaschwindels geht es
erwiesenermaßen gar nicht darum, das Klima zu schützen, sondern darum, die
Menschheit zu dezimieren. Und deshalb muß man nicht über einzelne
Zugeständnisse verhandeln, sondern die gesamte Prämisse der Verhandlungen
zurückweisen.
eir