Die Seidenstraße nach Nahost und Afrika verlängern
Das dänische Schiller-Institut und EIR veranstalteten in
Kopenhagen ein erfolgreiches Seminar über die Weltlandbrücke.
Das Schiller-Institut in Dänemark und EIR veranstalteten am 18. April ein
Seminar in Kopenhagen mit rund 60 Teilnehmern. Redner der Veranstaltung waren
die Vorsitzende des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche,
und Hussein Askary, Redakteur der arabischen Internetseite von EIR und
Südwestasien-Koordinator des Schiller-Instituts. Außerdem sprach der Erste
Sekretär der iranischen Botschaft in Dänemark, Abbas Rasouli.
Unter den Teilnehmern waren Diplomaten von mindestens sieben Botschaften
aus Südwestasien, Nordafrika, Asien und Osteuropa, darunter zwei Botschafter,
außerdem führende Mitglieder einer dänisch-arabischen und einer
dänisch-chinesischen Vereinigung, syrische Aktivisten und viele Mitglieder und
Unterstützer des Schiller-Instituts aus Dänemark und anderen Ländern. Gut
sichtbar auf dem Literaturtisch lagen die gedruckten Versionen des
EIR-Berichts über die Weltlandbrücke in englischer, arabischer und
chinesischer Sprache sowie Informationsmaterial des dänischen
Schiller-Instituts.
Eröffnet wurde die Veranstaltung nach einer Begrüßung durch den
Vorsitzenden des dänischen Schiller-Instituts, Tom Gillesberg, mit zwei
musikalischen Beiträgen der schwedischen Sopranistin Leena Malkki, begleitet
von dem polnischen Pianisten Dominik Wijzan: Fischerweise von Franz
Schubert und „Ritorna Vincitor!“ aus Giuseppe Verdis Oper Aida. Der
Bezug zu Aida war sehr passend, denn Verdi komponierte diese Oper
eigens für ein neues Opernhaus, das der Khedive in Kairo in Verbindung mit den
Feierlichkeiten zur Eröffnung des Suezkanals baute; Aida wurde dort am
24. Dezember 1871 mit großem Erfolg uraufgeführt.
Helga Zepp-LaRouche, die per Videoverbindung zugeschaltet war, gab einen
40minütigen, packenden Überblick über die strategische Weltlage als das
Umfeld, in dem die Weltlandbrücke verwirklicht werden muß.
Nach ihr sprach Hussein Askary über die Mission des Schiller-Instituts -
die er zu seiner ganz persönlichen Aufgabe gemacht hat -, die Neue
Seidenstraße als Weltlandbrücke nach Südwestasien und Afrika zu verlängern. Er
betonte, daß es dabei nicht nur um den Transport von Gütern geht, sondern
darum, umfassende Entwicklungskorridore zu schaffen. Er erwähnte Lyndon
LaRouches Rede bei einem Seminar in Abu Dhabi, wo LaRouche vorgeschlagen
hatte, das Öl statt als Exportware als Rohstoff für die Industrieproduktion in
den arabischen Ländern zu verwenden und die strategische Lage Südwestasiens
als Bindeglied zwischen drei Kontinenten zu nutzen. Askary beschrieb dann auch
die genauer ausgearbeiteten Pläne für die wirtschaftliche Entwicklung
Südwestasiens, die in der neu erschienenen arabischen Ausgabe des
EIR-Berichtes enthalten sind, darunter auch ein eigener Vorschlag für den
Wiederaufbau Syriens. Er ging auch auf das ägyptische Großprojekt des
Suezkanals ein, dessen Bau ausschließlich von der ägyptischen Bevölkerung
finanziert wurde, und darauf, daß man auch die Wüste zur Besiedelung und
Bewirtschaftung erschließen müsse.
Dann präsentierte er, ausgehend von Ägyptens Rolle als Brücke zwischen
Südwestasien und Afrika, seine Vision einer zukünftigen wirtschaftlichen
Entwicklung Afrikas, indem er ehrgeizige Projekte vorstellte, deren Pläne „in
den Schubladen liegen“, und einige der Projekte, die heute bereits von den
Chinesen in Afrika verwirklicht werden. Er schloß mit einer Polemik gegen die
kleingeistigen Vorschläge für „nachhaltige Entwicklung“ und forderte statt
dessen ein großangelegtes Sofortprogramm, damit Afrika seinen angemessenen
Platz in der Zukunft einnehmen könne.
Anschließend sprach Abbas Rasouli und betonte Irans Entschlossenheit, sich
an der Neuen Seidenstraße zu beteiligen. Der Botschaftssekretär beschrieb die
Eisenbahnverbindungen, die vom Iran in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung bereits
gebaut wurden und noch geplant sind, um Ost- und Zentralasien mit Südwestasien
und Europa zu verbinden.
In der Diskussion wurden Fragen dazu gestellt, wie das Afrika-Programm
umgesetzt werden könne, welche Rolle Marokko spielen könne, was geschehen
werde, falls Dänemark oder ein mitteleuropäisches Land aus der NATO austreten
würde, und ob es dem Westen mit dem Kampf gegen den Islamischen Staat wirklich
ernst sei. Die Antworten von Hussein Askary und Helga Zepp-LaRouche auf die
Bitte, die Welt der Islamischen Renaissance zu beschreiben und wie man eine
solche Renaissance für die ganze Welt einleiten könne, bildeten einen sehr
schönen Abschluß der Diskussion.
(Video- und Audioaufnahmen der Rede- und Musikbeiträge finden Sie in
englischer Sprache im Internet unter www.schillerinstitut.dk/si/?p=12525.)
Michelle Rasmussen